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Auf der Suche nach Liebe und Menschlichkeit - San Marco (ITA-10)

  • Autorenbild: Hardy
    Hardy
  • 29. März 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. März 2022

Tag 52: 28.03.2021 Guten Morgen San Marco, mit der heutigen Zeitumstellung kommt man sich schon fast schlecht vor, um 8:15 aufzustehen 😊. Es ist Sonntag und die Sonne lässt die Voltanzeige steigen.

Wenn es etwas ist, was man jeden Tag auf den Straßen und in den Häfen sieht, dann sind es ältere Männer und Fischer, hier in Kalabrien haben sie auch schon die typische dunkle Hautfarbe der Süditaliener. Die Süditaliener fühlen sich schon alleine wegen ihrer Hautfarbe gegenüber den Norditalienern benachteiligt.

Wir sind in einem schönen italienischen Dorf gelandet, in dem uns keiner komisch anschaut, wenn wir sie mit einem flotten „Ciao“ grüßen, sondern sich freuen, zurückgrüßen und dabei meist sogar noch winken. Entlang des ausgeschriebenen Küstenweges wanderten wir in Richtung Punta Licosa, Wanderschilder gab es nicht viele, Markierungen auch nicht, aber das Meer war kaum zu verfehlen. Immer entlang im Grünen, Olivenhainen, Weinanbaubereichen und Zitronenbäumen. Am Leuchtturm und einem Ruderboot in den Farben der Italienflagge trafen wir auf einen Einheimischen, er freute sich so über unseren Gruß und wollte direkt einen Plausch halten. Englisch sprach er nicht, aber wir verstanden so viel, dass er uns sagen wollte, wie schön es hier sei. Das war es wirklich, wir nickten und er freute sich mit „Grazie Grazie“ und wünschte uns wahrscheinlich alles Gute. Der Blick hin zum hell- bis dunkelblauem Meer ließ unsere Herzen für Italien aufgehen. Es war ein Traum und einfach perfekt. Diesen Weg können wir nur empfehlen, vor allem nach unseren Stadtabenteuern. Eine kleine Insel mit Leuchtturm, kleine Klippen und Steinflanken, die die Wellen schon vor dem Ufer brachen.

Doch irgendwann mussten wir auf einen anderen Weg wechseln, so spät wie möglich natürlich. Die Küste ist hier größtenteils privates Gelände, nur wenige Wege sind öffentlich. Auf einem privaten Weg unterwegs lagen doch glatt 5 € vor uns. Die erste Rückmeldung zu unserem Aufruf von vorgestern. 😊

Etwas weiter fingen wir an, Puzzleteile zu finden. Wir nahmen die vorösterliche Suchaufforderung an und kamen auf 33 Puzzleteile, das Zusammensetzen war dagegen nicht ganz so erfolgreich. Sophie, das ist dann deine Aufgabe. Der nächsten Finder hat nun die Aufgabe an der Vervollständigung zu arbeiten.

Zurück ging es dann über einen schönen Bergweg zum Monte Licosa, der uns die Landschaft von oben zeigte. So haben wir uns Italien vorgestellt, endlich … Vielleicht können wir uns doch noch für dieses Land begeistern. Wären wir vor 2 Tagen abgereist, wären wir wohl nie wieder in das Nudelland gefahren.

Zurück am Polwan unterbrach ein Radfahrer unser Kaffeekränzchen. Er freute sich, Deutsche zu sehen und schon waren wir im Gespräch. Ein ehemaliger Münchner, der hier ein Haus seines Vaters geerbt hat. Wir tauschten einiges an Informationen aus, er bestätigte uns die derzeit kritische Lage für den vom Tourismus so abhängigen Süden, dass die Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit sehr hoch wären, da fast alle lukrativen Geschäftsbereiche durch die Coronamaßnahmen zu seien. Der ohnehin abhängte Süden wird dadurch noch weiter heruntergezogen. Seine selbstverständliche Einladung, auf seinem Grundstück stehen zu können, Wasser und Strom zu kriegen, mussten wir leider ablehnen. Es sollte noch weiter gehen und wir hatten im Verdacht, dass das Abendthema Corona wird.

Auf einer schnellstraßenähnlichen und sehr gut asphaltierten Straße ging es mit Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h weiter gen Süden in ein neues Bundesland – Potenza. Als wir direkt am Straßenrad einen tollen Stellplatz mit dem Meer 15 Meter entfernt und direktem Meerzugang vom Heck aus fanden, stand der Polwan für heute still.

Der Süden soll das wahre Italien der Liebe und Menschlichkeit sein, wir waren bisher auf der Suche nach ihnen. Ich glaube, wir haben sie gefunden.



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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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