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Ein bisschen wie Robinson Crusoe – Cirali (TUR-55)

  • Hardy
  • 15. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

14.11.2021 – Es bewährt sich, manchmal standhaft zu bleiben. Trotz der schlechten nächtlichen Erfahrung waren wir keinen Zentimeter verrutscht und siehe da, die Nacht war komfortabel ruhig. Das konnte man allerdings nicht vom Wasser behaupten. Zeitlich gibt es jetzt Frühstück bei Sonnenaufgang, die Kulisse passt am Meer ziemlich gut. Wäre ich nicht schon drei Tage nicht auf dem Wasser gewesen, hätte das SUP bei den Wellen sicher weiter im Polwan ausgeharrt. Doch die Sehnsucht war zu groß. Jedes Training in Wellen macht immer mehr Spaß, wenn man eine persönliche Weiterentwicklung merkt. Trotzdem schlackern einem die Knie, wenn man die Wellen um sich herum sieht, einige Hundert Meter vom Strand entfernt ist und die Wellen vor einem wie Achterbahnen aussehen … Spaß machts.

Im Polwan wurde in der Zeit nicht nur das Silikonschlachtfeld im Bad beräumt, sondern auch ein Kuchen mit türkischen Walnüssen, Granatapfelkernen und Bananen entstand. Ist es nicht schön, jemanden an seiner Seite zu haben, der es mag einem eine Freude zu machen?

Heute musste das Silikon warten, es hieß weiterfahren. Etwa 50 km standen auf dem Plan, nebenbei etwas Wasser fassen und den touristischen Teil verlassen. Die Landschaft veränderte sich, wurde zunehmend grüner und wieder enger bewachsen. Nach unserer Abfahrt über enge Serpentinen waren wir entlang eines ausgetrockneten Flussbettes von links und rechts zugewachsen. Auch heute landeten wir in einer beliebten Bucht, doch nicht Hotels, sondern Campingplätze, kleine Lädchen und einstöckige Häuser vermittelten und Dorfcharme – willkommen in Cirali. Ganz am Ende der Bucht fanden wir, was wir suchten, einen beigefarbenen Mercedes-Explorer-LKW. Durch Zufall waren die beiden noch nicht am Berg, sondern noch am Auto. Die Wiedersehensfreude war groß, die ersten Infos schnell ausgetauscht. Nebenbei lernten wir noch Simon & Vera mit ihren drei Kindern kennen, die auch ein Jahr auf Tour sein werden. Es gibt also auch mit Kindern keine Ausreden 😊.

Irgendwann schafften wir es dann, uns in die Spur zu machen. Aus einer eigentlichen Radtour wurde auf Anraten aller eine Wanderung. Schnell merkten wir, dass uns Mapy mit dem Rad wohl alles abverlangen wollte. Unterwegs auf dem Lykischen Wanderweg, wohl einer der berühmtesten türkischen Wanderwege, ging es auf Erkundungstour zu drei entlegenen Buchten. Gleich zu Beginn fiel uns der schwarze Kieselstrand auf, aber auch die etwas gewöhnlichen Buchtenbesucher. Sie machten den Eindruck von Robinson Crusoe, hatten ihre Zelte zwischen Bäume gehängt, wohl mit der Natur verbunden. Das kurze Teilstück machte wirklich Spaß auf mehr. Die Blicke über die Buchten, das türkise Wasser, die grün bewachsenen Berge und das schwarze Gestein. Man möchte am liebsten alles fotografieren, doch ärgert sich darüber, dass die Fotos die Realität nicht wiedergeben. Auch geführte Wandergruppen laufen über den 500 km langen Wanderweg von Fethiye nach Antalya. Der Weg ist sehr gut markiert, man folgt den weiß-roten Markierungen.

Wieder zurück am Polwan war nur Zeit für eine verspätete Kaffeepause, denn Marina hatte uns noch ein Highlight verraten. Dafür fährt man bei Sonnenuntergang mit dem Rad etwa 5-10 min in Richtung der Berge. Der Eintritt beläuft sich auf 12 TL p.P. (1,20€). Anschließend warten noch einmal 900 m auf den Besucher, die er über ungleichmäßige Wege und Treppen überwinden muss. Schön dabei die Idee, die Mülleimer mit den entsprechenden Weitenangaben zu markieren, doch in falscher Reihenfolge nutzen die Zahlen kaum. Nach 200 hm steht man dann vor einem Naturphänomen, dem brennenden Berg. Hier strömt aus vielen kleinen, aber auch größeren Quellen Brenngas heraus, welches vor zig Jahren angeblich mal durch eine unachtsam weggeworfene Zigarette entflammt worden sein soll. Die derzeit bis zu 0,5m hohen Flammen sind im Dunkeln besonders beeindruckend und sollen den Seefahrern als Orientierungspunkte gedient haben. Natürlich erhöht sich der Andrang am Wochenende, dank Henry´s Sirene verflüchtigten sich die Menschen doch recht zeitnah. Erstaunlich, aus welchen Ritzen und Spalten überall das Gas und somit die Flammen austreten. Seid ihr mal in der Region, nutzt unbedingt die Gelegenheit es ist eine schöne Atmosphäre, mit einem Gitarrenspieler vlt. noch viel schöner.

Gemeinsam mit Gerd und Marina köpften wir noch unser Mitbringsel, eine schöne Flasche Weißwein aus Zypern 😊


 
 
 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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