top of page

3-facher Städtetrip auf Peleponnes´ erstem Finger – Pylos, Methoni, Coroni

  • Hardy
  • 20. Apr. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

20.04.2021 - Irgendwie ungerecht – schaut man sich die ganzen Offroadfahrzeuge neben uns an, so stehen alle in der Sonne und pumpen mächtig Strom, nur wir sind schattenlastig. Und damit guten Morgen in die deutsch-österreichische Runde, zahlenmäßig waren wir ausgeglichen.

Konnten wir beim Frühstück noch anderen beim Sporteln zuschauen, so griffen wir danach selbst zur Sportmatte und es gab Körperkraft am Strand, was für Aussichten. Danach gab es noch ein Bad im Meer und eine schöne Dusche.

Heute sollte es dann wirklich weiter gehen, der Camper war gepackt und nun sollte es noch zum Büchertausch kommen. Erfolgreich, aber auch ein interessantes Gespräch eröffnete sich. Vielleicht wurden neue Reiseziele gesteckt und der Horizont wieder erweitert. Schön wars und da unsere Touren gegenläufig sind, treffen wir uns vielleicht sogar wieder. Damit sind Grüße nach Friedrichshafen, Graz und Linz verbunden.

Stadtfein angezogen, zog es uns als erstes nach Pyros, eine idyllisch gelegene Hafenstadt mit Blick auf mehrere Inseln, unter anderem eine mit Loch im Fels. Hier ging es zur Burg hinaus, die dienstags leider geschlossen hatte, wobei wir mittlerweile wissen, dass sich 6 € Eintritt meist nicht rentieren. Haben wir doch hier schon einiges gesehen. So schlenderten wir noch durch die Gassen des sauberen Städtchens. Da wir nach langer Zeit mal wieder in der Zivilisation waren, gönnten wir uns etwas Leckeres vom Bäcker und ließen es uns auf der Kaimauer schmecken.

Mit zunehmenden Höhenmetern und Wegen im Bergland, aber unweit von der Küste entfernt ging es in den nächsten Küstenort nach Methoni. Auch hier gab es eine Burg, die dem Ort auf einem Felsen vorgelagert ist. Die Ausmaße waren schon ansprechend und wir mussten uns mit einem Gang herum begnügen, da auch diese dienstags geschlossen ist. Die äußere Besichtigung ist sehr ansprechend, da es bis an die Küste herangeht. Bei ordentlich Wind wurde das Wasser bzw. die Wellen nur so an die Küste gedrückt und stieg am Felsen in Fontänen hoch hinaus.

An der anderen Seite schlichen wir uns auf einem schmalen Pfad und den ganzen Fischerbooten vorbei auf die Mole. In Methoni fand man eine ideale Nachnutzung von Kriegswaffen. Ehemalige Kanonenläufe stecken hier mit der Schussmündung nach unten in der Mole, an der Rückseite befestigen die Fischer ihre Boote. Clevere Nachhaltigkeit … Doch wenn man Bilder der Halbinsel Peleponnes sieht, steht man hinter der Burg an einem der bekanntesten Spots, einem 6-eckigen Leuchtturm. Diesen sieht man auch ohne die Burg zu betreten, Zugang dazu nur über die Burg. Eintritt 3 €, außer dienstags, da ist zu. Dies ließen drei Personen nicht zu, sie kletterten einfach über die Zäune ☹

Methoni hat zwei schöne fußwärts passierbare Gassen, die mit ihren hell gekalkten Häusern, kleinen Lädchen und einigen Blumen sehr ansprechend sind. Kennt ihr die Bilder aus Westernfilmen, wenn der Wind so weht, dass kleine Sträucher und Strohballen über den Weg fegen und die Saloonschilder wackeln. Auch in Methoni ist ein Saloon und immer, wenn ein Auto vorbeifährt, wackelt das Schild. Ganz putzig.

Wenn wir schonmal bei Städtetrips sind, so besuchten wir noch Coroni, kein Spaß, das Städtchen heißt wirklich so. Coroni überraschte uns gleich mit seinen freundlich hell gekalkten Häusern, aber auch dass es nicht perfekt war. Viele Häuser sind saniert, wir haben das Gefühl, jedes Frühjahr kommt neue Farbe an die Wände, doch zwischendurch steht immer wieder eine Ruine, die das Bild abrundet. Dank 80 % EU-Förderung hat man einen Weg an der Küste und unter der Burg gebaut. Man glaubt gar nicht, in welchen Größenordnungen Abbrüche von der Burg unterhalb dieser liegen. Schade ist, dass es sich hier um einen Hin- und Rückweg handelt und die 20 Höhenmeter zur Burg nicht anders zu überwinden sind. Der Eintritt in die Burg ist frei, Hinweisschilder führen zu den verschiedenen Bastionen und Bereichen. In der Burg besuchten wir das Kloster Heiliger Johannes. Temperaturbedingt trugen wir beide kurzes Beinkleid, so gab es Wickelröcke in schwarz … doch bei rauem Wind eher Flatterlappen 😊 Der Klosterbesuch lohnt auf jeden Fall, man sollte nicht nur das Kloster, sondern auch Augen für die Blumenwelt haben. Etwas Vorsicht ist bei der Begehung der hinteren Kirche geboten, hoch oben ist das Plateau geländerfrei. Bei Wind für Höhenängstliche nicht ungefährlich. Insgesamt wurden wir durch Schilder vom Kulturministerium sehr oft mittels „Attention DANGER“ gewarnt.

Um und in der Burg stehen einige Kirchen, die man besichtigen kann, in der orthodoxe Kirche nutzten wir dieses Angebot. Auch in Coroni kalken die Bewohner ihre Gehwege mit verschiedenen Mustern.

Insgesamt kann man alle drei Orte als sehenswert einordnen, wir haben die Zeit hier genossen. Durch den wieder um eine Woche verlängerten Lockdown in Griechenland fehlt weiterhin das reale Leben in den Orten. Außer Pylos war es wie ausgestorben und dabei lasen wir, in Coroni steppt das Leben.

So haben wir neben viel Strand, Gebirge und Sport unsere ersten griechischen Küstenorte besucht. Doch Städtetrip bedeutet auch immer einen rennenden Uhrzeiger und so wurde es Zeit für die Stellplatzsuche. Durch die Verwechselung der Stellplätze in der App wurde das Ganze zu einem ungewollten Abenteuer. Der angestrebte Platz hatte das Merkmal „mit einem normalen Katsenwagen problemlos erreichbar“, der verwechselte Platz hingegen „nur für kleine Transporter geeignet, Straße im schlechten Zustand, sehr schmal und steile Passagen, kein 4x4 erforderlich“. So kam es, dass der Polwan durch einen viel zu schmalen Olivenhain fuhr, die Straßenqualität war in Ordnung, die Kurvenradien mehr als grenzwertig, die Steigungen schnaufte der Polwan problemlos ab. Jedoch ließ das Kreischen der Olivenbaumäste nichts Gutes erwarten. Als Erinnerung gab es Schleifspuren. That´s Life, es werden nicht die letzten bleiben, bei einer intensiven Reise, wie wir sie tätigen. Ein neuer Stellplatz musste also her und so suchten wir wieder nach großen Straßen, es führte uns in ein kleines Fischerdorf mit EU-finanziertem Hafen. Nach dem Abendbrot entließen wir unser Floß auf die große Reise, der Wind war förmlich perfekt. Ein Luxus, den wir für einen Filmabend mittels Youtube und unserer Fernsehpremiere nutzten, war das vorhandene EU-WIFI. Bisher dachten wir, den Kasten umsonst dabei zu haben. Es lief Olaf Obsommer „Zucker für die Augen, Balsam für die Seele“. Er ist Extremkanute und befährt so ziemlich jedes Wildwasser weltweit. Normal kann man ihn auf seinen Filmtouren besuchen, die es durch Corona nicht gibt. Kein Eintritt aber eine freiwillige Paypal-Spendenmöglichkeit bietet er an.

 


Comentarios


DSC01243.JPG

Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

© 2023 Die Welt sehen. Erstellt mit Wix.com

bottom of page