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Erfolglos gesucht – Lanarca (CYP-9)

  • Hardy
  • 29. Okt. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

28.10.2021 – Ein neues Gefühl auf Zypern aufzuwachen waren die Tropfen auf das Dach. Schon gestern und vorgestern hatten sich teils dicke Wolken über der Insel verteilt, wir waren meist auf dem Sonnendeck. Heute sollte es uns dann wohl doch erwischen. Geparkt hatten wir so, dass nicht nur Angler nachts, sondern auch schon Touristen während des Frühstücks kamen. Ein auf allen Forenseiten unerwähnter Ort, den White Rocks / Caves. Etwas auflockernd kam das Board zum Einsatz. White Rocks – nur vom Wasser aus zeigten die weißen Sandsteine ihr wahres Aussehen. Als Schicht direkt auf Wasserhöhe und etwa 3 m in die Höhe zieht sich über einige Kilometer knapp hinter Lemesos ein weißer Streifen der Küste entlang und teils über mehrere Meter in Wasserrichtung. Der Einfluss der Wasserbewegung formte die Unterkanten der einzelnen Elemente wie einen Schiffsbug, teils entstanden sogar richtige Wasserhöhlen. Mit dem SUP sind sogar einige befahrbar. Trotz des grauen Wetters konnte man vom Bord den Boden, einen Wechsel aus Sand, schroffen gebrochenem Gestein und Wasserpflanzen sehen. Aber auch, dass 6 Kreuzfahrer ohne Passagiere vor den Toren von Lemesos liegen und die Maschinen trotzdem zur Stromgewinnung laufen und Dampf in die Luft blasen.

Schon am Morgen merkte man den heutigen Feiertag, das Restaurant zu früher Stunde schon gut besucht. Wir waren auch früher als normal in den letzten Tagen unterwegs, doch zu spät, wie sich herausstellen sollte. Den Bus nach etwa 40 km geparkt, ein eingeplantes typisch zypriotisches Dorf und eine Ausgrabungsstätte ließen wir mit etwas schlechtem Gewissen aus. Die Ausgrabungsstätte war übrigens der Überlieferung nach der erste Ort Europas, in dem die Katze aus Afrika eingeführt wurde. Diese war die Urahnmutter der heutigen europaweiten Hauskatze. Rauf auf die Räder, unser Ziel nur 7 km entfernt und 480 hm. Das sollte machbar sein, Mapy gab auch ein vernünftiges Profil aus, doch wir sollten mit Schweiß durchtränkt, schnaufend und fluchend anderes erfahren. Das Geläuf schottrig und immer lockerer geschichtet war schon keine Wonne, doch über 2,5 km erwarteten uns Steigungen, die an Skisprungschanzen erinnerten. Mit den Skiern runter wäre wohl ein Genuss, doch hoch war es nur mit Rückwärtsrutschen, Rad hochwuchten, Bremse anziehen, nachlaufen, hochwuchten, bremsen usw. schaffbar. Die Sachen waren durch, zum Glück hatten wir noch andere Sachen dabei, wir wollten doch in das älteste Kloster der Insel. Die letzten 2 km auf Asphalt in die Höhe schraubend, erreichten wir den Parkplatz. Das Kloster liegt auf dem höchsten Berg im Umfeld in einer exponierten Lage in der Nähe von Lanarca. Der Ausblick super, doch nicht in Richtung des Klosters. Es schließt zwischen 11:30 und 15:00. Na super und wir kamen 12:00 an, eigentlich normale Öffnungszeiten aller Kirchen und Klöster auf Zypern. Das dachten sich wohl auch viele Einheimische und Touris, die wie wir den Weg in die Höhe angetreten hatten. An der Tür der nächste Kopfschüttler, Frauen dürfen nur bis zur Pforte gehen, diese aber nicht überschreiten. Nur Männerbesuch, Frauen konnten eine kleine Kirche am Parkplatz besuchen. Besonders hart ist dies wohl für die ganzen weiblichen E4-Läufer, die sich hier auf einem Hin- & Rückweg meist mit 20 kg Gepäck hochquälen.

Von oben einen besseren Weg ausgemacht, ging es im feinsten MTB-Stil hinab, zum Glück hatten wir die Helme dabei, noch so einen Sturz wie vor ein paar Tagen mit offenem Unter-, Oberschenkel, Knie, Ellenbogen und Hand brauchen wir nicht noch einmal. Aber auch hier waren wieder viele weiche Innenkurven nach guten harten Passagen. Am Polwan angekommen, hielt uns ein Einheimischer für Österreicher, davon sind wirklich viele hier, hinein und ab. War der Regen beim Radeln noch eine willkommene Abwechslung, wäre er beim Besichtigen nicht toll. Auf dem Weg zum nächsten großen Spot hielten wir noch an einem weiteren ausgetrockneten Salzsee. Begehen und befahren verboten, die vielen Schuhprofile und Quadspuren sprachen eine andere Sprache. Besonders amüsant war ein älteres Paar, die direkt an dem Schild mit durchgestrichenem Fußgänger auf den „See“ liefen. Die aufnehmbare Salzkruste war gute 3 cm dick und die Kristalle wunderschön groß.

Na, dann mal rein in die nächste große Stadt, in der fast alle Zyperntouristen mit dem Flugzeug anreisen. Schon am Ausgang steht wieder eine Schild „Drive left side“. Bisher sollte der Linksverkehr auch weiter keine Probleme bereiten. Angekommen in Larnaca konnte ein T-Roc-Fahrer uns den gerade freiwerdenden Parkplatz nicht gönnen und musste sich mit aller Gewalt hineindrängen. Nicht schlimm, 30 m weiter eine riesige Parkfläche. Eine Stadt in der die Strandpromenade förmlich entzaubert, was sonst eigentlich der Premiumbereich einer Stadt ist, ist hier einfach nur da. Den einzig schönen Bereich bildet die alte Burg (Eintritt 2,50€ p.P.). Ziemlich enttäuscht gingen wir in das Innere der Stadt. Eine Knickstraße war als Kneipen- und Barmeile renoviert und die wohl schönste Straße des Ortes. Die örtliche Hauptkirche ist von außen wirklich sehenswert, aushängte Tuchröcke ermöglichen auch den Badehosengehern den Eintritt. Eine alte Moschee und dann war der Zauber in Lanarca schon vorbei. Es wimmelt zwar von Touristen am Strand und in den Bars, doch eine Reiseempfehlung können wir definitiv nicht geben. Schnell rein, die 3 Sehenswürdigkeiten anschauen und wieder raus. Der Lidl war für mich das Highlight des Tages, mit etwas Frust kaufte ich mir einfach alles, worauf ich Lust hatte. Danach war es wieder gut.

Der Stadtbesuch im Regen, die anschließende Fahrt im Regen, aber wieder einen tollen Stellplatz mit Internet, Meeranfassweite gefunden und ein Wetterbericht mit Sonnenvorhersage erhalten.


 
 
 

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Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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