Don´t you know the word train-bird? – Valencia (ESP-10)
- Hardy
- 4. März 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. März 2022
Tag 20: 24.02.2021 Zum Abschied wurde uns heute Morgen noch im Morgenrock und Bademantel zugewunken. Heute hieß es pünktlich kommen, denn wir haben einen Termin in Valencia.
Da stellt sich die Frage, was haben eine Biking-Airpump, train-bird, Pilgerreise und Paella gemeinsam? Alle begleiteten uns am heutigen Tage und brachten uns so einige Lacher.
Aber beginnen wir erstmal von vorne. Aus Castello heraus und auf nach Valencia, auf dem Weg dorthin wollten wir der ein oder anderen Orange, Mandarine oder Zitrone vom Boden aufhelfen. Ziemlich verrückt, das Obst, welches wir aus dem Obstregal nehmen, liegt hier auf den Plantagen einfach auf dem Boden oder steht so selbstverständlich als Obstbaum in den Städten wie unsere deutsche Eiche. Auch ließ der Regenguss auf der Straße vermuten, dass es wohl ziemlich durchwachsen wird und unser oranger Irokese (Überbleibsel vom Sahararegen) verloren geht.
Akademische deutsche 5 Minuten waren besser als 13 Siestaminuten, denn wir trafen Sarah´s Kommilitonen und Zimmerpartnerin des Auslandsemesters in Litauen. Sie hört auf den klangvollen Namen Mercedes Garcia Fernandez, ist gebürtige Valencianerin und heute unser Tourguide, ihrer Aussage nach dem schönsten Platz überhaupt 😊
Auf geht´s Valencia by Bike. Wahnsinnige 15 Meter waren absolviert und es drohte der erste Platten … Sarah´s Vorderrad zeigte sich im typischen MTB-Knitterlook. Hm, einfach mal aufpumpen und dann sehen wir, was passiert … sieht gut aus, und die Pumpe nehmen wir einfach mal mit und so war de Biking-Airpump for Visiting erfunden.
Das Radsystem ist auch in Valencia sehr gut mit eigenen Radstreifen ausgebaut, für den entgegengesetzten Radverkehr stehen knappe 2 Meter zur Verfügung. Für MTB-Lenker nicht als so viel. Jetzt aber auf in die Stadt und erstmal zum Strand, bevor es anfängt zu regnen, denn Mercedes ist the Weather-Woman and she told rain …
Weiter zu den wohl bekanntesten und städteprägensten Gebäuden Valencias, der Oper, dem Palau de Musica & Aquarium, hier haben sich die Architekten mal etwas getraut und in einem eigenen Park untergebracht. Der taiwanesische Künstler Hung Yi stellt hier auch seine kunterbunten Figuren aus. Insgesamt eine sehr schöne Anlage. Auf dem Weg in die Innenstadt durchfährt man einen tollen Park über mehrere Kilometer, rechts und links durch Mauern abgegrenzt. Das kuriose ist, dass man hier in einem Flussbett unterwegs ist. Viele Brücken führen über den Fluss, der gar kein Fluss sein will. 😊
Die Stadt bietet eine große Kathedrale (Entrada 8€), etliche begehbare Wachtürme und schöne alte Häuser, die neben den Neubauten zu verschwinden scheinen. Durch unsere Städteführerin konnten wir auch die Bedeutung der spanischen Fahne beim Radeln lernen. Gelb blinkend heißt immer fahren, bei rot wird nur kurz geschaut, aber trotzdem gefahren, alles ziemlich rasant.
Da fast alle Restaurants in Valencia geschlossen haben, generell kommt uns Valencia etwas verschlafen vor, gab es heute Essen to go. Es gab die erste Paella auf unserer Tour, Insiderwissen lohnt sich. Das Autofahren ist in Valencia mit bis zu achtspurigen Kreisverkehren, die nur am Eingang und Ausgang Fahrbahnmarkierungen haben, ziemlich spannend, zumal unserer Camper auch nicht der schmalste ist. Doch spannender ist es mit einer Spanierin am Steuer ihres eigenen Autos. Entsprechend rasant fuhren wir aufgrund der aufziehenden Leichtsonne zum Parc Natural de l´Abufera, dem „Wald von Valencia“ direkt am Meer. An einem See kam der Google-Translator an seine spanisch-deutschen Grenzen. Eigentlich wollte uns Mercedes nur sagen, dass an diesem See einige Zugvögel aus dem Norden überwintern. Google übersetzte dies als Pilgerreise … naja, „Ich bin dann mal weg“, auf Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela 😊
Auch das Wort Zugvögel ließ sich nicht übersetzen, als einigten wir uns einfach auf Train-Birds … klingt doch logisch. Durch die Rush-Hour Valencias ging es bei spanische Rhythmen zum nächsten Spot, unser Heck steht nun 5 m weg vom Meer und der Leuchtturm sendet uns seine wegweisenden Signale.
Grazias Mercedes por el hermoso dia.
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