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Drohne vom Himmel geholt, von der Grenze verscheucht - David Gerejia (GEO-28)

  • Hardy
  • 15. Aug. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

13.08.2021 - Plötzlich wurde es gestern Abend nochmal richtig turbulent. Nur wenige Meter von der Grenze zwischen Georgien und Aserbaidschan wählten wir unseren Stellplatz, um einen optimalen Ausgangspunkt für den heutigen Tag zu haben. Wir hatten das Ok, der Borderpatrol, dem Chef der Borderpatrol, doch als sich dann plötzlich ein ganz hohes Tier einschaltete, mussten unsere neuen Nachbarn, zwei Brüder aus Zürich und wir unseren Platz räumen.

Was war geschehen? Zwischenzeitlich kamen noch zwei niederländische UAZ in Militäroptik hinzu, die von der Borderpatrol sogar verfolgt wurden, sie durften auch nicht bleiben. Die Niederländer fahren von Gibraltar nach Wladiwostok und das als gesponsortes Projekt von UAZ und für Unicef. Insgesamt eine gute Sache, nur standen sie von 60 Fahrtagen schon 18 in der Werkstatt. Man denkt immer russische Technik hält, neue wohl nicht mehr. Später erfuhren wir noch, dass die Niederländer ihre Drohne beim Fliegen verloren haben. Der Verdacht liegt nah, dass sie mittels Störsender von den Grenzer zum Absturz gebracht wurde und weil nicht bekannt war, wem die Drohne gehörte, mussten alle das Feld räumen. Nur 10 km entfernt stellten wir uns auf ein schönes Plateau mit mega Aussicht in das Steppenland, Micha und Markus folgten uns, sie hatten noch einen russischen Survivor aufgegabelt. Gemeinsamen saßen wir zu fünft bis tief in die Nacht beim Plaudern. Alle hatten wir ausreichend Sternschnuppen, die Milchstraße und den hell leuchtenden Jupiter gesehen. Es war wieder mal schön, ein paar Stunden gekannt, aber miteinander viel erlebt. Lisa, deine Kerze ist im vollen Gebrauch und nach dem Abend echt geschrumpft.

Heute früh gab es einen traumhaften Sonnenaufgang, den wir nur erlebten, da der Russe zu laut war :-). Er schlief nur im Schlafsack, ohne Zelt, obwohl wir es hier mit vielen giftigen Schlagen zu tun haben.

Er versprach uns, dass wir im Dunkeln auf Schotter immer sicher sein, nur ins Gras dürften wir auf keinen Fall mehr.

Nach einer letzten Plauderei mit Michi und Markus ging es los mit dem Rad. Wir besuchten heuer den David Komplex. Weit abgeschieden von der Zivilisation bauten Mönche Höhlen in die Felsen, die zum hostorischen Kulturgut Georgiens gehören. Wir fuhren dafür mal wieder einen Hin- & Rückweg, der sich gänzlich lohnte. Die Anlage ist noch aktiv, wird von 4 Mönchen bewohnt und gepflegt. Dementsprechend kann man nicht alles besichtigen, aber da es über der Kloster noch eine heilige Wasserstätte gibt, sieht doch fast alles :-).

Wir können das Kloster wirklich empfehlen, auch die Landschaft drumherum ist der Hammer.

Man sollte sich von den Grenzpolizisten mit Maschinenpistolen nicht abschrecken lassen. Ein Kamatschoba (Hallo) und kurze Nachfrage reichen aus. Mittlerweile winken wir nur noch zu den Grenzern. Es wird allerdings darauf Wert gelegt, im Grenzbereich zu bleiben. Alles hinter dem Kloster ist derzeit Niemandsland. Russland schenkte dieses Land 1919 an den Aserbaidschan für vertraglich festgelgte 100 Jahre, danach geht das Landstück an Georgien und nach 100 Jahren wieder zurück. Nach Adam Riese sind diese Jahre bereits um, Aserbaidschan will das Land nicht mehr zurückgeben, ein Aserbaidschaner setzte mal einen Wechselvertrag auf, der in Moskau unter Verschluss liegt und ihn ins Gefängnis brachte. Also Georgien und Aserbaidschan sind sich nicht grün.

Wir hatten noch den Tipp eines urigen Klosters auch in Grenznähe bekommen, waren auch fast da, doch ohne Navi nicht ganz sicher, waren die Radkilometer über Sand, rundes und loses Gestein mit Höhenmetern und 36 Grad zu gewagt, um sich zu verfahren. So hatten wir noch etwas Landschaft und den ersten Tag ohne Platten. Die Dornen sind nun hoffentlich besiegt.

Am Polwan hieß es Dokumente raus, 4 Wochen schlummerten sie nun schon herum, es wurde Zeit das Land zu wechseln. Wir kauften noch unsere georgischen Lieblingsprodukt in ausreichendem Maße und da gute 100 Kilometer, wohin, erfahrt ihr im nächsten Blog.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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