Anders als gedacht - Adriatica
- Hardy
- 7. Apr. 2021
- 3 Min. Lesezeit
06.04.2021 - Unsere heutigen Geburtstagsgrüße gehen an Bastel ins Erzgebirge, Ski heil. Sonnenaufgang am Meer und dann kamen die Wolken schwer. Fast verpasst, doch einigermaßen pünktlich konnten wir den ersten Adria-Sonnenaufgang genießen. Das Wasser war heute ruhiger und schon etliche Fischerboote unterwegs … auch eine Fähre war zu sehen … vielleicht ein gutes Omen.
Nach kurzem Spaziergang und der üblichen Vanliferoutine ging es zum Einkauf … in manche Geschäfte darf nur noch eine Person pro Haushalt, in anderen nur mit Fiebermessung. Während des Einkaufs kam die gute Nachricht: unser Paket wäre angekommen. Also auf nach Bari zum Paketshop … vorher starteten wir noch einen Versuch, neue Bremsbeläge zu bekommen … erfolglos. Beim kurzen Halt zur Parkplatzsuche kam eine Dame vorbei, die uns extra sagte: Parken ungünstig … Ticketgefahr. Dann winkte sie uns zu und fuhr für uns von ihrem Parkplatz. Ganz schön nett. Das Paket ist noch nicht da, jedoch weiss der Geschäftsinhaber bescheid … Annahmepflicht 😊 , egal was passiert.
So weit so gut … oder auch nicht. Bis dahin in Bari festhängen? Nein, also nochmal italienisch tanken und ein nächstes Ziel im Atlas herausgesucht. Zwischen Hacken und Wade hat der italienische Stiefel auf der Höhe Roms einen Buckel … eine Halbinsel mit dem Foresta Umbra (Unesco-Weltkulturerbe Buchenwald). Pläne ändern sich ganz schnell … und wer weiss, wann wir wieder diese südliche Region Italiens besuchen.
Kurz vor der Abfahrt aus Bari hielt ein Mann direkt auf uns zu. Etwas komisch kam er uns schon vor. Er lächelte und freute sich „Guten Tag“ zu sagen. Nachdem er sein Auto beim 10. Versuch anbekommen hatte, fuhr er noch winkend vorbei. Es ist schon komisch, viele Leute fragen uns, woher wir kommen, weil wir nicht italienisch sprechen, allesamt reagieren sie positiv und freuen sich, uns zu treffen.
Es ging entlang der SS16, der Adriatica vorbei an Trani, hier gibt es einen kilometerlangen Bereich mit roten Seen, ähnlich zu dem Pink Lake in Spanien. Diese Seen sind jedoch deutlicher zu erkennen und man kommt näher heran. Bei dem heutigen Sturm war es schon spannend Wellen bei rotem Wasser zu beobachten. Einige hat man bereits austrocknen lassen, um das hiesige Salz abzubauen. An diesen Seen haben sich auch wieder etliche Flamingos angesiedelt, die ersten in Italien. Zwischendurch ging etwas riesiges auf 4 Beinen über die Straße, alle Autos bremsten, es war grau und ließ sich viel Zeit dabei. Es war ein Hund, so groß wie ein Pony.
Vorbei an Manfredonia ging es wieder hinauf, von weitem sah die Höhe gar nicht so schlimm aus, doch der Polwan schnaufte sich wieder Serpentine für Serpentine hinauf. In einem Kreisverkehr war wieder ein Großaufgebot an Polizia und Gendarmerie, die Kelle schwang auch schon, doch der Blick auf unser Kennzeichen ließ sie wieder nach unten gehen. Glück gehabt.
In Monte Sant Angelo, einem Felsenort hoch über der Adria und mit Unesco-Weltkulturerbe ausgezeichnet, steht die Basilika San Michele. Der Eingang ist als Doppeltor unspektakulär, wer aber denkt, in eine Kapelle zu gehen, darf erstmal in die Tiefe schreiten, einige Kurven nehmen und steht dann im Felsen. Eine spannende Architektur, da das Fotografieren verboten und mit etlichen Kameras überwacht wurde, gibt es davon leider keine Bilder, aber Google hilft. 😊 Verbunden mit einem Citywalk, Castello, Kirchen, Architektur und centro storico ging es weiter zu unserem Stellplatz direkt am Foresta Umbra.
Heute war mal ein klassischer Fahrtag, an dem doch einiges passierte. Hinter uns war oft die Sonne, vor uns der Weltuntergang, mit Sturm und etwas Regen ging der Tag auch zu Ende.
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