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Aktivistentag – Cheile Tureniului (ROU-14)

  • Hardy
  • 21. Juni 2021
  • 2 Min. Lesezeit

20.06.2021 – Gestern hatten wir die Markise abends wegen Regens ausgefahren, das dritte Mal auf der Reise, heute früh strahlte die Sonne schon und wir genossen es, draußen frühstücken zu können. Anfangs dachten wir noch, sobald es warm ist, essen wir einfach immer draußen, doch die Stellplätze, das Wetter und die Mücken lassen es gar nicht so oft zu. Deswegen hieß es heute ausnutzen.

Schon früh schnürten wir wieder die Wanderschuhe und trabten in die Cheile Tureniului. Unsere Nachbarn (Instagram: NEULAND_PIONIERE und mit Youtube-Channel) erzählten, dass in der Cheile ein Elektro-Festival ist. Nicht lange unterwegs hörten wir schon die Bässe … laute Musik, vegetierende Körper, keine Bewegung. So sah es dort aus.

Rasant vorbei und dem blauen Dreieck gefolgt, kam schnell der Hinweis auf eine Art Klettersteig und Kletterausrüstung. Wir waren mit Wanderschuhen unterwegs und damit also perfekt ausgerüstet. Die täglichen Unwetter, übrigens nach rumänischer Aussage kein normales Wetter für diese Zeit, hat den Bach der Cheile empfindlich anschwellen lassen, so dass er teilweise den Weg überschwemmte oder kurz davor war. Dann kamen die ersten Halteseile, Tritte und Steinvorstöße. Auch hier machte sich der Regen in matschigem Boden, glatten Steinen, Seilen und Tritten bemerkbar. Wir rutschten auf den Tritten, was der Schuh hergab und wussten immer mit dem Bach im Nacken, rutschen wir vom Tritt oder Seil ab, geht es rückwärts in den Bach. Wir hatten mächtig Spaß, denn solche Kletterei machen wir einfach gerne und leider gibt es viel zu wenig davon.

Man muss sich vor Augen halten, dass wir in der Cheile einen Stellplatz fanden, war nur unserer derzeitigen „Stadtunfreude“ geschuldet und es war wieder mal ein Volltreffer. Der Bach war erdbraun gefärbt, an Engstellen rasant und bildete tolle kleine Wasserfälle. Bis wir dann an einen Punkt kamen, an dem ein Tritt oder Stein überspült sein musste, denn trotz Seil kann niemand einen Abstand von 2,5 m überbrücken. Schuhe aus und durch? Schuhe aus und nach dem Tritt tasten? Riskieren, dass es in den Bach ging? Hätten wir es mit Hindurchgehen versucht, wären die Beine schnell unter unserem Körper mittels Strömung weggezogen worden. Auf den Tritten aus 8 mm Stahlarmierung barfuß zu gehen ist auch nicht so schön und barfuß in undurchsichtiges Gewässer?

Kurzerhand drehten wir einfach um und machten uns einen Spaß daraus, den Weg nochmal zu klettern und belohnten uns später durch etwas Bergauflaufen mit einem traumhaften Blick über die Cheile und den wummernden Bässen des Festivals. Auf dem Rückweg sahen wir, was in Deutschland unvorstellbar wäre. Viele rumänische Familien bauten am Bach ihren Pavillon oder ein Zelt auf, grillten, machten Feuer und genossen den schönen Tag.

Wir auch … wollten wir doch heute in die zweitgrößte Stadt des Landes, entschlossen wir uns aufgrund des Stellplatzes und unserer Nachbarn einfach noch eine Nacht zu bleiben. Markise raus und alles tun, was getan werden musste.

Ein Dorn unserer letzten MTB-Tour ließ die Luft aus dem Hinterrad, ein weiterer Schlauch musste geflickt werden, die Räder haben mal wieder einen Komplettservice erhalten, das Abblendlicht richtig eingebaut, der Motor gewaschen, das SUP geflickt, Sarahs stark strapazierten Wanderschuhe geflickt, die Heckgarage aufgeräumt, Länderzusammenfassungen geschrieben, Badminton gezockt und den Körper bei einem Pyramidenkraftprogramm gedrillt.

Ihr seht, auch beim Stehen gibt es immer genug zu tun und Langeweile kommt nie auf.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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