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Auf den Hund gekommen – Velez Rubio (ESP-19)

  • Hardy
  • 8. März 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. März 2022

Tag 29: 05.03.2021 Guten Morgen zartes Blau zwischen den Wolken und guten Morgen unserem Geburtstagskind und Dinosaurierforscher Ian, alles Gute zum 7. Geburtstag. Hatten wir uns doch für heute eine Wanderung von 21 km und knapp 900 Höhenmetern in der Sierra Maria herausgesucht, sahen wir den Gipfel heute früh in den Wolken.

Was soll´s mit Wolken kennen wir uns aus und ehe wir oben sind, wird es Mittag sein und die spanische Erfahrung zeigt, mittags haben wir die besten Chancen für einen Ausblick. Also gut frühstücken, die Rucksäcke packen, Speicherkarten leeren, denn da ist schon so das ein oder andere Bild entstanden. Nunmehr waren wir genau einen Monat unterwegs.

Von Velez-Rubio führt ein Wanderweg, der GR 143 nach Velez-Blanco kurz vor unserem Routeneinstieg. Es gab ein Wanderschild am Stadtende, welches auf die Landstraße zeigte und eines am Stadteingang, welches ebenso auf die Landstraße verwies. Das ging ja schonmal gut los, feinster Wandergenuss. Doch wer will an bzw. auf einer Landstraße wandern? Wir nicht, also suchten wir einen Weg querfeldein, vorbei an vielen Obstbaumplantagen und Grundstücken. Andalusien braucht eigentlich gar keine Wanderschilder, kommt ein Hund aus einer Straße gelaufen, so weiss man, dass dies nicht der richtige Weg ist. Heute waren es etwa 25 Hunde … der lauteste von allen war ein Dreibein.

Am Eingang zu den Cueva de los Lutreros (Höhlen) begann die Route und sie führte direkt in einem Muren- und Gerölllauf. Sollten sie bei hohen Regenfällen oder Schneeabgang vor unkontrollierten Schlammlawinen und teilweise ganzen Bäumen schützen, so galt dieser in der Trockenzeit einfach als Weg. Dadurch ein ziemlich spannender Weg mit etwas Kletterei und ganz weißen Steinen. So weit so gut, was allerdings fehlte, waren Wandermarkierungen, die Route enthielt ganze Null. Bei dem hiesigen kargen Geröllgestein und buschigen Bewuchs könnte jeder Kiesstreifen ein Wanderweg sein. Da folgten der ein oder andere Verläufer, so dass die Route ohne Googlemaps und Wikilogs kaum zu finden war. Einmal auf dem Kamm angekommen, gab es ja nur noch einen möglichen Trampelpfad, der allerdings sehr schön war. Nur war die Route mit sehr steilem und gefährlichem Abstieg beschrieben, unsichere Wanderer sollten lieber umdrehen und den Hinweg auch als Rückweg nutzen.

Ok, das kennen wir schon, da sind wir geübt. Doch es gab keinen Einstieg in den Abstieg, so verglichen wir wieder die Apps und hofften, richtig zu sein. Ein Steilhang, der seinem Namen alle Ehre machte und dazu nur Geröll. Prächtig. Dann lassen wir es mal rutschen. Keine Markierungen und dann sowas, da war die Gipfellust, nachdem wir am eigentlichen Höhepunkt nur in Wolken und Wind standen, ganz dahin.

Von unten betrachtet war es genau der richtige Weg, denn alles andere war senkrechte Wand über mehrere 100 m. Optisch ein beeindruckendes Massiv, der Kammweg war hervorragend, doch warum nutzen die Andalusier ihre tolle Landschaft nicht mehr? Liebe Andalusier, ihr beschreibt eure Berglandschaft als die Alpen von Spanien, dort gibt es aber offizielle Wanderwege mit guten Markierungen und Wanderkarten in jeder Touristeninformation. Zwei Wanderzeichen fanden wir dann doch noch, auf einem durch die EU geförderten Lehrpfad, doch an diesen Punkten verläuft sich niemand.

Neben den vielen Hunden trafen wir ganze 2 Menschen, aber niemanden am Berg. Zurück in der Stadt trafen wir noch einen Spaziergänger. Neben sich führte er zwei bellende und aufgeregte Hunde und etwa 70 Schafe. Er ging durch die Stadt, von Grünfläche zu Grünfläche und ist mit seinen Schafen wohl der städtische Grünpfleger und Rasenmäher.

Die Vegetation zeigt uns, dass wir die Region Valencia wirklich verlassen haben, denn nur dort gab es Orangen- und Zitronenplantagen in Massen. Wusstet ihr, dass die Region eine der Hauptlieferanten von Orangen in Europa ist und Valensina (Valensina = Valencia) darum so heißt?

Auf dem Weg zu unserem nächsten Spot sahen wir sogar einen Hund auf der Schnellstraße, man muss sich hier daran gewöhnen, dass überall Hunde frei herumlaufen. Nun stehen wir direkt neben einem tollen Gebirgsstausee.


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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