3. Paddelbruch – wieder Wasserlandung ☹ - Bar (MNE-2)
- Hardy
- 28. Jan. 2022
- 3 Min. Lesezeit
27.01.2022 – Alle gezogenen Register sorgten dann doch für 10 Grad am Morgen im Bus – Bus schön aufheizen beim Fahren, danach in der Sonne abstellen, bei Sonnenuntergang alle Jalousien hoch und unter Bäume fahren. Abends lange kochen und noch eine Zwischendecke einhängen. Die Pfützen neben uns waren trotzdem gefroren.
Die aufgehende Sonne brachte wieder Wärme und die Motivation, etwas zu erleben. Das Meer war einladend, doch dafür war heute Morgen keine Zeit, der Plan war straff. Die Räder vom Träger und entlang der Promenade nach Stari Bar. Lonely Planet schreibt dazu: „Die moderne Industriestadt Bar ist nicht so interressant, aber im Hinterland verbirgt sich ein Schmuckstück. Auf einem Felsvorsprung inmitten knochiger 1000-jähriger Olivenbäume träumen die Ruinen von Stari Bar (Alt-Bar). Eine Stadt gab es hier seit rund 2800 Jahren, seit einem Artilleriebeschuss im Jahr 1877 war sie weitgehend zerstört und nach einem schweren Erdbeben im Jahr 1979 wurde sie aufgegeben. Hier gibt es viel zu entdecken.“ So richtig hatten wir nicht mit einem offenen Tor gerechnet, da alles davor eine große Baustelle war, doch ein Hineinschauen war erfolgreich und für 2 € Eintritt p.P. bekommt man einen riesigen Gegenwert. Ein älterer Herr öffnete für uns sogar extra die Kapelle. Ein altes Aquädukt, Burgmauern, sogar ein etwa 10 x 10 m großes Stück, dass aus der Wand gerutscht ist und gänzlich stehen blieb. Auch hier empfiehlt sich eine Stirnlampe, einige Katakomben sind begehbar. Die gesamte Anlage ist sehr gepflegt und die Aussicht von den Wachtürmen in die Bergwelt wunderschön. Ein Restaurateur ist ständig am Arbeiten, um die alte Stadt zu erneuern und dem Besucher zugänglich zu erhalten. Definitiv eine Empfehlung von uns.
Von oben hatten wir noch zwei alte Brücken erspäht, die es anzufahren lohnte. Auch hier zeigte Montenegro sich von seiner schönen Seite, interessante Berge, Schluchten und Wanderzeichen. Hier lockte uns ein Weg in die Olivenhaine. Auf dem Weg zurück zum Bus noch ein „schneller“ Einkauf. Gestern hatten wir serbische Schokolade mit Keks gefunden, ein absoluter Genuss. Außerdem fanden wir Kekse, die so wie unsere liebgewonnenen geogischen Kekse schmecken. In der russisch-orthodoxen Kirche kann man etliche Wandbilder bestaunen, die allerdings schon etwas verblasst wirken. In einem Nebenflügel stand ein Badebecken, zuerst dachte ich an ein Taufbecken, doch anhand der Wandmalereien war es wohl ein Becken, um sich „reinwaschen“ zu lassen.
Auf dem Hof sprach uns dann noch ein hier wohnender Österreicher an … der erste Kontakt stets Englisch, ist die Nationalität geklärt … eben auf Deutsch 😊.
Weiter ging es entlang der Küstenstraße und dem Gebirge auf der anderen Seite nach Sveti Stefan. Die Straßen sind in einem ordentlichen Zustand, ab und zu mal etwas wellig, es lohnt die Augen aufzuhalten. Doch bisher sind wir zufrieden. „Das Dorf Sveti Stefan ist wunderschön. Die befestigte Insel ist über einen Damm mit dem Festland verbunden. Die Villen aus dem 15.Jh. blicken auf den makellosen Strand und das verführerisch blaue Wasser. Das Ganze wirkt wie ein mediterranes Paradies mit Oleander Kiefern und Olivenbäumen. Die Insel gehört einem Luxus-Resort und nur Gäste kommen hin. Aber hinüberschauen kostet nichts.“ Wir versuchten es natürlich, der Damm kann problemlos begangen werden, das Wasser beiderseits und die Insel im Blick ist malerisch. Allein schon der Blick von der etwa 100 m darüber liegenden Straße ist beeindruckend. Könnte man bis zum rötlichen Strand dieser Bucht fahren, hätten wir hier definitiv den Tag beendet.
Doch so hieß es noch einmal den Schlüssel zu drehen, den Polwan zu starten und nach Wasser zu suchen. Durch die Frosttemperaturen mussten wir das komplette Wasser ablassen, um keinen Frost in den Leitungen bzw. im Tank zu haben. Jetzt heißt es, mit den letzten 5 l klarzukommen, denn auch die öffentlichen Wasserstellen waren abgestellt. Morgen dann.
Für den Abschluss stand noch die Altstadt von Budva, als wir den Stellplatz anfuhren, ein Blick auf´s Meer. Planänderung … so schnell wie möglich Luft auf´s Board und ab auf´s Wasser. Entlang des gesamten Strandes, am Hafen und der Altstadt vorbei. Hinüber zur Insel, dem Hawaii Beach und mit den Wellen zurücksurfen. Das hätte klappen können, doch „klirr“ der 3. Paddelbruch. 300 m nach der Insel brach das Paddel, dieses Mal im Mittelteil, der Druck zum Wasser abrupt weg, ein Ausfallschritt nach vorne, die Boardspitze tauchte etwa 30 cm ins Wasser ein, der Körper fliegt nach vorne. Das Wasser mittlerweile kalt, irgendeine unklare Artistik sorgte dafür, nicht ins Wasser zu fallen. War es vorher immer der Schaft, der brach, so dass ich beide Teile noch in der Hand hatte, brach das Paddel dieses Mal 20 cm unter der Hand. Das Paddelblatt und der Schaftrest versanken schnell. Etwa 1 km war dann das Handpaddeln in Form des Rettungsschwimmerstils erforderlich. So war das nicht gedacht. Wieder auf dem Board zu stehen war trotzdem schön.
Heute Abend nochmals alle Möglichkeiten der Wärmebildung nutzen und dann freuen wir uns schon auf morgen. Es geht weiter in Richtung Norden, die Zeit in Montenegro rennt uns förmlich davon, obwohl wir so gerne hier bleiben würden.
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