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Ein typischer Tag – wieder mal übertrieben 😊– Sofia (BUL)

  • Hardy
  • 26. Mai 2021
  • 4 Min. Lesezeit

23.05.2021 – Heute sind wir total idyllisch in unserem Baumhaus aufgewacht. Die durchsichtige Seite an unserer Kopfseite ermöglicht uns einen tollen Blick auf das Gelände von Chris und seiner Familie. Das Frühstück nahmen wir aber wieder im Polwan ein und bekamen von Chris selbstgemachten Joghurt dafür. Der Joghurt ist eine bulgarische Spezialität, welcher mit einem speziellen Bakterium hergestellt wird, den man in Bulgarien überall findet, aber sonst nicht. Gerade der asiatische Raum ist ganz verrückt nach diesem Joghurt. Wie war er denn? Er schmeckt etwas saurer, ist etwas grieseliger und dünner als unser bekannter Joghurt. Wir nehmen es als tolle Erfahrung mit, von einem Bulgaren seine Kultur gelernt zu bekommen.

So kamen wir heute früh auch schnell wieder ins Gespräch und erhielten Empfehlungen für die Umgebung und welche Bereiche in der etwa 23 km entfernten Hauptstadt belastet von Straßenhunden sind. So eine Situation wie am letzten Griechenlandtag wollten wir vermeiden. Irgendwie verdallerten wir den Vormittag und starteten zum Boyana-Wasserfall in der Nähe von Sofia. Radwege gibt es in Bulgarien fast gar keine, so fährt man stets auf der Landstraße und wird nur mit minimalem Abstand von den Autofahrern beachtet, obwohl die Nebenspur total frei ist. Entlang der Ringstraße Sofias sahen wir dann einen Hund, der nur ein Wolf sein konnte, aber artig hinter einem Heuanhänger mit Pferd hinterherlief.

Fahrräder abschließen, sicher und mit 2 Schlössern … man weiß ja nie. Googlemaps zeigt bis zum Wasserfall etwa 200 m Weg an, doch aus den 200 m wurden dann doch etwa 4 km und 500 hm. Ganz Sofia schien auf den Beinen und zum Wasserfall zu gehen. Viele bulgarische Hände in den Hüften, durchweichte Turnschuhe, aufgespritzte Lippen und Atombusen später kamen wir am Wasserfall an. Eigentlich kann man sagen, dass der Wasserfall einen über die letzten 400 hm begleitet. Der Weg ist nicht ganz ohne, doch es lohnt sich total. Oben schien ein echter Pausenplatz zu sein, viele Körper wurden in die richtige Position gerückt, um das beste Bild zu erhalten, doch endeten fehlende Beachtungen von trittfähigem Untergrund mit dem ein oder anderen Sturz …

Wir fragten einfach einen älteren Herrn nach zwei Bildern, er veranstaltete dann eine wahre Fotosession und warf sich für uns in verschiedene Positionen, um ein brauchbares Bild zu knipsen, echt niedlich. Auf dem Abstieg kamen uns viele schweißtriefende Gesichter entgegen, die wir beim Aufstieg überholt hatten. Hinter einer Ecke saß jemand, den wir auch überholt und Deutsch reden gehört hatten. Unsere Motivation für den restlichen Weg eröffnete schnell ein tolles Gespräch, so ist er erst beruflich oft zwischen Bulgarien und Deutschland gependelt und ist nun hergezogen. Wir können es verstehen. So erhielten wir noch den ein oder anderen Tipp für Sofia. Man muss sich übrigens vorstellen, in Bulgarien hat am Sonntag jedes Geschäft normal offen. Könntet ihr euch das in Deutschland vorstellen? Die armen Verkäufer …

An den Rädern angekommen, sie waren noch da, überlegten wir kurz, da alle Geschäfte offen haben und morgen auch in Bulgarien Feiertag ist – hier wir der Tag des Alphabets gefeiert, noch einen Abstecher in die Stadt zu machen. Wir wollten die vielen Geschäfte in Sofia für einige Einkäufe nutzen. Wir brauchten eine neue elektrische Zahnbürste, ein Adapterkabel und ein paar reine Sporttshirts. Wie es so kam, führte uns der Weg in die Innenstadt, naja und schnell schlossen wir noch eine komplette Stadtbesichtigung an. Alle Touriinfos hatten geschlossen, doch Dank Maps und einem Plan, der an einer Info aushing, kannten wir die besten Spots von Sofia.

Was gibt es Sehenswertes in Sofia, der Hauptstadt von Bulgarien? Fast alle sehenswerten Spots liegen fußläufig in der Innenstadt. Angefangen vom Nationalstadion, Nationaltheater, der Sofia Universität, der Alexander-Nevski-Kathedrale, dem Nationalassambel, der russischen Kirche, dem Präsidentenpalast, einer Moschee über verschiedenen Museen, hat man in Sofia einen Ausgrabungsbereich, der in eine unterirdische Einkaufspassage integriert ist, von oben kann man durch Glaskuppel hinunterschauen. Wir fanden es eine tolle Idee, es lockert das Stadtbild vor dem Präsidentenpalast etwas auf.

Sofia ist übrigens so aufgebaut, dass drumherum eine komplette Ringstraße läuft, so dass man von außen schnell an jeden Ort in Sofia kommt, ohne durch die gesamte Stadt fahren zu müssen. Wir kamen aus dem Süden in die Stadt und waren total überrascht, wie modern dieser Bereich ist. Natürlich muss man auch ehrlich sein, es gibt in Sofia doch Ecken, in die man nicht so genau schauen sollte und auch nicht alle Häuserfronten sind gut.

Es gibt übrigens auch autofreie Zonen in der Innenstadt, aber auch radfreie Zone. An der größten Kathedrale Bulgariens, der Alexander-Nevski-Kathedrale heirateten heute etwa 10 Paare. Die Autos werden hier mit Luftballons geschmückt, sie fahren hupend durch die Stadt, naja und meistens haben die Fahrer der Hochzeitsautos zu viel Leistung unter dem Hintern, mit der sie nicht umgehen können. Das führte auf dem glatten Pflaster zu der ein oder anderen gefährlichen Situation.

Wie fällt unser Fazit aus? Sofia ist eine große Stadt, von der wohl nichts groß hängen bleibt. Sie ist einen Besuch wert, aber man sollte nicht zu viel erwarten. Wer auf der Suche nach vielen kleinen Cafés oder Restaurants ist, wird hier definitiv fündig. Ihr könnt hier per Pedes, mit Rent-Bikes, der Straßenbahn, den Bussen und sogar mit der Metro unterwegs sein. Taxis sollen in Bulgarien nur wenig kosten, doch verhandelt vorher unbedingt die Preise fest.

Zum Polwan zurück hatten wir etwas die A-Karte. Die Belastung heute war bei etwa 30 Grad schon extrem, doch dann ging es noch etwa die Hälfte der 24 km bergauf. Ein Traum bei Gegenwind. Doch geschafft, als wir es geschafft hatten, wartete die kleine Alex schon auf uns, um uns zu begrüßen. Das zauberte uns ein Lächeln auf das zerknitterte Gesicht.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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