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Donaudelta - Grindul Chituc (ROU)

  • Life 4 Adventures
  • 10. Juni 2021
  • 4 Min. Lesezeit

09.06.2021 – Da lacht die Sonne wieder vom Himmel und lädt förmlich zur Aktivität ein. Nach der gestrigen Abgeschlagenheit durchhorchten wir den Körper nochmal ordentlich und was blieb, war nur der Wundschmerz an der Einstichstelle.

Ab auf die Räder, den Schotter- und Plattenweg wieder zurück zur Hauptstraße. Gleich zu Beginn der Strecke hatten sich wohl ein Hund und eine Katze angeschaut und so erschrocken, dass sie auf gegenüberliegenden Seiten in Schockstarre einfach umkippten. So geht es wohl mit den Tieren ähnlich wie in Bulgarien weiter. Hoffen wir, dass es besser wird. So ging es durch die Orte Corbu und Vadu, nicht wirklich erwähnenswert, doch muss man sich darauf einstellen, verlässt man die Land- oder Hauptstraße, heißt es willkommen im Gravel. Es staubt ziemlich ordentlich in diesen Orten …

Einen entgegenkommenden Hirten passierten wir nach der letzten Bulgarienerfahrung lieber gehend und schossen noch ein Bild. Er war davon so begeistert, dass er seine Tiere für ein weiteres Bild am liebsten ausrichten wollte.

Vorbei an einer großen Industrieruine ging in das Naturschutzreservat Grindul Chituc. Anfangs lagen noch Betonplatten mit einigen Schlaglöchern und Verwerfungen. Doch nach kurzer Zeit ging es ins sandige Gelände, der Weg verlief schließlich immer parallel zum Schwarzen Meer. Von der Deltalandschaft sah man nicht so viel, außer Vegetation. Wir mussten für einige hundert Meter die Schuhe und Socken ausziehen, da unser Weg mit Pfützen und kleinen Seen vom gestrigen Unwetter überflutet war. Wir wagten es, danach noch einmal zu fahren. Ca. 1 km später standen wir in Sanddünen, wir fragten uns. wie manche ihren Wohnanhänger hierher bekommen haben. bzw. warum sie ihren Wohnanhänger im Delta entsorgten? Dann blieben auch wir im Sand stecken, also hundert Meter zurück und rauf auf einen anderen Weg. Nun sahen wir schon etwas von der Deltalandschaft bzw. konnten wir es erahnen. Die Mücken um uns surrten und die Seen mit ihrer ausreichenden Vegetation umschlossen uns praktisch auf unserer Sandstegpiste. Wir fuhren bis zu einer Schranke, die uns noch weiter hinein ins Naturschutzgebiet führen sollte. Doch leider war klar und deutlich aufgezeigt, dass der Zugang verboten ist, Strafen bis 60.000 Lei (12.500 €) ausgeschrieben. Neben der Schranke stand auch eine Militärstation, bei dem auch jemand seinen Job machte. Nur 200 m hinter der Schranke wäre ein super Aussichtspunkt gewesen, doch leider war es uns nicht vergönnt, das Delta von oben zu sehen, denn auch die Drohne darf in der Nähe von Militärstationen nicht in die Luft. So hieß es, Rückfahrt und den Mücken keine Chance lassen. An der Industrieruine, im Schatten des alten Bushäuschens genehmigten wir uns unsere Mittagspause und dann ging der Weg über die Landstraße zurück.

Plötzlich hörten wir einen Knall und als ich mich umdrehte, sah ich eine Rakete in die Luft steigen. So etwas hatten wir auch noch nicht erlebt. Da probierte das Militär wohl seine Raketen und Flugtechnik aus. Nach ca. 5 Minuten folgte die Nächste, mal sehen, wie viele noch kommen würden. Als wir kurz vor unserem Stellplatz waren und direkt auf’s Meer zufuhren, stieg gerade eine Rakete in die Luft. Für uns sah die Flugbahn vollkommen willkürlich und nicht nachvollziehbar aus. Wir wissen nicht, ob sie gesteuert oder wahllos in die Luft geschossen wurden. Man erkannte drei verschiedene Raketenarten: Leuchtspurmonition, ballistisch und willkürlich fliegende Raketen. Man muss dazu sagen, neben unserem Stellplatz war direkt eine Militätstation, der Strand eindeutig mit Stacheldraht und Zeichen gesperrt. Gestern fragten wir uns noch, was passieren würde, wenn wir mit dem SUP die Grenze überfahren. Jetzt hatten wir die Antwort. Wer eine Idee hat, kann uns gern etwas erklären. Das Schlimme an dieser Spielerei ist, dass die Raketen über dem Meer abgeschossen werden und hineinfallen, versinken und somit wieder mehr Müll in den Meeren liegt, der auch einfach vermieden werden könnte.

Für uns hieß es nur noch, ans bzw. ins Meer und abkühlen, denn nach der Fahrt in praller und heißer Sonne freuten wir uns so richtig darauf. Es war der erste Tag, an dem man richtig lange im Meer verweilen konnte, da das Wasser mittlerweile eine angenehme Temperatur hat. Danach noch etwas entspannen und die letzten Stunden am Meer genießen, bis es dann weiter Richtung Harsova ging. Nur drei Minuten nach der Abfahrt fuhren wir durch das schon lange sichtbare Gewitter mit Starkregen und waren froh, im Auto zu sein und nicht draußen. Unser Tank schrie mal wieder nach einer Füllung, die Tankstellenpreise variieren auch in Rumänien stark, so dass man die Augen nach einer preiswerten Zapfsäule immer offen haben sollte. Kurz vorm Ziel wurden wir fündig, Literpreis bei 5,37 Lei (etwa 1,09€). In Harsova angekommen, parkten wir an einem wilden, wahrscheinlich illegalen Campingplatz der Einheimischen. Hier gab es ein Thermalbad mit Schwefelwasser. Das Bad kann man dabei in Frage stellen, denn eigentlich war es nur ein 3 m x 3 m großes Betonbecken, in dem eine heiße Quelle hineinlief. Der Ausblick ging direkt auf die Donau und man hätte sich auf den Beckenrand setzen können und die Beine in die Donau stecken und den Po im Thermalbad versinken lassen können.

Nach Hardy’s kurzer Paddeleinheit, machten wir uns auch auf den Weg in den Pool. Der Weg musste schnell zurückgelegt werden, denn die Mücken waren wieder angriffslustig. Das war kein Spaß, in so kurzer Zeit hatten wir eine Unmenge an Stichen an unseren Beinen und so folgte zum Abschluss des Tages eine Mückenjagd im Polwan.


 
 
 

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