Black Swan on Black Sea – Zurück am Meer – Burgas (BUL)
- Hardy
- 3. Juni 2021
- 3 Min. Lesezeit
02.06.2021 – Heute früh hatten wir dann doch einen besseren Blick auf den See, nachdem wir ganz ruhig geschlafen hatten. Der Burgas-See sah in der Mitte stehend aus und drumherum bewegt, sehr eigenartig, als ob in der Mitte einfach nur Wackelpudding wäre.
Also ging es hinein in die erste bulgarische Stadt am Meer. Nach einem Einkauf nutzten wir hier unseren ersten bewachten Parkplatz, wobei die Gegend nicht nach Einbruch schreit. Da die Parkplätze eher für Autos gedacht und voll waren, standen wir mit dem Heck eng am Hintermann, unser Fahrradträger hing über seiner Motorhaube und der Zusatztank setzte fast auf. So standen wir doch fast im Zentrum und machten uns mal auf eine Stadtbesichtigung zu Fuß. Nach einem erfolglosen Versuch, unser Päckchen per DHL zu versenden (kleiner 2 kg für etwa 80 €, das war selbst der Verkäuferin sehr peinlich), landeten wir beim Speedy (DPD Bulgariens) und kamen mit etwa 17 € weg. So ist die Kamera auf dem Weg nach Magdeburg, hoffen wir, dass sie bei Paketankunft noch drin ist.
Jetzt konnte Burgas richtig beginnen, auf dem Hauptboulevard angekommen, suchten wir gleich eine Touristeninfo auf. Der Plan zeigte fast jede Statue, so dass es von den 60 eingezeichneten Punkten zu differenzieren galt. Der Boulevard ist mit viel EU-Geld im maritimen Stil aufgehübscht und modernisiert wurden. Es macht Spaß links und rechts zu schauen. Hier befinden sich auch die Hauptgebäude mit sowjetischem Charme, aber auch viele moderne Designbauten.
Doch was Burgas prägt, ist die Lage am Schwarzen Meer. Über mehrere Kilometer führt ein 100 – 200m breiter Park (Sea-Garden) entlang des Meeres. Am etwa 100 m breiten Strand laufen derzeit auch emsige Vorbereitungen, weil die Saison auch hier bald losgeht. Zurück im Park hatten wir das Glück, an einer Zeremonie zu Ehren eines berühmten Bulgaren – Hristo Botev (Dichter & Freiheitskämpfer) beiwohnen zu können. Vor einer Büste waren etwa 4 Priester, 20 Marinesoldaten in Ausgehuniform aufgereiht, seitlich stand eine Kapelle, es gab einen DJ und drei Sprecher. Vertreter von Marine, Polizei, Politik und Kosaken stellten Kränze auf. Drumherum standen viele Menschen, Vereine oder Kindergruppen die Blumen niederlegten.
Auch im Sea-Garden fielen uns die rot-weißen Bändchen an den Bäumen und Sträuchern, wie schon in ganz Bulgarien auf. Man muss dazu sagen, in Bulgarien gibt es den traditionellen Brauch - Martenitza im März. Bei diesem Brauch werden kleine rot-weiße Anhänger, Puppen oder Anhänger verschenkt und am linken Handgelenk getragen. Diese sind dann wie Talismane für Gesundheit und ein langes Leben (rote Wangen / weißes Haar) und an der linken Seite des Körpers getragen, um in der Nähe des Herzens zu sein. Sieht man ein erstes Frühlingszeichen, einen Storch, eine Schwalbe oder einen blühenden Baum, hängt man sie an einen Ast oder legt sie unter einen Stein und wünscht sich etwas.
Zum Abschluss des Stadtausfluges gab es noch bulgarische Pastetestückchen, wie sollte es anders sein, gefüllt mit Käse. Der neue Stellplatz war schnell ausgemacht, nur 7 km hielten wir hinter der Stadt am Meer. Fußläufig konnten wir sogar in nur 3 km in der Stadt sein und gingen noch am Sandskulpturen-Gelände und einer Salzgewinnungsanlage vorbei. Für 2 lv hat der Besucher hier nicht nur die Chance, sich die Anlage anzuschauen, sondern kann, wie wir in Pidna im Salzwasser baden bzw. schweben. Die Becken sind mit Heilschlamm gefüllt, also habt ihr auch hier die Chance euch wie Monster einzureiben und in der Sonne zu trocknen. Bei Wind und 16 Grad verzichteten wir dieses Mal.
Eins muss man der Stadt lassen, sie ist nicht die schönste Stadt, doch findet man immer wieder Punkte, die interessant und sehenswert sind. Als Radfahrer kann man von einem tollen, etwa 6 km langen Meerradweg profitieren, der gleichzeitig Promenade und Sportbereich ist. Auch in der Stadt gibt es gute Fahrradspuren. In Burgas sahen wir das erste Mal mehrere Menschen Sport treiben.
Jetzt bleibt die Frage nach dem Burgas-Fazit, lohnt eine Reise dorthin? Als Durchreiseort können wir es allemal empfehlen, auch für einen Städtetrip, wenn ihr am Sonnenstrand seid. Bei weiteren Anreisen oder gar einem Urlaub dort, würden wir den Kopf schütteln, da gibt es schönere Orte.
Da wir nur 10 m vom Meer entfernt standen, nutzten wir das noch für eine ausgiebige SUP- & Sporteinheit. Beim Nachmittags- & Abendspaziergang waren wir extrem baff von dem feinen schwarzen Sand. So hat das noch keiner von uns gesehen.
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