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Da waren sie weg – die Schuhe – Ephesus (TUR-76)

  • Hardy
  • 6. Dez. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

05.12.2021 – Vor dem Beginn des zweiten Advents hatte der Sicherheitsmann an unserem Stellplatz noch etwas Besonderes vor. Beim letzten Rundgang stellte er fest, dass da noch ein weißer Caravan stand, da musste er doch mal klopfen. Übernachtungsgäste müssen sich in eine Liste eintragen, Sarah hatte dieses Mal die Ehre, die Tür zu öffnen und mit den Schlafsachen durch das gesamte Outletgelände zur anderen Seite, vorbei an fünf warm eingepackten Securitz mitzugehen. Bis auf die vorbeigezogene und regenbehaftete Gewitterfront schliefen wir mal wieder prächtig. Der neue Morgen brachte uns wieder Sonnenschein. Am Polwan war einiges zu tun, mittlerweile half nichts gegen das eindringende Wasser an der Serviceluke, auch dieses Mal stand wieder Wasser im Bus, die Heckgarage mal wieder reinigen, einen Schalter im Elektroabteil neu anschließen, den Gasvorrat prüfen, eine Reinigung des Reserverades, einen Abstandshalter umbauen, Treppenhalterung demontieren, Ladeluke zum Wassertank vergrößern, eine Grundreinigung und die gekauften Sachen zollsicher verstauen. So schnell vergeht ein Vormittag und da wir mit dem gestrigen Menü sehr zufrieden waren, beehrten wir den Laden noch einmal. Am Haupteingang den HES-Code vorzeigen und schon stand dem nichts mehr gegenüber. Wir hegten noch den Gedanken, bei dem Wechselkurs einen neuen Laptop zu kaufen, doch mit türkischer Tastatur und westlichen Preisen konnten sie uns nicht locken.

Nochmal schauen, dass alles eingeladen ist und Abfahrt … zwei mögliche Routen, wir entschieden uns für die etwas längere und am Meer entlang führende. Auf und ab, doch der Blick bei endlich wieder sonnigem Wetter war genüsslich. Mit Blick auf die griechische Insel Samos, die wir wegen des eingestellten Fährverkehrs auch nicht besuchen konnten, fuhren wir an einer Insel mit einer Burg vorbei. Vom Weiten sah sie lohnend aus, wir hatten jedoch ein anderes Ziel. Vorerst den Stellplatz am Strand Pamucak beziehen, die Nachbarschaft mit „Merhaba“ begrüßen und dann ab mit den Rädern …

8 km Landstraße aus den Beinen getreten, erreichten wir unser Ziel. Hierfür warteten wir sogar extra auf das gute Wetter. Wir befanden uns auf der Ausgrabungsstätte Ephesus (Efes) oder wie es Gerd zu nennen pflegt: Epidaurus. Für 190 TL p.P. mit Audioguide oder 120 TL p.P. ohne Audioguide kommt man auf das Gelände. Eine Souvenirverkäuferin vermittelte uns gleich an die Security, um die Räder nicht vor ihrem Geschäft abzustellen, diese wies uns einen Bike-Parkingplace an einem Maschendrahtzaun zu. Auf Räder ist man in der Türkei selten eingestellt.

„Unter den zahllosen antiken Stätten ist Ephesus die berühmteste und besterhaltene im Mittelmeerraum. Sie erinnert an die Kunstfertigkeit der alten Griechen und die grandiose Architektur der Römer. Beim Bummel über die marmorne Koretenstraße bietet sich ein Fotomotiv nach dem anderen. Besonders stechen dabei die Celsus-Bibliothek mit ihren 2 von Säulen getragenen Etagen hervor, sowie die Hanghäuser mit ihren Fresken und Mosaiken (nicht besuchbar), die Einblick in den Alltag der wohlhabenden Bürger gewähren. Das Groß des alten Hafens wird noch ausgegraben“, schreibt Lonely Planet. Anhand der Beschreibung darf man sich nicht wundern, dass auch an einem Dezember-Sonntag mehrere Reisebusse vor den Toren stehen. Das Gelände beinhaltet eines der wohl größten von uns besuchten Theater, welches sehr gut erhalten ist und restauriert wurde. Durchschreitet man das Südtor, sieht man wohl eines der berühmtesten Motive für Ausgrabungsstätten der Türkei, den Bibliothekseingang. Mit Hilfe der Österreicher wurde es rekonstruiert und ist wohl der beste Stellplatz für Instagramer. An jeder Säule werfen sie sich hier, egal welcher Nationalität in Pose. Da ist es schwer, mal ein Foto ohne zurechtgemachte Mädels zu schießen. Die Säulengänge ließen Sarah gestern als Chamäleon förmlich verschwinden. Unverständlicherweise nutzten „Künstler“ etliche Elemente zur Darstellung des Kubismus, heißt nichts anderes, als das Gebäudeteile mit eckigem Beton verbunden wurden. Gäbe es die Information des Kubismus nicht, erschiene es wie völlig törichte und schlechte Restauration. Ein Besuch des Geländes, welches eines der 7 Weltwunder enthält, lohnt sich definitiv, wenn man des Lesens nicht scheut, braucht man keinen Audio-Guide. Als Empfehlung gibt es hinter dem Ausgrabungsgelände noch kostenfrei begehbare Felsengräbern der „Seven Sleepers“. Auch ein Stadion wurde gefunden, jedoch leider nicht begehbar und ausgegraben.

Wieder zurück am Polwan sahen wir erstmal die vielen Autos, die direkt auf dem Strand parkten, auch sie freuten sich wohl über das gute Wetter, nach dem vielen Regen. Die Felder um unseren Stellplatz stehen größtenteils unter Wasser. Es sollte nochmal auf´s Wasser gehen, doch schnell stand das deutsch-österreichische Pärchen Thomas und Andrea bei Sarah und die Unterhaltung wurde länger. Die umstehenden Autos fuhren nach und nach, die Mückenzeit überstanden wir und beim Kälteeinbruch bei Dunkelheit ging es wieder in den Bus. Wir sollten noch einmal richtig Pech haben. Es ruckelte auf einmal am Bus und Hundeknurren war zu vernehmen, die hiesigen Hunde rangelten wild. Nicht nur das, sie hatten zwischenzeitlich auch noch 3 Schuhe unauffindbar geklaut. Einen Biolatschen und 2 gute Salomonschuhe … mal wieder ein Verlust, in letzter Zeit häufen sie sich ganz schön, auch preislich. Wird wohl Zeit, nach Hause zu fahren?

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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