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Ein verwehter Strandtag – Kitros (GRE)

  • Hardy
  • 15. Mai 2021
  • 3 Min. Lesezeit

12.05.2021 – Guten Morgen am Strand, heute früh war es so richtig ruhig, aber auch noch ganz schön frisch, sogar so frisch, dass wir mit Decken und langen Sachen beim Frühstück saßen. Wir standen mit dem Polwan so gut, dass wir nur den Vorhang beiseite schieben mussten, um den Sonnenaufgang zu sehen. Das stellten wir uns vor der Reise genau so vor.

Trotz glatten Meeres und geringem Wind fühlte es sich nicht so an, dass es uns auf die Boards zog. Nach den letzten beiden Tagen wollten wir die Körper mal runterfahren. Sarah nutzte die Zeit, um die Laptoptasche zu vollenden, etwas zu basteln und ich widmete mich der Datenrückgewinnung. Leider ging mit dem Surface doch mehr verloren als gehofft.

Gegen Mittag luden wir die Räder vom Träger, denn wir hatten nicht ohne Grund in der Nähe von Pidna einen Stellplatz gesucht. Der Atlas zeigte eine besondere Sehenswürdigkeit mit Sternchen. Sie war nur 3 km entfernt. Als wir ankamen, schauten wir uns kurz an … eine besondere Sehenswürdigkeit? Ok, es war schnell zu erkennen, es handelte sich um die Grundmauern einer Kirche. Doch dann wurde es interessant. Aus einem Verschlag bekamen wir Gesellschaft, Mr. Stakis ist Archäologe und fragte, ob wir Lust auf eine 10 - 15 minütige Führung hätten. So erfuhren wir sehr viel zu den Überresten der byzantinischen Kirche, die vor Christus als Kirche und danach als Burg umgebaut wurde. Gegenüber liegt noch heute die zweitgrößte Stadt Griechenlands - Thessaloniki und mit ihr kommunizierten die Menschen mittels Rauchzeichen über die Bucht hinweg. Zum Abschluss schoss er mit uns noch ein Foto für seine Facebook-Gruppe und staunte darüber, dass wir mit dem Rad unterwegs waren. Αρχαία Πύδνα / Ancient Pydna - Home | Facebook Sicher war er derzeitig froh, überhaupt mal jemanden zu sehen, für uns eine willkommene Abwechslung, mal wieder richtig Kontakt mit einem Einheimischen zu haben. Wir trugen, wie immer beim Radfahren außerhalb der Stadt keine Maske, das sagten wir ihm auch am Anfang. Wir sollten es nur niemandem weiter verraten 😊

Etwas enttäuscht von unserer „besonderen“ Sehenswürdigkeit hatten wir vorsichthalber schon die neuen Geräte in der Radtasche dabei. Unsere Googlekonten, Office und viele Apps waren noch einzurichten. Freies WIFI zu finden ist aktuell nicht leicht. Im 10 km entfernten Nachbarort Korinos fragten wir bei einem geschlossenen Campingplatznach. Der sehr nette Inhaber überließ uns das WLAN so lange wir wollten und brachte uns zum Hotspotplatz. Nebenbei füllte sich bei hervorragender Uploadrate auch die Cloud mit aktuellen Fotos. Vielen Dank an den Campingplatz Odissea, damit habt ihr uns sehr geholfen.

Blies uns auf dem Hinweg noch stramme Wind entgegen, wandelte sich dieser zu Schiebewind. Bei 24 Grad fröstelte es uns in kurzen Sachen mächtig. Der heutige Tag war unseren letzten Meertag für längere Zeit. Wir wollte ihn nutzen, um immer mal wieder ins Wasser und auf´s Board zu springen, in der Sonne zu dösen und uns vom Meer richtig zu verabschieden. Wir lagen mit langen Sachen und Sportmatte als Windschutz … nicht ganz der Abschied, den wir uns erhofft hatten.

Nachdem der Polwan gestern Abend eine Wäsche erhielt, kam mal wieder ein Staub aufwirbelndes Auto. Der Fahrer zog sich in einer der hiesigen Umkleidekabinen um, ging aber nicht ins Meer. Man muss dazu sagen, wir stehen am Eingang eines Nationalparks und Flussdeltas, aber auch neben einer Meersalzgewinnungsanlage. Habt ihr noch die roten Seen in Erinnerung, die wir in Spanien und Italien besuchten? Hier gibt es auch solche Salzgewinnungsseen. Der Clou an der Sache ist, dass sie erwärmt werden und zum Baden nutzbar sind. Also nichts wie in die Badesachen und hinein, warmes Wasser konnten wir gebrauchen. Sicher kennt ihr die Bilder vom Toten Meer, in dem die Menschen einfach liegen und nicht untergehen. Eigentlich unglaublich, doch der hohe Salzgehalt verändert die Dichte dermaßen … Was für eine surreale Erfahrung, man fühlt sich schwebend. Es ist sogar so, dass man die Füße nicht unter Wasser drücken kann, wenn man gerade liegt. Sie bleiben einfach über der Wasseroberfläche. Bewegt man sich, fühlt man sich wie ein Flummi im Medium. Es fehlte nur noch das Buch zum Lesen. Wenn ihr mal Chance habt, es auszuprobieren, tut es. Wir kamen anfangs aus dem verdutzten Lachen gar nicht mehr heraus.

Die Schwalben fliegen heute Abend fast am Boden, der Himmel sieht gespenstig aus, mal sehen, was uns erwartet. Wir berichten …

 


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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