top of page

Erlebnisburnout? – Borjomi (GEO-15)

  • Hardy
  • 2. Aug. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

31.07.2021 – Kommt es euch auch so vor, wenn der letzte Tag im Juli anbricht, dass man denkt, dass Jahr ging aber wieder schnell vorüber? Wir denken gerade auch, wie schnell die Zeit vergeht. Gefühlt verrinnen die Tage nur so. Doch wenn die Gedanken zurück in besuchte Länder schweifen, überlegen wir, wie lange wir wirklich unterwegs sind, kommt es uns schon viel länger vor. Können wir das, was wir tun eigentlich noch genießen?

Im letzten Jahr hatte ich ein echtes Erlebnisburnout, so viel unternommen, immer viel erlebt und dann bei einer Radtour an der Drau von Italien nach Kroatien festgestellt, dass man das, was man macht, gar nicht mehr wirklich wahrnimmt. So sollte der Tag heute auch irgendwie werden.

Gut genächtigt und über unsere 17 Grad im Polwan erstaunt, starteten wir bei vollem Sonnenschein in den Tag. Unser georgischer Bekannte Ilia hatte uns auf dem Weg nach Tiflis den Ort Borjomi als sehenswert empfohlen. Dem wollten wir heute nachgehen. Geparkt hatten wir etwa 150m oberhalb des Ortes und gingen den Seven Paths – Trail hinab in den Central Park. Dieser Park liegt in einem Tal und ist eine Art Vergnügungspark mit vielen Fahrgeschäften, Aktivitäten und Erholungsorten für Groß und Klein. Am Ende befinden sich Thermalquellen und ein Schwimmbereich. Untermalt wird das Ganze von einem schönen Wasserfall und Prometheus-Statue. Wer den Fußmarsch hoch oder runter scheut, kann diesen auch ganz bequem mit der Seilbahn absolvieren.

Borjomi hat aber noch eine ganz andere Bedeutung, denn hier gibt es Quellen, durch die das gesamte Land mit Mineralwasser versorgt wird. Institute aus Belgien, Polen, Deutschland etc. haben dieses Wasser mit Gold prämiert. An einem Brunnen zapften wir uns auch eine Trinkflasche ab, es enthält eine natürliche Kohlensäure, ist besonders reich an Mineralien und schmeckt etwas schweflig … gesund, aber als Durstlöscher ungeeignet.

Am Ausgang des Central Parks orientierten wir uns an einer großen Karte, auf der verschiedene Trails eingezeichnet waren, der Plan war gestrickt. Den Besuch bei der Touri-Info verhinderte allerdings, trotz Öffnungszeit eine verschlossene Tür. Hinein in den Cross-Trail, 5 km lang, entweder flach oder steil. Langsam fühlt es sich so an, als ob es in Georgien nur diese 2 Varianten gibt, egal ob im Großen oder wie jetzt im Kleinen Kaukasus. Schattenspendende Bäume erleichterten den Aufstieg, vom höchsten Punkt gab es eine schöne Aussicht über den Ort und die verschiedenen Taleinschnitte. Fast aus jedem Tal kommt ein Bach heraus, die sich im Haupttal vereinen. Auch der Abstieg ging steil, der Wegewart könnte mit seiner Gartenschere durchaus mal für etwas Begänglichkeit sorgen.

Im Ort gab es das zweite Mal am heutigen Tage etwas Leckeres vom Bäcker, egal wo, es schmeckt eigentlich immer. Die Preise liegen zwischen 0,60 – 4 Lari pro Stk. (0,20 – 1,20€), ein großes Fladenbrot kostet in der Regel 0,30 – 0,45 €. Für mich als Fan von Bäckerstücken sind die letzten Länder einfach ein Schlaraffenland, solange der Knopf an der Hose noch zu geht 😊.

Wollten wir dann einfach durch den Central Park hindurch zum Polwan mit Umweg über den Adventure-Trail gehen, hieß es jetzt Eintritt für Touristen … Es waren doch nur 30 m bis zum Trail, doch so hieß es den Umweg über die Straße nehmen. Den Adventure-Trail sparten wir uns dann ein, konnte uns schon der Weg dorthin nicht wirklich begeistern … und nun kommen die Fragen: Sind wir mit unseren Erlebnissen schon zu verwöhnt? Machen wir einfach zu viel? Können wir das Erlebte gar nicht mehr aufnehmen oder ist es einfach zu heiß? Wir werden es sehen.

Derzeit lassen sich hier alle Besucher mit Golfcars oder ATVs umherfahren. Es gibt extrem viele verschleierte Frauen, was heißt, dass die Araber hier ein- und ausgehen. Dann sollte Borjomi doch etwas Besonderes sein …

Unsere Weiterfahrt sollte eigentlich in der Stadt Gori enden, niemand wird Gori kennen, doch sie brachte einen berühmten Politiker hervor, Josef Stalin. Ihm zu Ehren gibt es einen Park und ein großes Monument. Schon vom Weiten kann man das über der Stadt thronende Fortress sehen, welches derzeit bebaut wird, aber kostenlos besucht werden kann. Da wir bei bereits untergehender Sonne dort waren, entstanden ein paar schöne Aufnahmen. Letztendlich war es Abend, doch auf einen Städtebesuch hatten wir morgen beide keine Lust. So kamen nach zu den bisher gefahrenen 80 km nochmal 95 km hinzu. Kurz nach unserem Startort konnten wir sogar auf eine fertige Autobahn wechseln, dieses Mal kamen wir gut voran. Seit langem war es mal wieder eine Fahrt im Dunkeln, Sonnenuntergang hier ist bereits über 30 min vor dem in Deutschland. Bei der langen Fahrt fiel uns auch die Veränderung der Vegetation auf, war es gestern noch überall satt grün, hatten wir heute trockenen Nadelwald im Kleinen Kaukasus, in Richtung Tiflis wurde es immer trockener uns teils vertrocknet sandig.

Kennt ihr noch Dobby, den Hauselfen von Harry Potter? Einer unserer 3 vierbeinigen Polwanwächter hatte haargenau den gleichen Blick und die Ohren hingen in gleicher Stellung. Schon als wir ihn das erste Mal sahen, wussten wir, das Gesicht bzw. den Blick kennen wir doch.

 

Comentários


DSC01243.JPG

Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

© 2023 Die Welt sehen. Erstellt mit Wix.com

bottom of page