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Die schillernde Perle am Schwarzen Meer – Batumi (GEO-1)

  • Hardy
  • 19. Juli 2021
  • 4 Min. Lesezeit

17.07.2021 – Die ersten Meter rollten wir nun gegen 5:00 auf neuen Straßen und hatten endlich wieder Palmen am Straßenrand. Nach 54 h Fährprozedere landeten wir völlig übermüdet in der schillernden Perle am Schwarzen Meer. Schon beim Einfahren der Fähre begrüßten uns blinkende und beleuchtete Riesenräder, Minarette, verschiedene Tower, eine Kugel in Kugel in der Höhe. Ein Wolkenkratzer hat sogar ein kleines Riesenrad in Gold auf der etwa 40. Etage.

Direkt im Zentrum fanden wir einen ohne Zahlpflicht ausgeschriebenen Parkplatz am Theater. Ein Traumplatz. Wir hätten eh nicht schlafen können und entschieden uns bei schon aufgehender Sonne die Restdunkelheit für eine kleine Tour rund um die Highlightgebäude zu tätigen. So waren schnell die ersten georgischen Fotos in Batumi verschossen, nebenbei gönnten wir uns die letzten ukrainischen Keks. Zu dieser Zeit kamen auch die letzten Partywütigen aus einem Strandclub, pöbelnd, schreiend war einer kaum zu bändigen, ein anderer hatte allen Mut zusammengenommen und wollte von einer Bank aufstehen, doch die Beine wollte einfach nicht so wie er und sanken zusammen. Innerhalb weniger Sekunden ergab er sich seines Schicksals und schließ auf der Stelle ein.

Danach überfiel auch mich die Müdigkeit und die Stunde Schlaf hätte mir ohne Morgenkaffee wohl den Tag gekostet. Dank WLAN am Parkplatz konnte Sarah schon die ersten wichtigen Informationen in Erfahrung bringen. So muss man trotz weltweiter Haft-, Teil- und Vollkaskoversicherung eine Haftpflichtversicherung im Land abschließen. Für 30 Tage kostet diese etwa 14 €, für 90 Tage etwa 25 €. Diese Haftpflichtversicherung kann man online oder in bestimmten Banken abschließen, erwischt einen die Polizei ohne, drohen saftige Strafen.

So gingen wir am ersten Tag eines neuen Tages nach schlechter Nacht in einen Städtetrip einer der größten Städte des Landes. Zu Fuß erkundeten wir den Boulevard entlang des kilometerlangen Strandes. Strand heißt hier bis zu 15 cm große Kieselsteine und nutzten das WLAN an einer Beachlocation. Wir waren schier überwältigt, von dem, was unsere Augen erblickten. Modernste Architektur, viele Hochhäuser, die sich alle unterschieden. Mit Namen wie Twins oder World Trade Center wollte man wohl gewisse Verbindungen schaffen. Schon morgens trieben viele Menschen Sport an diesem Samstag. Walken, Laufen, Schwimmen, Baden, Crossfit, Volleyball, Fußball, es bereitete uns Freude die Menschen dabei zu sehen.

Am Boulevard ist auch an Kinder gedacht und einige Fahrgeschäfte aufgebaut. Der Boulevard wird von einem schön angelegten Park und Seen von den Hochhäusern getrennt. Im Dunkeln sag ein ovales Haus durch seine Beleuchtung wie ein C aus. Nach etwa 4 km auf dem 7 km langen Boulevard drehten wir und sahen die Differenzen, die vom Strand nicht zu sehen waren. Zwischen die millionenteuren Wolkenkratzer drängten sich alte Wohnhäuser, aber auch Häuser, die wohl mal pompös werden sollten, doch das Geld für die Fassade nicht reichte.

Nach einem Besuch bei der Touri-Info schickte man uns zu einer anderen Touri-Info, unsere Fragen konnten nicht beantwortet werden. Vorbei an der Hafenmole, unsere Fähre lag noch im Hafen erhielten wir unser Antworten. Die Planung für Georgien kann also beginnen. Mit dem ersten abgehobenen Geld, hier bezahlt man in GEL – georgischen Lari, fanden wir eher zufällig in einer Gasse einen Markt. Für ein Fladenbrot, einen mit Linsenpaste gefüllten Fladen und 6 Pfirsiche zahlten wir etwa 1,30 €. In den östlichen Ländern lohnt der Besuch der Märkte extrem, denn in den Shoppingmalls ist es deutlich teurer. Deshalb verstanden wir auch zwei Israelis in der Touri-Info nicht, die sich ausschließlich nach den Shopping-Centern erkundigten. Die Altstadt besuchten wir noch gänzlich mit seinen Highlights, doch insgeheim sagten wir pauschal: Je weiter die Straße vom Meer entfernt liegt, desto uninteressanter wird sie. Ein paar Kirchen, Rathaus, …, Theater, Neptunbrunnen und schon waren wir am Polwan, an dem ein dicker Mann mit Warnweste stand.

Es ist in Batumi üblich, dass die Parkgebühr direkt vor Ort eingesammelt wird, die jeweiligen Straßen sind mit einem Symbol gekennzeichnet. Oft nutzen dies auch Obdachlose, ziehen sich eine Warnweste an und verdienen sich etwas dazu, indem sie auf die Autos aufpassen. An einem mit Schranken verschlossenen Parkplatz, sahen wir den Preis von 2 Lari für 24 h. Er sagte uns, er nimmt einen Lari pro Stunde und wir stehen 10 Stunden da, also 10 Lari, etwa 3 Euro. Mal wieder die typische Touristenabzocke, einen für dumm verkaufen. Er sprach kein Wort Englisch, zeigte es auf seinem Handy, er musste feststellen, dass er an die falschen geraten war, reduzierte auf 5 Lari. Es war uns zu blöd, wir wollten fahren und uns nicht für doof verkaufen lassen. Hätte er eine reelle Zahl genannt, wäre es kein Problem gewesen, Sarah wollte ihm auch den Lari geben, den typischerweise die Einheimischen geben, doch das wollte er nicht. Letztendlich wollte er gar nichts, wir sollte nur nicht fahren, gingen danach noch schön baden und gut wars.

Für die nächtliche Stellplatzanfahrt quälten wir uns noch 9 km durch den dichten Nachmittagsverkehr, bis wir die tolle Location erreichten. Eine lange Straße, allerdings eine Sackgasse. Auch viele Einheimische nutzen die weniger vollen Strände, um hier zu baden, aber die guten Straßen auch zum Driften, Burnout oder als Fahrschulstrecke. Hoffen wir auf eine ruhige Nacht, um fit in den morgigen Plan zu starten.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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