Ausgetobt – Aksarey (TÜR-29)
- Hardy
- 9. Okt. 2021
- 2 Min. Lesezeit
08.10.2021 – Nachdem wir gestern weiter als gewollt kamen, bremste es uns heute ein. Bisher waren wir bei unserem Draußenleben von Krankheiten verschont geblieben. Kleinere Sachen hat man immer mal, doch das ist ja normal.
Sarah hatte einen neuen Lieblingsraum im Camper und konnte einem einfach nur leidtun. So verbrachte sie den Tag im zweiten Lieblingsraum im Heck oder liegend auf der weichen Rasenfläche vor dem Camper. Unnötige Schritte waren dringend zu vermeiden.
Nach gestrigem Morgensport zwischen Bux Bunny und Popeye fand ich heute eine gute Fläche auf einem Wikingerspielplatz. Ab und zu kam dann auch mal eine Türkin vorbei, die im benachbarten Fitnesspark ein paar Umdrehungen auf dem Fahrradgerät drehte.
Danach ging es in die Stadt Aksarey, wollten wir eigentlich nur schnell bei einem Vormittagsbesuch mitnehmen und dann weiter. Die Stadt bot eine alte Moschee anderen Baustils. Bei einem Foto sprach mich mal wieder ein Türke an, der seine Rente 50/50 in Aksarey oder Hamburg verbringt. Er wollte mich unbedingt mit hineinnehmen und sie mir zeigen. Ich zeigte nur auf meine kurze Hose, da sagte er doch tatsächlich „zieh sie ein bissl runter, dann passt das schon“. Naja, wenn das ein Türke sagt … gesagt, getan und rein. Er stand mittig in der Moschee und rief mir am Eingang zu, „Geh ruhig die Treppe hoch, die Gardine kannst du aufziehen.“ Kurz vorm Mittagsgebet hatte der Typ mit den kurzen Hosen alle Blicke auf sich – na dann mal „Merhaba“ 😊
Noch ein Besuch in einer Medrese (frühere Koranschule), einem Hamam und der Stadt kam ich an einem Minarett vorbei, auf welches die Bewohner total stolz sind. Der Hamburger sagte mir „wie Pizza in Italien“. Ich verstand ihn und fragte „Pisa“? jaja. Das Minarett am derzeit ausgetrockneten Stadtfluss steht schiefer als der schiefe Turm von Pisa. Viele Gebäude haben durch den wüstenartigen Boden Probleme und somit Bewegung. Wir verraten aber nicht, dass das Minarett mit einem im Boden verankerten Stahlseil gehalten wird.
Ein kurzer Einkauf, um der Patientin etwas auf die Nase zu legen, hatten wir sie dann gegen 17:30 soweit, dass wir es mit dem Fahren versuchten. Kurz vor Ende der Fahrt sollte es doch tatsächlich an einem Kreisverkehr scheitern, weil dahinter neu asphaltiert wurde. Man hatte uns einfach weiter gewunken, „closed“. Na prima, 5 km weiter, wenden, zurück und einfach mal als Geisterfahrer langsam in den Kreisverkehr hinein, Türkisch eben. Wild gestikulierend sprang ein Jandarma Traffik vor uns herum. Erstmal entspannt das Seitenfenster öffnen … „closed“ … „it´s my way, i have to go there“ – Englisch wollte er wohl nicht diskutieren … Geht doch, 92 km standen auf der Uhr, die wir beide meisterten und standen neben unseren weltenbummelnden Bekannten aus München - 3. Land – 3. Treffen.
Schön euch wieder zu sehen, auf eine innige Begrüßung verzichteten wir lieber alle.
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