1x fühlen wie Indiana Jones - Monachil (ESP-20)
- Hardy
- 8. März 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. März 2022
Tag 30: 06.03.2021 Was für ein schöner Stellplatz, nachdem wir noch etwas Bedenken hatten, da es sich um einen Parkplatz eines Restaurants handelte, konnten wir dieses nur in der Winterpause vorfinden. Ein weiterer Camper vom Starnberger See nutzte diesen Platz, welcher auch gleichzeitig die Playa von Freila ist.
Alles ganz entspannt, so zeigte sich beim Frühstück auch die Sonne und der Stausee glitzerte im feinsten Blau. Ein kurzer Spaziergang am See und an der Staumauer, dann sollte es schon direkt in die Sierra Nevada gehen. Anhalten mussten wir trotzdem, denn am Wegesrand fielen uns Wohnungen / Häuser auf, die direkt in den Felsen gebaut waren, eine war sogar begehbar, da es eine Baustelle war. In die Gebirgswände waren Regale, Türdurchgänge und Fenster eingeschlagen, Wände und Decken weiß gestrichen. Entlang der Schnellstraße war dies immer wieder zu sehen, auf einer Seite des Felsens die Garageneinfahrt, auf der anderen eine Hauswand.
Die Begrüßung in der Sierra Nevada fiel ziemlich nass aus. Nachdem die Reise Anfang Februar nass begann, hatten wir den letzten Tagregen in Frankreich. Nun standen aber noch 67 km auf dem Navi … wer weiss, wie es in Granada aussieht. Denn etwas südlich von Granada hatten wir unseren nächsten Spot. Bis dahin ging es auf schluchtenartig in den Berg geschnittenen Straßen. Zwischenzeitlich überschritten wir den Brocken (1142 m.ü.NN) um etwa 300 m und das Thermometer wanderte auf 6 °C herunter. Südspanien, wie wir es uns wünschten 😊
In Granada angekommen, wurde es ampelreich. Noch nie sahen wir auf einer Straße so viele Ampeln, es vergingen keine 100m ohne Ampel, Kreisverkehre mit Ampeln, Busfahrspuren, Radspuren, alle mit eigenen Ampeln. Die Straße war ein Lichtermeer.
Bis Monachil hatte Petra (unsere Dame im Navi) einige Orientierungsschwierigkeiten, so dass der Polwan zum Durchkommen keine 10 cm breiter hätte sein dürfen. Seitlich sind einige Autos hier mehrfarbig und Wände nicht mehr ganz glatt …
Die Beschreibung unseres heutigen Spots las sich folgendermaßen: „Wie Indiana Jones durch die atemberaubenden Schluchten, Tunnel, Wasserfälle und Hängebrücken der Cahorros del Manochill. Es ist eine der beliebtesten Routen der Provinz […] Der schmale Pfad verläuft entlang des Flusses Monachill zwischen bis zu 30 m hohen Schluchten, die das Wasser in vielen Jahrhunderten der Erosion herausgearbeitet hat.“ Das klang spannend und hat uns hierhergeführt.
Doch das Erwachen kam schnell, unser Pfad, der Wanderweg 5 / PR: hatte am Eingang folgenden Aushang: „Atención: El Ayuntamiento de Monachill, Informa: Que, por motivos de mantenimiento, el sendero de los cahorros del rion monachil. Permaqnecerá cortado: desde el dia 26 de febrero hast el dia 22 de marzo. Por lo que queda: PROHIBIDO EL PASO! oder kurz übersetzt: gerade gesperrt. Zusätzlich flatterte noch ein Absperrband der Policia local über den Wegeingang. Wieder der absolute Hauptgewinn, was tun? In den Polwan setzen und aussitzen? Nein, wir gehen den Weg einfach mal anders herum und dann werden wir sehen.
Nach der gestrigen Wanderbeschilderungsschelte, die wir dem Parc natural Sierra Maria gaben, waren die Wege hier sehr gut ausgeschildert. Man findet ein weitreichendes Streckennetz mit verschiedenen Touren vor. Unsere 13 km führten uns erst in die Höhe, danach in die Cahorres-Schlucht. Wir wandelten die Tour aufgrund der Sperrung etwas ab, hinüber über die knapp 70 m lange und 30 m hohe Hängebrücke, immer entlang des Flusses. Auf der Hängebrücke kam uns ein echter Freigeist entgegen, langes blondes Haar, braun gebrannt, um die 50, Sonnenstrahlenhemd und Hippiehose … Teilweise einfacher Weg, Felsen mit Überhängen, die Haltebügel zum Übergang vorwiesen oder Felsen, die einen in den Entengang zwangen. Im Entengang wurden wir von einem französischen Ehepaar beobachtet. Sie belächelten uns leicht, wollten es cooler lösen und fielen dabei fast in den Fluss. Ihre Lösung: die Kopie des Entengangs! Alles in allem eine sehr schöne Strecke, die wir nur empfehlen können. Man sollte beachten, dass der ausgeschriebene Wanderweg zwischendurch verlassen werden muss, damit man wirklich in die Schluchten gelangt.
Kurz vorm Polwan kam uns ein VW T5 entgegen, der Fahrer war der Freigeist … ein Deutscher Weltenbummler mit Briefkasten an seiner Hecktür inkl. Sonnenbemalung und Internetadresse www.chrisheise.de. 😊
Abends entstand noch die erste selbstgekochte spanische Marmelade aus selbstgepflückten Orangen und Zitronen von valencianischen Obstplantagen.
Morgen feiern wir nach den ganzen Glückwünschen für andere unseren ersten eigenen Geburtstag, wir hatten etwas tolles vor, doch zollen dem Wetterbericht Tribut. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Comments