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Das Wappen überall – Split (CRO-3)

  • Autorenbild: Hardy
    Hardy
  • 2. Feb. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

01.02.2022 – Wie der letzte Reisemonat begann? Stürmisch. Obwohl wir uns etwas versteckt platzierten, kam der Sturm selbst durch die Bäume hindurch und man fragt sich, wie es den Radträger nur an der Tür hält. Dass die Radplane noch nicht komplett zerfetzt ist, gleicht fast der Unmöglichkeit. Uns ruckelte es fast zuckend durch die Nacht.

So hieß es auch Planänderung, denn am Morgen sollte es mit dem Rad zu einem Wasserfall und etwas in die Höhe gehen. Es fiel aber schon schwer entgegen dem Wind, aber vor allem bei den Böen auf beiden Füßen stehen zu bleiben. Ein Radfahrgenuss sähe wohl anders aus, na gut, ob andere unsere normalen Touren als Genuss sehen? Ein kleiner Gang am Strand, die Windhosen bildeten über dem Wasser kräftige Wassersäulen …

Die Scheibe und die Seite von der Gischt befreit, ging es in eine Stadt, deren Fußballverein wohl weithin geliebt wird. Bereits bei der Einfahrt von Kroatien sahen wir das Vereinswappen und die liegt bereits gute 250 km hinter uns. Die Rede ist von Split. Größer als erwartet eröffnete sich die Stadt vor uns, nachdem wir mal wieder eine der vielen Küstenvorsprünge umfuhren. Kurzes Durchatmen. Schauen wir mal bei maps.me, was auf der Karte interessant aussieht … einen Parkplatz in der Nähe zu finden, war via maps.me kein Problem, doch die Realität hieß: Alles voll. Hm, es war wohl doch etwas naiv, so weit bis ins Zentrum hineinzufahren … Bis links 1,5 Autoparklücken frei waren, weiße Linienkennzeichnung, perfekt für uns, also hineingezwirbelt und rein in die Stadt. Der Wochenmarkt zeigte einige interessante Produkte, getrocknetes Obst mag man hier wohl und nach 600 m waren wir da, wo wir hinwollten. Die Altstadt von Split ist Unesco-Weltkulturerbe und soll eine der am besten erhaltenen römischen Baustrukturen weltweit vorweisen. Die quadratischen Festungsmauern enthielten Teile einer alten Kirche, die man einfach mit eingemauert hatte. Im Inneren holten wir uns eine Map von der Touri-Info, die eine Self-Guided Tour ausschrieb. Immer der blauen Linie des Plans folgend, kommt man an 14 verschiedenen Stationen vorbei, die mit einem Plakat (Bilder und Erklärung in 6 Sprachen) markierten sind. Auch die Festung von Split sollte immer größer werden und die Schritte sind gut aufgezeigt. Die Altstadt zeichnet sich durch verschiedene Kirchen, Paläste, Säulen und Museen aus. Sieht man sich die Häuser genau an, fallen einem die vielen Details der steinernen Verzierung auf. Die verschiedenen Epochen haben ihre Spuren hinterlassen. Da man irgendwann auch Angst vor osmanischen Angriffen hatte, baute man um die Festung noch eine typisch venezianische Festungsmauer. „Im Diokletian-Palast, einem der imposantesten römischen Überreste der Welt kann man tausende von Jahren zurückträumen. In den labyrinthischen Gassen des Viertels, Splits pulsierendem Herzen, reihen sich Bars, Geschäfte und Restaurants aneinander. Sich im Gewirr der Straßen und Höfe zu verirren, ist eins der faszinierendsten Erlebnisse Kroatiens.“ Als es dann auch noch laut durch die Gassen in absolut schiefer Tonlage den Klassiker „O sole mio“ schepperte, waren alle Blicke auf einen Mann gerichtet, der dann mit seiner abgenommenen Bommelmütze in einem Lokal versuchte, ein paar Kuna einzutreiben, wir mussten echt schmunzeln.

Zum Abschluss noch entlang der Hafenmeile, von hieraus sieht man die vorgelagerten Inseln. Traut man sich in den „Park Forest“ und nimmt den Weg hinauf, bietet sich ein noch schönerer Blick über die Inseln und die gesamte Stadt, die heute vor den mit leichtem Schnee bezuckerten Gebirge lag. Hier hatte eine Lady wohl auch einen Personal Trainer engagiert, der ihr nach der Erwärmung den dicken Fellmantel beim Laufen abnahm und trug. 😊 Wir waren positiv von Split beeindruckt, fanden es sogar angenehmer als Dubrovnik, da hier Altes und Modernes wunderbar gekoppelt und weiterentwickelt wurde.

Der Sturm verschaffte uns mehr Zeit als gedacht, es verschlug uns noch zu einem nächsten Ort, der auch den Titel Unesco-Weltkulturerbe trägt. Wie sehr man in Kroatien auf Tourismus und Wohnwagen eingestellt ist, zeigen nicht nur die zahlreichen Campingplätze in jedem Ort, sondern auch die Preislistung am Parkplatz – Auto 10 kn, Kleinbus 15 kn, WoMo 40 kn je Stunde (1€ = 7,5 kn). Sie wissen eben, wie sie es machen müssen. Jedenfalls landeten wir in Trogir, diese Stadt ist auf Festland und 2 Inseln verteilt. Alle Bereiche sind durch kleine Brücken verbunden, wie in ganz Kroatien lagen auch hier die Häfen voll mit kleinen Booten. Durch verschiedene Tore kann man die Mittelinsel begehen und sich in den vielen kleinen und verwinkelten Gassen einen Irrweg laufen. Hier ist alles eine Nummer kleiner als in den kroatischen Adriametropolen, doch nicht weniger schön. Irgendwann wurde Sarah mal wieder von einem Passanten ausgehorcht, in welcher Annahme er fragte, ob wir Galerien, Galerieninhaber oder Verkäufer von Bildern kennen, eröffnete sich uns nicht. Wir scheinen wohl eine starke musische Aura versprüht zu haben 😉.

Auf dem Weg zu zwei schönen Buchten veräppelte uns das Navi heute mal so richtig. Es ging über einen Pass, 700 m in die Höhe, rechts und links neben uns Schnee. Es hatte wohl Ab- und Auffahrten, bzw. übereinander liegende Fahrbahnen verwechselt. An den Buchten kamen wir nie an, doch hatten einen traumhaften und wolkenfreien Blick von oben auf Split und die vorgelagerten Inseln. Die Buchten sollten unbesucht bleiben, sind aber gespeichert und später mal im Plan. Laut Gerd soll man sich ja immer etwas übrig lassen, um wiederkommen zu können.

Am Stellplatz angekommen, freuten wir uns über das, was wir sahen und fühlten uns gleich wohl. Etwas früher als gedacht, konnten wir so noch einen Kaffee trinken, kroatischen Kuchen leckern und einfach mal genießen.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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