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Einfach herrlich – Voronets (ROU-20)

  • Hardy
  • 27. Juni 2021
  • 3 Min. Lesezeit

26.06.2021 – Plötzlich schauen sich zwei Augenpaare an, die gerade noch zu und voll im Träumen waren. Was war das für ein Schlag? Der Blick aus den Fenstern brachte keine Lösung, auch das Öffnen der Jalousien zeigte nichts um uns herum. Mal wieder ein Vogel, der auf dem steil nach oben geöffneten Dachfenster herumsprang. Manche Naturgeräusche hören sich schlimmer an, als sie dann wirklich sind. Der Gang durch einen dunklen Wald, lässt jedes Haar zu Berge stehen, wenn hinter einem ein Ast herunterfällt oder ein Tier über den Weg huscht 😊.

So starteten wir in den Tag, das Frühstück dauerte auch länger als sonst, jeder nahm sich heute mal Zeit für sich. Unbesprochen hatten wir wohl einfach beschlossen, mal wieder stehen zu bleiben, denn der Platz gab es einfach her. Nach den vielen Kilometern der letzten Tage gönnten wir unserem Polwan mal eine Pause, wir wären fit gewesen 😊.

Wir besuchten das nahegelegene Schitul, nahmen uns die Zeit für unsere 1111 Wiederholungen Sport und pflegten den Polwan mal wieder ausgiebiger bis in die letzte Ritze. Nach überschrittenen 100.000 km und 12.500 km auf unserer Tour läuft er derzeit wie ein Bienchen.

Da wir nun vorhaben, die EU zu verlassen und unser eigentlicher Reiseplan nach dem Besuch bei Marcel kräftig durcheinander gerüttelt wurde, hieß es heute recherchieren. Ziele, Routen, Gesetze, Coronabestimmungen, Zollbestimmungen und Schlafplätze waren herauszufinden, denn wir wollen es wagen, die wohl nächsten 3-4 Wochen ohne eigenes Internet und Telefonmöglichkeit auszukommen. Außerhalb der EU gilt kein EU-Roaming mehr und eine Gesprächsminute liegt bei 2,99€. Gestern hatte Sarah beim Vorbeifahren an einem Park wieder WIFI4EU empfangen, welches wir dafür nutzen wollten.

Rauf auf die Räder und ins nächste Dorf nach Gura Homutului, zwischenzeitlich fuhren wir noch am hiesigen Skilift vorbei, sahen einen interessanten Bergaufstieg zum Gipfel mit Ausblick, nutzten aber mal die Zeit, um rumänisch essen zu gehen. Der Wirt ganz erfreut, ausländische Gäste zu haben, übersetzte uns seine rumänische Speisekarte kurzerhand auf Rumänisch. Also entschieden wir auf gut Glück, auch hier musste man sich sein Essen zusammenstellen. Wir hatten Glück. Hatte uns Sarah´s Oma doch extra Geld überwiesen, da wir bei keinem Geburtstag oder Essen dabei sein können und es uns mal richtig gut gehen lassen sollten. Sie wollte, dass wir mal ein richtiges Schnitzel essen. Wie es der Zufall wollte, war auch eins dabei, zwar in gegrillter Form. Mit den klassischen Fleischröllchen und Pommes und Kartoffelspalten haben wir wohl keine schlechte Wahl getroffen. Pappsatt und eigentlich bis oben voll, wollten wir trotzdem noch eine rumänische Desserttradition probieren – Papanasi. Dies ist eine Art frittierter Teigring, auf das Loch des Ringes wird ein aus gleichem Teig frittierter Ball gesetzt und alles mit Joghurt und Heidelbeeren serviert. Mit unserer Bestellung von einem Dessert war der Kellner nicht zufrieden und sagte uns, er bringt einfach zwei, der zweite geht auf´s Haus. Ui, da endet Rumänien aber freundlich. Versucht es unbedingt, wenn ihr hier seid. Dazu gab es ein alkoholfreies und frisch gezapftes Schwarzbier, wir hatten ja noch zu arbeiten und Rad zu fahren. Auch das Bier, eine Spezialität der Region Bukovina war ein Genuss, serviert in Gläsern aus dem Eisfach. Nur riechen dürft ihr nicht daran. Der ganze Spaß kostete uns mit reichlich Trinkgeld etwa 12,50€. Wir können euch das linke Restaurant am Skilift nur empfehlen, der Kellner hat echt Bock auf seinen Job.

Nach der Überquerung der Moldau auf einer schwankenden Hängebrücke, der Durchfahrt eines Stadtparks und der Besichtigung der hiesigen Kirche mit unglaublichen Bemalungen landeten wir am Schwimmbad und reichlich langsamen WLAN. Doch wir konnten damit arbeiten.

Auf die Wanderung zum Gipfel verzichteten wir dann und freuten uns eher auf die mit Musik dudelnden Kremser, die mit Gästen des Klosters an unserem Stellplatz vorbeifuhren. Die Hängematte wurde aufgehängt, das Roaming noch für ausgiebige Anrufe bei Familie und Freunden genutzt und im Fluss gebadet. Einfach herrlich.

Wie und wohin es morgen weiter geht, wenn es klappt, lest ihr dann bald. Wir sagen Tschüss EU.


 
 
 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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