Der Kreis schließt sich – Rijeka / Villach (CRO-6 / SLO-1)
- Hardy
- 6. Feb. 2022
- 4 Min. Lesezeit
04.02.2022 – Nun ist es vollbracht, 365 Tage sind wir nun unterwegs und noch nicht reisemüde. 365 Tage, die voller Erlebnisse waren und noch einige Tage, die da folgen werden. Heute Morgen mussten wir unseren im Dunkeln erreichten Stellplatz genauer unter die Lupe nehmen. Neben unseren Kaliforniern blickten wir direkt auf den doppelten Brückenübergang zur Insel Krk. Im Einseitenverkehr wechseln immer wieder die Richtungen und die Karawane schiebt sich nach links oder eben nach rechts. Die erste Brücke endet auf einer vorgelagerten Insel, auf der die zweite auch beginnt und in eine Gebirgsmündung hineinläuft.
Das flache paddelfreundliche Wasser blieb heute völlig unangetastet. Nicht nur die Paddel waren hinüber, wir mussten den Polwan winterfähig machen und einiges für die nächsten Tage und 2 Grenzwechsel vorbereiten. Wenn man Dinge vor knapp einem Jahr das letzte Mal genutzt hat, sucht man doch schonmal etwas, wenn es sich dabei z.B. um Stockteller für die Skistöcker handelt. 😊
Nun aber in die Spur, die Toilette ausleeren, richtig ausspülen, den Wassertank komplett entleeren und den Polwan nach oben und seitlich so schräg wie möglich stellen, damit sich der Abwassertank auch gänzlich leert. Nach der Arbeit das Vergnügen hinein in die letzte Stadt auf unserer Kroatienstrecke.
Hinein nach Rijeka, dort einen Parkplatz zu finden, war mit unserer Größe dieses Mal doch schwierig und mit etwas Laufweg verbunden. Der Laufweg zeigte uns bei mausegrauem Wetter die graue Seite von Rijeka und ehrlich gesagt, wären wir wohl am liebsten wieder umgedreht. Doch auch Rijeka, als die wohl größte Hafenstadt Kroatiens sollte seine Chance erhalten. Und tatsächlich fanden wir eine schön gestaltete Fußgängerpassage, die uns das erste Mal auf die Karnevalszeit hinwies. Überall hingen bunte Bänder, Clownsbanner wedelten über der Fußgängerpassage. So grau die Vorstadt, so bunt die Passage.
Rijeka muss einmal eine reiche Stadt gewesen sein, entgegen der anderen kroatischen Adriastädte zeigte sich keine Alt-Altstadt, sondern viele Gebäude von der vorletzten Jahrhundertwende. Im Stile der Habsburger, etwas schwer, aber das schönste, was die Stadt zu bieten hat (aus unserer Sicht). Wer den Weg zum Hafen findet, findet viele große Jachten … Rijeka ist einen Walk wert … immerhin sprechen wir hier von der Kulturhauptstadt von 2020. Wieso Rijeka? Das fragen wir uns auch.
Für uns lag Rijeka perfekt auf dem Weg, denn heute hieß es mal wieder Grenzwechsel. Mal wieder gibt es neue EU-weite Einreisegesetze. An der Grenze von Rupa, die freundliche Kroatin wünschte uns eine gute Fahrt. Der nächste Grenzbeamte nahm unsere Impfzertifikate pflichtbewusst auf, wollte die QR-Codes scannen, meiner leuchtete in seiner App grün auf, Sarahs konnte er nicht lesen. Ein Blick hinein, passt schon 😊. Na dann hinein, Slowenien wartet. 164 km Landstraße … und wir bleiben dabei, der Verkehr in Ljubljana, der Hauptstadt Slowenien gefällt uns auch dieses Jahr nicht. Entgegen der Idee, nochmal in die Stadt zu gehen, schoben wir uns mit dem Feierabendverkehr lieber hinaus.
Slowenien, ein Land, das viele nur zum Durchfahren nach Kroatien nutzen, viele aber auch schon für sich entdeckt haben und auch wir ließen uns von der Landschaft wie beim letzten Mal wieder verzaubern. Kranj, eine Stadt auf unserer Strecke zeigt eine hoch gelegene Burg über der Stadt auf einem Berg und einige Schönheiten in der Stadt. Für uns ging ab hier auch die Sonne auf, aus grau wurde blau und die Alpen zeichneten sich im Hintergrund ab.
Den Alpen immer entgegen, so war der Plan, so machten wir es. An einer Tankstelle noch schnell die Vignette gekauft und in die Mitte der Frontscheibe geklebt. Für Österreichs Autobahnen braucht man generell eine Vignette, auf manchen Pässen oder Tunneln bestehen zusätzliche Mautgebühren. Vignette 2022 Auto: 10 Tage – 9,60 €. Pässe bei dem derzeitigen Wetter nicht die optimale Wahl, führte der Weg durch den Karawankentunnel, in dessen Hälfte die Ländergrenze von Slowenien und Österreich verläuft. Für einen PKW unter 3,5 t Maut 7,60 €. Die Ausreise aus Slowenien nur eine Formsache … aus dem Tunnel heraus und in Österreich angekommen. Hier gibt es wohl keine Grenze, na um so besser. Pustekuchen, eine Schlange wartete auf die Abfertigung, hm jetzt kriegen wir wohl doch Schwierigkeiten mit den neuen Regularien. Der Grenzer wank die Autos vor uns vorbei und bei uns kam das Zeichen zum Anhalten. Fenster runter … er fragte nur „Deutschland?“ „na klar“. Und schon waren wir im Lande, dort wo sich die Idee dieser Reise entwickelte und sich somit der Kreis wieder schließt.
Für uns stand ein kurzer Stopp in Villach auf dem Plan, einerseits um ein paar Bücher in der uns bekannten Bücherzelle zu tauschen und andererseits gefiel uns die Stadt schon im Hellen, da wollten wir sie uns auch mal im Dunkeln anschauen. Die Bücherzelle gab es nicht mehr, doch die Beleuchtung war schön. Rauf auf die Autobahn und die letzten 120 km gefahren. Der Katschberg- und Tauerntunnel trennten uns nur noch vom Ziel. Auch diese beiden sind mit 13 € extra zu bezahlen. Dichter Nebel, hoher Schnee erwarteten uns da, wo wir so viele gemeinsame Tage und Erlebnisse verbracht haben.
Und wir besuchen nun unsere Freundin Sophie, die uns für eine Woche aufnimmt. Gemeinsam haben wir in den letzten Jahren so viel erlebt und nun geht es weiter. Wir freuen uns schon 😊
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