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Costa Rica, Chiquita oder Türkiye? Ohrfeige vom Bananenblatt – Gazipasa (TUR-49)

  • Hardy
  • 10. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

08.11.2021 – Ganz so oft scheinen an unserem Stellplatz keine Ausländer zu stehen, die Blicke auf´s Nummerschild waren so bohrend, dass es fast abfiel. Doch dieser Platz, direkt zwischen Bananenplantage und Meer versprach nicht nur eine ruhige Nacht, sondern hielt dieses Versprechen auch. So konnten wir ausgeschlafen in den Tag starten. Eine schöne SUP-Tour aus der Bucht heraus und immer an der etwa 200 m hohen Steilküste entlang, bis eine kleine Insel zum Wenden einlud. Sarah musste sich den Beißfliegen geschlagen geben, die Sport am Land fast unmöglich machten und wendete sich dem Schwimmen von Bahnen zu. Zum Schluss gemeinsam in der Bahn, eine herrliche Erfrischung, kurz abgeduscht und auf geht´s. Etwa eigenartig ist es schon, dass eine Dorfausfahrt zwischen zwei Bananenplantagen verläuft, die dazu noch eng bewachsen waren. Die Bananenbauern ließen sich auch nicht nehmen, die halbe Straße, etwa 1 m breiter als der Polwan, als Feuerstelle zu nehmen. 3x dürft ihr raten, wo wir durchfahren mussten.

Ein Abstecher von der Hauptstraße und wir waren froh, den Polwan nicht tiefer als notwendig geschoben zu haben. Was vor unserem Haltepunkt kam war noch akzeptabel, danach nicht mehr. Alles richtig gemacht und die letzten 3 km per Pedes genommen. Wir standen vor Antiochia ad Craeum. Schon von oben konnte man auf zwei etwa 150 m hohen Bergerhöhungen die Bebauungen sehen. Das Eingangsschild wies schon darauf hin, dass ein Betreten nicht erwünscht und (wörtlich übersetzt) gegen die eigene Gesundheit sein könnte. Für uns eine dehnfähige Auslegung, also rauf auf den Berg, natürlich durch einiges Gebüsch mit kurzen Kletterstücken, doch dann standen wir innerhalb der zweiten Verteidigungsmauer. Wer dieses Castle besucht, sollte im Hellen kommen, einige offene Dachluken laden zum Hineinfallen ein. Was man sich kaum vorstellen kann, wenn man im Castle herumläuft, ist, dass man sich auf gemauerten Räumen befindet. Der Ausblick entschädigt für die Aufstiegsunannehmlichkeiten. Meine Bio-Latschen waren übrigens nicht das empfohlene Schuhwerk 😊 für den Aufstieg oder das Balancieren auf der Wachmauer.

Wieder unten angekommen, schaut man sich natürlich den zweiten sehenswerten natürlichen Spot an. Die zwei bebauten Berge sind durch einen Sattel verbunden, der zum Meer hin offen ist und somit einen Tunnel zu einer Bucht bildet. Klares blaues Wasser lockte auch die Russinnen zum Insta-Posen ein, das können sie. Insgesamt sieht man in der Südtürkei viele Russen mit dem eigenen Auto fahren, die meisten haben wohl einen Zweitwohnsitz hier. Den Aufstieg versüßten frisch gepflückte Orangen und Mandarinen, eine Frucht ließen wir lieber sein, weder Aussehen noch Geruch kannten wir, bzw. sagte uns zu. Übrigens haben wir heute früh in der Bananenregion eine frische Staude Bananen an einem Stand gekauft.

Der nächste Spot brachte uns an unsere fahrbare Grenze. Der Weg zu einer Höhle war mit braunen Schildern gut ausgeschrieben, nur dass 400 m vor der Höhle ein 200 m langes steiles und aufgeworfenes Schotterstück liegt. Irgendwann war auch der Vorderantrieb und die Allwetterbereifung überfordert, es drehte durch. Rückwärts um eine Kurve, so steil, dass es immer wieder rutschte … nicht so schön. Zur Krönung war die Höhle geschlossen. Hauptgewinn.

Dann also weiter nach Gazipasa. Gerade befinden wir uns in dem Bereich, der von den wütenden Sommerbränden besonders betroffen war. Gestern enthielt der Blog schon ein Bild von verbrannten Bäumen. Man kann es sich kaum vorstellen, wie groß die Brandflächen sind. Vor allem alle am Hang, für Löschfahrzeuge kaum zugänglich, das tut wahrlich weh zu sehen. Man kann nur hoffen, dass die Wälder sich schnell wieder erholen. Doch auch derzeit herrschen hier Temperaturen von bis zu 30 Grad und kein Regen. In Gazipaza bezogen wir einen kostenlosen Camperstellplatz. SUP raus, Räder runter, angekommen 😊. Das Navi sagte 3,4 km in die Stadt und ich traute meinen Ohren kaum, als Sarah sie laufen wollte … hier ist es wieder, das Türkei-Hundeproblem. Ich konnte sie jedoch überzeugen. Wir schauten uns nach unzähligen Treppenstufen die Reste eines Castles an, nicht mehr viel erhalten, doch der Vorteil der Castles – ein wunderbarer Ausblick über das Meer, der Küste entlang, das Land und die Stadt. Nach einemAquädukt noch ein kleiner Einkauf, hier gab es dieses Mal mehr Ausgaben zum Basteln, als zum Essen, wir konnten aber nicht widerstehen …

Wieder „Daheim“ schauten wir uns den eigentlichen Camperparkplatz 500 m entfernt an, dicht an dicht stehen sie. Wir sahen sogar alte Bekannte, die Welt ist so groß, doch manche trifft man immer wieder, obwohl Strecken ganz anders sind. Eigentlich wollte ich heute mal etwas zum Thema Routenlegung schreiben. Doch der Blog ist schon wieder gefüllt. Dann rauf auf´s SUP, die Wasserchance galt es zu nutzen, der Sonnenuntergang war der farbliche Hammer. Bisher hatten wir schon viele schöne gesehen, doch dieser wird wohl einer der schönsten Lichtspiele gewesen sein. Die hintere Bergkette leuchtend rot, Wolkenwirbel in Rot-, Orange- und Gelbtönen, jeder Sonnenauf- und -untergang ist schon ein Highlight für sich unseres Life on Road.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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