Mit Hund in der Wade – Lake Kerkini
- Hardy
- 17. Mai 2021
- 3 Min. Lesezeit
16.05.2021 – Die heutigen Geburtstagswünsche gehen heute nach Friedersdorf, liebe Kerstin alles Gute zum Geburtstag und einen guten Start in das neue Lebensjahr. Wir sagen auch herzlichen Dank für deine Spende, wir freuen uns sehr darüber.
Kurios, eigentlich wollten wir heute früh an heißen Quellen in Bulgarien aufwachen, so wurde es dann doch der griechische Lake Kerkini. Doch so richtig traurig waren wir nicht, nach dem verregneten gestrigen Tag schien die Sonne, um uns herum sind wundervoll bewaldete Berge, ein schöner großer Stausee und natürlich unsere Wachhunde.
Nutzen wir das Wetter, solange es noch windstill, nicht zu warm und gut ist. So holten wir nach dem Frühstück schnell die Räder vom Träger, wappneten uns mit einer Jause und genug zu trinken. Der Plan war, den See zu umrunden, der Atlas zeigte etwa eine Länge von 3 cm also circa 22 km, so wird es mindestens eine 60 km-Tour drumherum.
Schon nach der dritten Kurve mussten wir die Räder schieben, aber nicht, weil etwas passiert war, sondern um die Pelikangruppe im Wasser nicht zu verschrecken. Etwa 15 Pelikane genossen die Sonne, ließen aber keinen näher als 100 m an sich heran. Auf´s Foto kamen sie trotzdem.
Bereits zwei Kurven später, unserem eigentlich anvisierten Schlafplatz stand eine Herde von Wildpferden und labten sich am frischen und feuchten Gras. Alles hier ist wunderbar grün und wirkt wie ein Märchenwald. Nur waren hier extrem viele Hunde, nicht kleine, sondern in stattlicher Größe.
Um den See herum gibt es viele Sitzmöglichkeiten in Pavillons oder Viewpoints von Aussichttürmen. Die Runde ist auch auf Schautafeln ausgeschrieben, nur fehlen auf der gesamten Runde Wegmarkierungen.
Und dann war es auch in Griechenland so weit, an einem Bauernhof sah ich von links schon vier große Hunde durchstarten und in unsere Richtung kommen. Hinter einem Heuhaufen sprangen sie auf die Straße und direkt in die Räder. Sarahs Ausweichversuch nach rechts auf den Grasstreifen der Fahrbahn verursachte mir eine Grabenfahrt. Ein Kläffer hing bedrohlich an Sarahs Wade, drei an meinem Hinterrad. Es galt alle Kraft in den Tritt der Pedale zu setzen, denn langsamer fahren oder absteigen bringt nichts mehr, wenn sie einmal angeschlagen haben. Nun sind MTB´s keine Schnellfahrräder, doch irgendwann waren wir sie los. Der Schreck saß Sarah tief in den Knochen.
An einem schönen Viewpoint am Ende des Sees mussten wir mal wieder an großen Hunden vorbei, hatten aber einen wunderbaren Blick über den See. Weiter auf Schotterwegen ging es vorbei an einer riesigen Herde von Wasserbüffeln. Wer nach Flora und Fauna Ausschau hält, ist hier genau richtig, die Natur wirkt einfach gesund. Plötzlich war dann die Straße nicht mehr breit genug, obwohl hier locker zwei LKW´s aneinander vorbeifahren hätten können. Ein Schäfer kam mit seiner Schafbande im Schlepptau … wir verkrümelten uns an den Straßenrand, ließen locker 200 Schafe vorbei und staunten nicht schlecht über die Hinterlassenschaften die Fellträger …
An einem weiteren Viewpoint, an dem wir unsere Jause machten, sprach uns eine Griechin gleich auf Englisch an und vermittelte, dass es hier viele Schlangen gibt, die gefährlich sind. Und wenn wir weiter über den Naturweg fahren, sollten wir uns vor den Wasserbüffeln in Acht nehmen, denn ohne Hüter und Hund würden sie wohl schnell aggressiv gegenüber Menschen.
Okay, Aggressivität hatten wir heute schon, wir nahmen vorsichtshalber den normalen Fahrweg, mit Büffeln mussten wir uns nicht auch noch anlegen, Schlangen sind bisher meist geflüchtet oder schauten nur neugierig. Das dachte sich auch mal wieder eine Schildkröte, die als ein LKW über sie fuhr, in Windeseile alle Viere und Kopf einzog … sie überlebte natürlich. Nicht vergessen werden sollte, dass in vielen der Ort am See fast jede Lampe ein besetztes Storchennest hat.
Nach 67,5 km kamen wir dann wieder am Polwan an und staunten über den regen Betrieb. Gestern waren wir noch die einzigen, so gab es heute viele touristische Reitgruppen, die am Land und über die Berge galoppierten und Bootstourenfahrer … Coronaabstand und Maskenpflicht gilt anscheinend auf Schiffen nicht 😊.
Für mich gab es bei dem schönen Wetter und fast glattem Wasser noch eine zweistündige SUP-Einheit und Sarah entspannte bei hundesicherem Fliegengitter im Poli. Als SUP-Fahrer ist man hier eine Attraktion, der Seerand füllte sich schnell mit Schaulustigen, den Selbstversuch wagte jedoch niemand. Den Nationalpark Kerkini am Kerkini-Gebirge können wir nur empfehlen, es gibt eine solch schöne und reichhaltige Tierwelt, die Natur ist der Hammer, doch das Freizeitangebotskonzept der hiesigen Anbieter könnte besser sein. Wer hundefest ist, kann auch die Tour um den See wagen, schön ist sie, so schön, dass es wieder verdammt schwerfällt, die Bilderanzahl klein zu halten.
Ihr seht, den Lückentag konnten wir gut füllen, morgen hoffen wir dann auf einen negativen Antigentest und eine problemlose Einreise nach Bulgarien. Ob es klappt, werden wir euch mitteilen. Wir freuen uns jedenfalls schon auf unsere Bulgarienaktivitäten und -pläne.
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