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Einsame Buchten – Persembe (TUR-10)

  • Autorenbild: Hardy
    Hardy
  • 22. Sept. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

21.09.2021 – Erfinden wir uns heute mal neu oder besser, machen wir mal das, was wir gerne machen. Man ist in der Türkei einfach verleitet, viel zu fahren und sich viele Städte anzuschauen, es ist erkennbar, dass dieses Land einfach hoch entwickelt ist und man ziemlich schnell von A nach B kommt. So haben wir gestern für uns bemerkt, dass wir wieder ein Tempo aufgenommen hatten, welches wir gar nicht wollten und vielleicht einfach unserer Entdeckungsgier unterlegen waren.

So nahmen wir heute Morgen wieder unsere Sportartikel zur Hand, genossen eine SUP-Tour auf dem Schwarzen Meer und Körperkraft. Unser entspanntes Cruisen durch die Bergwelt der Türkei rechte sich heute etwas, denn unser Wasservorrat neigte sich dem Ende und in den Städten gibt es nur gechlortes Wasser. Nun gut, besser als gar nichts holten wir an der benachbarten Moschee 1,5 Kanister.

Unser erstes Ziel hing mehr oder weniger davon ab, wo wir es fanden. Wir suchten einen bestimmten Einkaufsladen. Fündig wurden wir in Persembel, glücklicherweise direkt an der Promenade, die uns zu einem Spaziergang einlud. An vielen Promenaden stehen Fotostationen zum Selbstfotografieren, der Abzug für 2 TL (0,20€) ist sehr günstig. Nur die Ausrichtung der Automaten ist meist nicht günstig. Hatten wir uns nebenbei noch eine ganze Packung unseres ersten Backlavas gekauft, waren wir über den staubtrockene Blätterteig mit etwas trockener Nussfüllung total enttäuscht. Der Blick auf die türkische Beschreibung ist für uns natürlich unverständlich, doch 180°, 400 ml und 700 g Seker versteht man dann doch. Es war Backlava zum Fertigbacken 😊.

Unser zweiter Spot war eher spontan, wir kamen hinter einer Felswand hervor und blickten direkt auf eine blaue Bucht. Blinker rechts und schnell anhalten. Die Bucht Hoynat Adasi wurde 2020 mit Ausblick und einem Treppengang nach unten neu erschlossen. Eine vorgelagerte Insel war mal mit einem Kalesi bebaut, Reste davon sahen wir. Heute ist es eine unbetretbare Vogelschutzinsel, vor allem zum Nisten für Möwen. Wie es der Zufall wollte, entdeckten wir hier eine natürliche Wasserquelle, also schnell unsere 20 l Trinkwasser aufgefüllt und das chlorhaltige Wasser in den Tank, kann er auch mal gebrauchen.

Nur 4 km weiter der nächste Halt. Ein etwa 2 km langer feinkörniger weißer, teilweise auch schwarzer Sandstrand der Caka Plaji, von Hotels weit und breit keine Spur, nur einige Picknick- und Campingplätze. Bei unserer Ankunft waren wir einsam, es erinnerte uns fast an die Zeiten in Spanien und Griechenland. Von unserem schweizer Freund Michi erfuhren wir, dass er gerade in der Südtürkei bei 36°C tagsüber und 25°C nachts unterwegs ist. Ganz ehrlich, da sind wir um die jeweils 8°C Unterschied nicht traurig. Heute hieß es „Entschleunigen“, also erstmal ein Strandspaziergang, so weit, wie es der Strand hergab und dann die Decke raus. Umzingelt von 7 Hunden hatten wir gar keine andere Chance, als dazubleiben 😊. Einfach mal 2h genießen, etwas lesen, picknicken, sonnen und baden. Der Strand füllte sich langsam mit Menschen, doch mehr als 20 wurden es nicht. Wir erregten mal wieder die Aufmerksamkeit zweier junger Türken, doch bis auf die Fragen nach der Herkunft, dem Alter und des Fahrzeuges kam nicht viel dabei raus. Doch auch sie hießen uns mit einem „Welcome“ willkommen.

Aber nicht nur zum Zwecke der Entschleunigung nutzten wir den Tag am Meer, der Himmel zog kräftig zu, der Wind kam in Böen. Ja, es ist zwei Tage schlechtes Wetter am Schwarzen Meer vorausgesagt. Alle packten die Sachen, auch wir, stand doch noch ein Spot auf dem Programm. Auf dem Yason-Kap steht eine alte Kirche und ein Leuchtturm. Schon am Eingang der Halbinsel erwarteten und schöne Häuser mit gepflegten Gärten. Etwas neidisch waren wir auf das letzte Grundstück, hier hatte sich jemand einen Bauwagen in den Garten als Wohnhaus gestellt, schöne Sitzmöglichkeiten und damit ein wahres Idyll. Mehr braucht man nicht zum Leben. Auch hier hatte die Gemeinde Ordu 2020 einiges an Geld in die Hand genommen, um den Gästen ein schönes Areal zum Verweilen anzubieten. Insgesamt können wir den Bereich Ordu mit seinen versteckten Schönheiten empfehlen. Es wäre auch der perfekte Ort für einige sensationelle Drohnenaufnahmen gewesen, doch mittlerweile bließ der Wind einfach zu stark.

So ging es mit den ersten Regentropfen zu unserem Stellplatz auf die Steuerbordmole eines Hafens. Der Molenleuchtturm steht nur 20 m von uns entfernt, vorsichtshalber haben wir uns vor Wind und Wellen des nahenden Unwetters versteckt. Bleibt die Hoffnung, dass nur die Wettervorhersage für die nächsten Tage schlecht ist.


 
 
 

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Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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