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36°-Grad, kein Ventilator – Baia Mare (ROU-16)

  • Hardy
  • 23. Juni 2021
  • 3 Min. Lesezeit

22.06.2021 – So schief, wie in dieser Nacht standen wir selten, der Kopf auf der Fußseite und die Kopfstütze etwas erhöht, damit wir nicht zu sehr rutschen. Tja, ein Stellplatz in Hanglage hat nicht nur Vorteile. Auch der morgendliche Kaffee erreichte seine normale Füllhöhe nur einseitig, auf der anderen fehlte ein ganzer Zentimeter.

Der größte Vorteil aber war die perfekte Ausgangslage für unsere heutige Wanderung, denn wir standen direkt am Eingang des Drachengartens. Ähnlich den Steinsäulen in Belgradschik (BUL) nur in überschaubarerer Größe standen hier einige Säulen aus Sandstein, die über einen Rundweg begehbar waren. Natürlich sind die Säulen verlockend, sie zu besteigen bzw. zu beklettern, doch das extrem weiche Gestein zeigt deutliche Spuren davon auf. Eine kurzweilige etwa 3 km lange Wanderung mit einigen schönen Blicken, die nicht nur den Säulen, sondern auch der bewaldeten Bergwelt Rumäniens Norden galten. Auch wenn die Städte und Dörfer hier noch zusätzliche deutsche Namen tragen, merkt man den Unterschied zu Siebenbürgen deutlich. Nicht nur die Häuser haben sich verändert, auch die Menschen wirken anders. Die Wanderung hat sehr steile sandige Passagen, wer nicht sicher ist, sollte lieber zurück gehen und von der anderen Seite wieder hinein, man verpasst nichts, bleibt aber heile. Am Parkplatz grüßten wir noch eine Familie, sahen zu spät, dass es eine Sintifamilie war, die dies wahrscheinlich als Einladung zum Betteln ihres Kindes sahen. Er redete die ganze Zeit, wollte alles haben, was er sah, da galt es, die Türen nicht zu weit aufzumachen und alles festzuhalten. Eine der ganz wenigen aufdringlichen Bettelsituationen, die wir hier erlebten.

Der erste Spot sollte nur eine Unterbrechung des Fahrweges nach Baia Mare werden, welches wir nach 80 km erreichten. Nach dem Einkaufen hieß es Parkplatzsuche, gar nicht so einfach bei so viel Verkehr und nur kostenpflichtigen Parkplätzen. Anschließend folgte das Ghettoviertel und der Glanz verflog schnell in Grau und Dreck. Den Polwan hier parken? Nein, deshalb ging es etwas aus der Stadt heraus und an einer belebten Straße mit offener Werkstatt fanden wir den perfekten Platz. Etwas mulmig war uns trotzdem, übrigens das erste Mal in Rumänien. Unser Austausch mit anderen Campern unterstützt dieses Gefühl.

In Baia Mare besuchten wir die Altstadt, man muss sagen, mittags bei 36°C müssten wir eigentlich gar nichts machen, um glücklich zu sein. Der nächste See wäre toll, doch welcher See? Bei stickiger, windfreier Luft und anhaltendem Wärmegewitter besuchten wir als den sehr schön restaurierten Kirchenplatz, Achient einer alten Kirche ist sehr schön unter Glasscheiben dargestellt. Unser eigentlicher Weg zu Kathedrale veränderte sich plötzlich völlig, da wir an einem Bach spazierend noch ein Kriegsmonument sahen, davon abgehend ein architektonisch schönes Kunstmuseum, von diesem aus ging es hinein ins ethnologische Museum. So ein Plan ist meist zum Umplanen geeignet. 😊 Das Bundesland Maremures ist bekannt für seine Holzbauten, einige Dörfer begrüßen einen schon mit großen Holztoren. Im Museum konnten wir uns die Entwicklung der Holzhäuser, Wohnräume und Holzkirchen anschauen. Laut unserem griechischen Trailangel sehenswert, war es auch. Eintritt 10 Lei/Pers. (2€). Den Parkplatz des Museums können wir euch wärmstens empfehlen, kostenfrei, sichere Umgebung, auch als Stellplatz geeignet. Man merkt deutlich, dass die Stellplätze in unserer App außerhalb der touristischen Highlights lückenhaft und ausbaubar sind.

Aufgrund der schwülen und drückenden Hitze ging es ohne Kathedrale zum Polwan und wir waren froh, ihn verschlossen wieder aufzufinden. Doch wie soll es weiter gehen. Die nächsten Tage bleibt es heiß, in Deutschland könnt ihr davon ein Liedchen singen. Für morgen hatten wir eine lange Radtour im Auge, doch das bleibt wohl aus. Sarah fand durch puren Zufall einen Stausee nur 10 km entfernt, der lag zwar nicht auf der Route, aber alles, was wir nach den 2 seelosen Wochen brauchten, war eine Abkühlung im See.

Nach gestern und generell bei Stausseen mussten wir erstmal herausfinden, ob man überhaupt baden kann oder mit dem SUP fahren darf. Die Bestimmung sagte nein, doch wir sahen andere. Also Luft wieder aufs SUP und ab auf´s Wasser. Was für ein Traum, letztendlich stellte sich heraus, dass an der Staumauer ein Kanuverein ist und der See sogar eine Regattastrecke. Hier ist einer der wenigen Spots, an dem das SUP-Fahren angekommen ist. Wir schauten anderen noch bei ihren Sprüngen an der Affenschaukel zu und sprangen danach selbst ins feuchte Nass.

Keine Mücken heißt sogar draußen zu essen und abends für den Blog arbeiten zu können. Der Norden Rumäniens gefällt uns landschaftlich ein Ticken besser.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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