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Back on Track im Dunkelwald – Erzgebirge (GER 2-8)

  • Autorenbild: Hardy
    Hardy
  • 23. Feb. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

12.02.2022 – Die Tür geht auf, die Sektflasche steht bereit und der Korken knallt. Willkommen zurück Teil 2, da sind wir wieder. Werden die nächsten Tage unser geplanter Urlaub vom Reisen oder geht es wieder hoch her?

Weihnachten alleine auf Kreta, so alleine waren wir ja nicht, einige Camper säumten die Promenade von Tsoutsouros, doch von der Familie waren wir getrennt. Ein guter Grund, Weihnachten im engen Familienkreis einfach nochmal nachzuholen. Die Gans im Ofen knusprig braun, das Rotkraut und die erzgebirgischen Klöße. Nur der Gewinn für die Nelke im Kloß lag nicht wie gewohnt unter dem Kerzenständer. Wir zählten nicht zu den Gewinnern, also für uns nur halb so schlimm 😊. Auch unser Neffe, der ein ganzes Jahr auf das Spielen mit uns verzichten musste und uns schon mit dem Satz begrüßte „Heute mache ich alles mit dem Hardy“, konnte ab Mittag auf die gewohnten Spielkameraden zurückgreifen. Jedenfalls waren die Geschenke alle schnell aufgerissen, was wir aus der fernen Welt alles mitbrachten, galt es teilweise zu erklären.

So richtig konnten wir unseren Plan, einfach mal Urlaub zu machen, nicht umsetzen. Irgendwie waren wir stets verplant und im Run. Die Großeltern zum Kaffee, Neffenbetreuung am Nachmittag, bei Lisa und Lu zum Spätzleessen und Weintrinken, Schuhe an, Schuhe aus, Raus, rein, wir konnten selten sitzend sein.

Waren wir in Österreich stets fernab der weißen Pisten unterwegs und genossen die Einsamkeit im Wald und auf den Bergen mit den Tourenski, packte uns doch die Lust. Das Skigebiet Oberwiesenthal direkt um die Ecke, wollte man uns dort aufgrund der aktuellen Coronabestimmungen mit unserer Impfung nicht haben. Darum gibt es das Partnerskigebiet nur ein paar Kilometer weiter in Klinovec (CZ). Wir befuhren damit nicht nur unser 25. Land auf der Reise, sondern konnten uns aufgrund der dortigen Coronabestimmungen ganz entspannt dem entspannten Skifahren hingegeben. Eine Maskenfrage stellte sich in Tschechien nicht, auch der Mindestabstand von 1,5 m war nur auf Schildern zu lesen. Doch die Realität war eine andere. Hochmotiviert standen wir als erstes am Lift. Doch unsere gewohnte Liftöffnungszeit von 8:30 war dieses Mal 9:00. Wir versuchten es trotzdem, die Drehkreuze gaben auch für Reisende einfach nicht nach. Ein typischer Deutscher hinter uns konnte sich den Kommentar „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“ nicht verkneifen. Unsere Blicke sagten alles … herzlich Willkommen zurück in Deutschland, aber auf tschechischem Territorium. Die Begrüßung hätte kaum herzlicher ausfallen können 😉.

Eine leichte Neuschneeschicht bot uns bei den ersten Abfahrten noch die Möglichkeit, eigene Lines zu setzen, doch schon bei der 3 Fahrt merkte man der Piste die Temperaturen um den Gefrierpunkt an. Die Kunstschneeunterlage war hart und gut präpariert, der Neuschnee durch die vielen Skifahrer zusammengefahren. Auf der Piste verteilte sich der Andrang auf das kleine Skigebiet ziemlich gut, die schwarze und schwereren roten Pisten waren fast frei. An den Liften merkte man den extremen Andrang, fiel die Entscheidung auf die „falsche“ Abfahrt, waren durchaus 20 min Wartezeit einzukalkulieren. Auch das Wetter meinte es nach den letzten sonnigen Tagen nicht so richtig gut mit uns, die Wolke hing einfach drin, mal mehr, mal weniger. Wie gemein, der Fichtelberg war frei. Trotzdem hatten wir einen heiden Spaß, die schweren und steifen Rutschbretter nach 2 Jahren und unserem Skitag in der Sierra Nevada (ESP) angeschnallt zu haben. Für Familien bietet sich das Partnerskigebiet Oberwiesenthal/Klinovec (CZ) förmlich an. Neben einer guten Erreichbarkeit gegenüber der langen Alpenanfahrt sind die Pisten deutlich entspannter, kaum rasende Idioten unterwegs und die Preise geringer. Für einen 4 Std.-Pass zahlten wir ca. 37€ p.P. In den Alpen haben wir schon den ein oder anderen Ski gesehen, der mit seinem Fahrer machte, was er wollte. Hier lernt man auch die zahlreichen sächsischen Dialekte und Berliner Schnauze ins Herz zu schließen, von ihnen ist man dann doch ziemlich umzingelt 😊.

Völlig ungewohnt bzgl. eines Lebens in 4 Wänden mit warmer und trockener Heizungsluft reagierte der Körper zum Ausgleich mit Schnupfen. Auf die Frage, ob wir uns mal testen wollen, reagierten wir noch amüsiert mit: „Wer testet verliert.“ Doch ein Anruf am Mittag reichte und schon wanderte bei uns beiden das Stäbchen in die Nase. Unser Neffe, der uns die letzten Tage kaum von der Seite weichen wollte, hatte im Hort einen positiven Test. Gängige Schummelvarianten, den Test mit Wasser oder Cola zu irritieren, nicht umsonst sind wohl gerade so viele Schüler krank 😊, funktionierten diese Woche aus triftigem Grunde nicht.

Am Donnerstag hielten wir vor versammelten Freunden, Nachbarn und Interessierten unseren ersten Gesamtreisevortrag. In 2,5 h versuchten wir Bilder, Emotionen und lustige Geschichten an den Mann oder die Frau zu bringen. Auch für uns ist es immer wieder schön, über die Bilder an Punkte der Reise zurückgeholt zu werden. Das Siedler Hais´l war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der enorme zeitliche Aufwand zur Erstellung der Präsentation hatte sich gelohnt … Beeindruckte, zufriedene und interessierte Gesichter. Wir freuten uns, unsere Erfahrungen und unsere Geschichte mit anderen teilen zu können und sagen DANKE für die Geschenke und Spenden.

7 Tage, wo waren sie nur geblieben, aus dem erhofften Urlaub wurde mal wieder nichts. Doch man merkt deutlich, wie der Körper gerade an Spannung verliert, herunterfährt und einem zeigt: „Mach mal ruhig Brauner!“

Dann kam der Knall, unsere Trennung …




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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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