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Der Polwan ist weg – Lipinki (POL)

  • Autorenbild: Hardy
    Hardy
  • 25. März 2022
  • 3 Min. Lesezeit

21.03.2022 – Ist der Schlafsack gar nicht zu? Quatsch, der geht doch an den Füßen überhaupt nicht auf. Liegt die Decke nicht drüber? Na so richtig nicht, irgendwie ist es kalt und der Blick auf die rot leuchtende Zahl zeigte nur 02 Grad an … na dann waren es mal wieder Minusgrade in der Nacht. Für uns ohne funktionierende Heizung nichts neues, aber der Ganzkörper-Kneipp kam unerwartet.

Es hieß, den Polwan auszuräumen, alles Übrige in die Rucksäcke zu packen und nichts zu vergessen. Noch ein paar letzte Innenraumbilder und die Türen schließen. Waren wir gestern noch an der Oder unterwegs waren es heute nur 100 m vom extra ausgeschriebenen Camperparkplatz bis zum nächsten Grenzfluss, der Neiße. In Guben, einer weiteren Stadt an der deutsch-polnischen Grenze gibt es eine Straße zwischen zwei Fabrikgebäuden, die auf eine Brücke zuläuft. Man muss wohl eher sagen – zulief. Denn im Zuge des Versuchs die Vorrückgeschwindigkeit der feindlichen Ostfront zu verringern, fiel wohl auch diese Brücke der Selbstsprengung zum Opfer. Auf dem noch stehenden Brückenpfeiler sieht man noch die Granitkantensteine der Pflasterung und die einzelnen Pflastersteine, die in der vordersten Reihe förmlich im nächsten Moment in die Neiße zu fallen drohen. Entlang der Neiße führt ein Teil des Oder-Neiße-Radweges, der hier an zwei alten Draisinen und einem alten Speicherhaus vorbeiführt. Da bahnt sich doch schon die Idee für eine nächste Radreise an.

Den Zeitplan im Blick hieß es Gas geben und ab über die Grenze. Haben wir Bedenken bzgl. des Grenzverkehrs? Irgendwie gar nicht, was soll denn passieren … Grenzübergang Nr. 34 bzw. 36 zählt man unsere Reise mal mit. Gewohnt ruppig begrüßt und der Grenzübergang, die Federung arbeitet, das Fahrwerk rumpelt. Die Autobahn scheint nicht weiter gekommen zu sein, hat sich etwas verändert? Warum sind wir überhaupt in Polen?

Während unserer Reise habt ihr oft gelesen, dass wir Wasser hatten, etwas kaputt gegangen ist oder wir am Reparieren waren. Mit etwas Stolz können wir sagen, nie auf eine Werkstatt angewiesen gewesen zu sein, immer weiter fahren zu können und alles alleine in den Griff gekriegt zu haben, nimmt man mal der Bequemlichkeit den Komplettradwechsel und die Lackierung aus. Heute kam der Polwan wieder zum Ausbauer, der uns versprochen hatte, viele der Probleme zu beseitigen. Die Liste war doch recht lang, wir waren ja nicht nur 3 Wochen im Sommer unterwegs.

Radek und seine Frau Alice hießen uns in einer neuen Werkstatt willkommen. Ein herzlicher Empfang, wir gingen alle Punkte durch. Wir hatten eher das Gefühl, sie freuten sich darüber, den Bus wieder auf dem Hof zu haben und zu hören, wie wir den Einbau getestet haben, in welchen Ländern ihr Camper unterwegs war und dass er gehalten hat. Seit unserem Kauf hatten sie viele neue Ideen und Verbesserungen, die sie nun am Polwan umsetzen wollen. Lustig war auch die Frage, was wir am Camper mit unserer Erfahrung verbessern würden, was wir nicht bräuchten und welche Ideen wir noch haben. Ideen viele … doch der Strom muss verbessert werden, ihr kennt unser Stromproblem.

Haben wir eigentlich je verraten, warum der Polwan Polwan heißt? Er wurde in POLen umgebaut, Sarah und ich … Woman and mAN fahren zusammen in einem VAN … etwas quer um die Ecke gedacht, aber er fiel mir spontan letztes Jahr ein.

Alice brachte uns noch zurück nach Deutschland, von wo aus es ab Forst quer durch Deutschland wieder nach Magdeburg ging. Dem beweglichen Ferientag sei Dank, konnten wir einen dreitägigen Kurztrip mit einem notwendigen Termin verbinden und Deutschland wieder ein Stückweit weiter kennenlernen. Die Welt ist groß, Europa ist toll, doch Deutschland bietet soooo viel.

 


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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