Büchercafé und Platzräuber – Mesapos
- Hardy
- 25. Apr. 2021
- 3 Min. Lesezeit
24.04.2021 – Nun sollte der Wetterbericht doch recht behalten, waren wir in den letzten Wochen immer glimpflich davongekommen, regnete es fast die gesamte Nacht und der Wind nahm auch zu. Das SUP verschwand daher gegen 03:00 lieber unter dem Bus, als daneben stehend. Morgens war unser weißer Polwan eher rot von den benachbarten Olivenfeldern.
Nach dem Frühstück ging es dann zum ersten Spot, ohnehin dachten wir für heute einen Fahrtag an. Wir suchten eine wilde Höhle oder auch Grotte, denn der Zugang erfolgte total unscheinbar durch ein Loch etwa 100 m neben der Straße. War man erstmal in der Höhle, so sah das Auge nur noch schwarz. Sobald sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnte, waren die ersten Umrisse und ein Wasserbecken zu erkennen. Denn die Höhle hatte einen unterirdischen Zugang zum Meer und das heute schwache Licht schaffte es trotzdem vom Meer in die Höhle und ein blauer Schein war erkenntlich. Wie die Urmenschen fanden wir auch Regenunterschlupf. Die Höhle an der Foneas Beach ist auf jeden Fall sehenswert, aber etwas Vorsicht ist beim Zugang geboten.
Eine Besonderheit fuhren wir in Stoupa an. In einem vorherigen Blog berichtete ich über die Möglichkeit, Bücher in Bücherzellen oder -schränken zu tauschen. Hat man ein Buch, das ausgelesen, nicht mehr benötigt ist und für andere interessant, stellt man es in diese Zelle und nimmt sich ein anderes einfach heraus. In Stoupa gibt es am Strand/Hafen ein Café mit bis zur Decke gefüllten Regalen voll von Büchern. Die Sprachen sind dabei so vielfältig wie das Genre. Man findet neben deutscher auch dänische, niederländische, schwedische, norwegische, griechische, französische und englische Literatur. Natürlich besteht hier keine Gewähr zur Vollständigkeit. Doch für unsere ausgelesenen Bücher eine gute Adresse, neue besorgten wir uns außerdem. Danke. Einen Kaffee gab es selbstverständlich beim Schmökern auch dazu, es regnete ja immer wieder.
Man könnte denken, wenn man entlang der Küste fährt, ist die Straße meist eben und nah am Ufer, doch innerhalb weniger Kilometer sind schnell 400 Höhenmeter zu überbrücken, dann geht es wieder hinab und wieder hinauf. Hier herrscht derzeit sehr wenig Verkehr, so gibt es keine Probleme. Direkt am Wegesrand entsteht ein ganzer Straßenzug mit historischen Häusern, wie sie fast in jedem Dorf an der Mani-Westküste versucht werden zu bauen. Dadurch erhält die Westküste einen klaren Wiedererkennungswert und Identität.
Eines der besonderen Highlights der Mani-Halbinsel sind die Höhlen von Pilos-Dirou, die können auf einem Landweg und per Boot besucht werden. Es gibt drei Preiskategorien: nur Landweg 7€, Landweg + kurzer Bootsweg 10€ oder Landweg + langer Bootsweg 15€/Person. Wir hatten wieder mal das Glück, vor verschlossener Tür zu stehen. Wie ihr wisst, nicht das erste Mal dank Corona☹. Schade, darauf hatten wir uns gefreut und an einem Regentag ist so eine überdachte Aktion gar nicht so schlecht.
Es sollte nicht sein, also auf zum nächsten Stellplatz. Heute brauchten wir einen Stellplatz, der frei von Staub- & Erdwegen war, denn bei Regen sind diese bergauf meist sehr rutschig und dazu fehlt uns der Allradantrieb und bei dem aktuellen Sturm, der uns in den Bergen schon auf der Straße so richtig durchrüttelte, sollte es auch einigermaßen windgeschützt sein. So kam es, dass wir die Wege, die derzeit meist bergab gingen, erst fußwärts erkundeten, um nichts zu riskieren. Der dritte Platz passte, eine zwar teils steile Betonabfahrt, aber dafür direkt in einer kleinen Meeresbucht. Herrlich, beim Essen hatten wir die perfekte Sicht in die Bucht und zum Wasser.
Dann wurde es laut, ein Mercedes-LKW mit deutschem Kennzeichen fuhr auf den Kieselstrand und nahm uns jegliche Sicht zum Wasser. V…ollidiot, fahr doch direkt ins Wasser!
Gegen Abend klarte das Wetter vollständig auf und dies nutzten wir zur Erkundung der großen Bucht zwischen zwei Halbinseln und hatten dann noch unseren ersten sehenswerten griechischen Sonnenuntergang. Der Sturm geht noch mächtig und wird uns wohl auch in den Schlaf wiegen.
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