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Auf den Spuren der islamischen Baukunst - Granada (ESP-21)

  • Hardy
  • 8. März 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. März 2022

Tag 31: 07.03.2021 - Feliz cumpleaños – Wir feiern unseren ersten Campergeburtstag und das mit einem Camperkuchen aus dem Omnia … wenn dann richtig und zwar in Granada. Der Tagesplan hat sich aufgrund der Wettervorhersage komplett geändert.

Heute machen wir Kultur und folgen einer Empfehlung des Lonely Planet. Doch spannend wurde schon der Weg in die Kultur hinein, nämlich ein Ticket zu bekommen. Mit dem Rad ging es halb durch Granada und dann einen Berg hinauf, etwa 150 hm waren zu bewältigen. Zwischen den Mountainbikegruppe, die sich hochquälten, kamen wir uns in Stadtkleidung und gleichem Tempo etwas fehl am Platze vor. Die Räder wackelten nur so links und rechts um uns und geschnauft wurde wie bei den Großen. Ok, die Steigung war nicht ohne und wir wünschten uns auch Sportkleidung.

Ein richtiger Eingang stand nicht ausgeschrieben, also wählten wir einen, der auf der Karte logisch erschien. Wir landeten mit dem Rad mitten auf dem Palastgelände … wir fuhren durch den gut befahrbaren Ausgang hinein. Ganz aufgeregt kam schon ein Wachmann auf uns zugerannt, gut sichtbar war seine Pistole am Hosensaum. In feinstem Spanisch ohne jegliche Englischkenntnisse versuchte er uns zu erklären, wo wir die Räder abstellen sollten, anstatt uns einfach den Weg zum richtigen Eingang zu zeigen, zeigte er uns einen Platz neben einer Baustelle als Fahrradplatz. Wir dachten, eine so groß ausgeschriebene Attraktion hat wohl nicht mal einen Fahrradständer. In Murcia gab es am Einkaufzentrum auch nur Auto-, Mofo- und E-Rollerparkplatz. Dort standen wir auch auf dem Rollerparkplatz, also nichts neues …

Da waren wir nun, mitten auf dem Palastgelände, und schon kam ein grüner I-Point (Infoperson) auf uns zu, ob wir denn schon ein Ticket hätten … natürlich nicht. Kein Problem, nett wie er war, zeigte uns einen Terminal, um ein Ticket zu ziehen. Eingabe von Namen, Passport-Nr. und Bezahlung via Kreditkarte … 1. Versuch … fehlgeschlagen … 2. Versuch … fehlgeschlagen … dann also wieder zum Infopoint … „The terminal doesn´t work.“ Kein Problem, er zeigte uns ein zweites Terminal, etwa 300 m weiter … 3. Versuch … fehlgeschlagen. Danach beschrieb er uns endlich den Weg zum Haupteingang … 4. Versuch … auch die Kassendame kam mit unseren Passports nicht klar. Tickets hatten wir dann doch. Nach 45 min waren wir nun wieder mit Ticket ausgestattet auf dem Palastgelände. Zuerst in die Dehesa del Generalife, wir hatten ja noch etwas Zeit bis zu unserer Palastzeit 11:00. Mit deutscher Pünktlichkeit waren wir 10:50 am Palast, da bei zu spätem Kommen kein Eingang mehr gewährt wird. Doch der gelangweilte, am Handy spielende Pförtner schaute auf die Uhr - wir sind zu früh, da kann er uns nicht hineinlassen, wir mögen bitte noch warten. Aus dem Palast heraus schauten wir uns noch das Gefängnis, einen weiteren Palast und noch eine Gartenanlage an. Die Anlage Alhambra ist wirklich sehr sehenswert und mit einem Eintritt von 14 Euro für das Gebotene völlig ok. Es ist nur sehr anstrengend, dass bei jedem Geländeübergang das Ticket in Verbindung mit dem Passport gefordert und gescannt wird. Wir fühlten uns wie in einem Hochsicherheitstrakt, umso unverständlicher unsere Einfahrtmöglichkeit😊. Bei genervtem Gucken oder einer länger werdenden Schlange wird ausnahmsweise auch mal auf den Ausweis verzichtet. Wir zeigten alles etwa 8 mal vor. Die Paläste, die Parkanlagen sind sehr empfehlenswert, sie ermöglichen auch einen Panoramablick über Granada und in die Sierra Nevada, wenn der Himmel es denn zulässt. Lonely Planet schreibt über die Anlage: „Der Palastkomplex in Granada erreicht fast die archetektonische Perfektion – weltweit gibt´s wohl kein schöneres Beispiel für islamische Baukunst. Zudem ist die Alhambra das beständigste Zeugnis der Maurenherrschaft im einstigen Al-Andalus. Aus der Ferne dominieren ihre roten Festungstürme das Stadtbild Granadas vor den verschneiten Gipfeln der Sierra Nevada. Aus der Nähe ergänzen die perfekt proportionierten Generalifegärten die grandiosen Details des Palicio Nazaries. Kurz: Dies ist Spaniens schönstes Baudenkmal.“ Damit haben sie nicht untertrieben.

Nach so vielen Eindrücken und Kultur ging es noch in die Stadt zur Kathedrale, die von oben gut aussah, aber leider in der Stadt sehr eingebaut ist und somit kaum von außen zu besichtigen ist. Innerhalb ist sie lohnend, jedoch waren wir wieder zur Messezeit anwesend.

Hunde sind in Andalusien allgegenwärtig, auf dem Land, in den Straßen oder in den Städten. Allerdings kann man völlig beruhigt sein, bei uns gab es nicht eine kritische Situation, doch einen absoluten Lacher. Da wollte doch heute ein Männchen das Bein an einem Hydranten heben. Doch im Gehen konnte er das wohl nicht so steuern und erwischte seinen Nachbarhund auf voller Breitseite. Als dieser erschreckt wegsprang, erwischte es das daneben laufende Herrchen voll. Ein Gesichtsausdruck zum Schreien.

Auf dem Weg zum Camper animierte Sarah noch drei Spanierinnen zum Singen, ein Geburtstagsständchen auf Spanisch. Sehr schön, die Blicke auf dem Rathausplatz und das Geklatsche waren meine.

Für den nächsten Spot ging es hoch hinaus. Mit dem Polwan fuhren wir bei Schneetreiben 1500 m hoch auf der höchsten Straße Europas und stehen nun bei -3 °C auf 2300 m. Denn morgen haben wir etwas Verrücktes vor. Dafür ist alles vorbereitet, es waren Strapazen und Sarah kommt mit ihrem Gewissen kaum klar. Ich hingegen fühle mich wie in alten Tagen. Doch vorerst kommen die Schlafsäcke wieder aus der Heckgarage, denn morgen früh erwarten wir wieder kuschelige 2 °C im Polwan.


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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