Beine wie Blei – Litohoro (GRE)
- Hardy
- 13. Mai 2021
- 2 Min. Lesezeit
11.05.2021 – Erstmal gehen die heutigen Geburtstagsgrüße ins Erzgebirge, Ina alles Gute zum Geburtstag. Dein Kind schloss die Augen schon gegen 20 Uhr und schlief gut durch, Sie ist artig und du kannst stolz auf sie sein.
Die Nacht wurde gefüllt von vielen Tierlauten, die Vögel waren schon vor der Helligkeit aktiv, Füchse bellten und der Uhu sang sein Lied, nur Sarah´s Augen gingen nie wirklich auf.
Ganz früh am Morgen sollte der Wecker klingeln, denn wir wollten pünktlich zum Sonnenaufgang starten und diesen genießen. In den Bergen ist ein Sonnenaufgang einfach noch viel schöner. Heute ging die Sonne für uns tiefrot über den Dreifingerinseln Griechenlands auf und wurde vom Meer wundervoll reflektiert. Malerisch versetzte sie die neben uns liegenden Fast-3000er in ein orangenes Kleid. Das Frühstück gab es heute im Zelt und mit angezogenem Schlafsack, in der Höhe von 2100m war es doch beträchtlich kalt, um die 5 Grad in der Nacht.
Doch die Sonne heizte schnell und so legten wir Stirnband, Halstuch und Jacke frühzeitig ab. Schwitzen wollten wir nicht. Wir hatten die perfekten Tage gewählt, gestern waren es etwa 17 Grad und heute 20 Grad, perfekt, um in die Höhe zu gehen. Unsere Beine bleierten nach den 3000 Höhenmetern von gestern ordentlich. Die steilen Bergabpassagen waren ein Genuss für die Oberschenkel, wenn man auf Schmerzen steht. Es wurde zäh, irgendwie wollten die Kilometer und Höhenmeter nicht weniger werden. Am Restaurant angekommen, waren 1000 Höhenmeter geschafft und wir trafen ein kanadisches Paar, die auch mit ihrem Camper unterwegs waren. Kanada ist für uns auch nochmal sehr reizvoll.
Hatten wir gestern schon bemerkt, dass der erste Abschnitt viele Abwärtspassagen hatte, so waren es heute unsere Aufwärtspassagen, die unsere Muskulatur weiter strapazierten. Doch wir wollen auf jeden Fall festhalten, dieser Teil des E4 ist wunderschön. Die Enipeas-Schlucht gibt einem die Chance, immer wieder Wasserfälle zu sehen und das Wasser über neun Brücken zu überqueren. Die letzten Kilometer hatten wir zwei treue und niedliche Begleiter, eine fast ganz weiße Dalmatinerdame und ihren ganz schwarzen Freund. Irgendwann kamen sie mal von hinten und begleiteten uns den gesamten Weg bis zum Polwan. Zwischenzeitlich suchten sie mal das Weite, wir dachten sie schon verloren zu haben und dann trotterten sich wieder neben uns.
Nachdem wir wieder am Polwan waren, hatten wir gehofft, uns in der dortigen Taverne verwöhnen lassen zu können, doch leider war sie geschlossen. So musste der nächste Einkaufladen in Katerini für die verpasste Gipfelschoki und das ausgebliebene Gipfelradler herhalten. Wir wollten ultra-leicht unterwegs sein, nur das notwendigste war bei der Tour dabei.
Für den Nachmittag hieß es Wunden lecken, wobei kein Sturz, keine offenen Wunden, keine Überdehnungen oder Prellungen zu verarzten waren, doch dieser Trip war nicht ohne. Nach dem Triglav (Slowenien) haben wir nun auch den höchsten Gipfel Griechenlands im Petto.
Unsere frühe Stellplatzsuche erlaubt uns nun einen schönen Strandnachmittag und das weitere Einrichten der Geräte. Auf dem Meer fahren einige Fischerboot und die Flamingos fliegen in großen Scharen. Vor dem Camper haben wir nun auch unsere private Stranddusche, gut geparkt. Wie schön …
Comments