top of page

Eskorte im Polizeiwagen zur Safransuche - Safranbolu (TUR-17)

  • Autorenbild: Hardy
    Hardy
  • 29. Sept. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

29.09.2021 – Die Ruhe der Nacht, schon ewig hatten wir keinen Uhu oder Eule mehr gehört, dieses Mal hatten wir an unserem Waldparkplatz Glück. Die nächtliche Temperatur von 6 - 7 Grad ließ auch das erste Mal die Scheiben wieder richtig anlaufen. Geschlafen hatten wir allerdings blendend.

So machten wir uns schnell in die Socken und starteten durch. Es geht immer weiter gen Westen, die Sonne geht später auf, dafür aber auch später unter. Knappe 80 km lagen vor uns, das Profil im Innenland wurde nicht weniger hügelig als das an der Küste.

Angekommen waren wir in einer Stadt, die seit 1994 als Weltkulturerbe der Unesco zählt und das nicht von ungefähr. Auf einer Anhöhe geparkt, hatten wir das Typische an Safranbolu schon vor uns. Die Stadt, die ihren Namen ganz trivial vom Gewürz Safran erhielt, weil hier das qualitativ hochwertigste Safran zu finden war, besitzt ein Stadtbild mit Fachwerkhäusern, die weiß verputzt sind. Natürlich könnte das ein oder andere Haus eine Auffrischung gebrauchen, das Gro der Altstadt ist wunderbar restauriert. Mit einem Stadtplan ausgestattet ging es auf Entdeckungstour in die Stadt, die auch an der Seidenstraße liegt. Sie besitz viele alte gemauerte Moscheen, ein großes aktives Hamam für Frauen und Männer. In einer alten Karawanserei kann man als Gast nicht nur nach einem Besuch des Kaffeemuseums einen Kaffee schlürfen, sondern gleich als Gast im Hotel einchecken … so wie früher als Durchreisender. Im alten Schloss, hoch über der Stadt befindet sich ein historisches und ethnografisches Museum, der Eintritt ist tw. kostenfrei. Wer schon einmal im Schlosspark ist, nimmt den Miniaturpark von Clocktowern aus ganz Anatolien automatisch mit, bei etwas Glück ist auch der Originalturm besuchbar. Doch nicht nur an den Clocktowern, auch am Park nagt der Zahn der Zeit. Allein für die Aussicht lohnt sich jedoch der Weg in die Höhe.

Ebenso haben wir den Gang durch den Basar, das Künstlerviertel und Handwerksmarkt genossen, alles in vielen kleinen Gassen miteinander verbunden. Die Verkäufer begrüßen einen gerne, sind aber nicht aufdringlich. Eine Reihe von Cafés und Restaurants lädt ein, wir konnten auch nicht widerstehen und aßen Nudeldreiecke mit Käsefüllung und in Weinblätter eingewickeltes Fleisch, beides eine hiesige Spezialität. In vielen Geschäften spielt das Produkt der Stadt – Safran eine große Rolle, egal ob als Parfüm, Tee, Kaffee, Seife oder Süßigkeit. Kaum einer wird drum herumkommen, etwas mitzunehmen.

Ein Besuch lohnt sich aus unserer Sicht definitiv, die Stadt war mit ihrem mittelalterlichen Charme auch schon oft Kulisse für Filmproduktionen. Wie im Film ging es für uns weiter. Nach einer Besichtigung der Panoramaterrasse – Eintritt 3 TL p.P. (0,30€) entschieden wir uns, noch nicht weiter zu fahren, sondern einen Canyonweg zu einem Aquädukt zu laufen. Ein bisschen Natur sollte es noch sein. Die Karte zeigte einen Wegein- bzw. -ausgang. Am Ausgang kamen uns 5 Polizisten entgegen, verweigerten uns den Weg. Sie meinten, der Canyon kann sehr gefährlich werden. Einen anderen Weg als die Hauptstraße konnten sie uns aber nicht zeigen, leider sprachen sie auch kein Englisch. Es gab ein bisschen Diskutiererei und schwupps saßen wir auf der Rücksitzbank des Polizeiautos. So richtig wussten wir nicht, wie uns geschah. Jetzt wurde es heikel … könnte man meinen. Doch als Freund und Helfer nahmen sie uns einfach 4 km mit und setzten uns an einem guten Punkt zum Canyoneingang ab. Nach 1,5 km waren wir auch schon am Eingang. Hier besteht die Möglichkeit über eine große Terrasse in die Schlucht zu schauen, ein umgekipptes Haus oder das Aquädukt anzugucken. Für 5,50 TL p.P. (0,55€) geht es hinab in die Schlucht. Mehrere Treppengänge führen einen auf dem etwa 1 km langen Weg hinein. Das Weitergehen ist möglich, doch manchmal mit etwas Klettern und Müll einiger Fluten verbunden. Als es dann nur noch direkt im Canyon weiter ging, wechselten wir auf die Straße und kamen etwa 100 m neben unserem Polizeitreffpunkt heraus. Na das hätten sie uns doch sagen können.

Weiter Richtung Westen sollten noch 110 km am Abend zu schaffen sein. Bei einem Tankstopp für 6,54 TL /l (0,654€) ließen wir gleich volltanken und wurden obendrein noch zum Cay eingeladen. Ab jetzt gäbe es die Möglichkeit einer mautpflichtigen Autobahn oder der nebenan begleitenden Landstraße, die allerdings auch durch Dörfer und Städte führt. Wir probieren die Landstraße, da wir so noch einiges mehr vom Land sehen.


 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


DSC01243.JPG

Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

© 2023 Die Welt sehen. Erstellt mit Wix.com

bottom of page