Extraschleife - Gelati (GEO 13)
- Hardy
- 30. Juli 2021
- 3 Min. Lesezeit
29.07.2021 – Kurzes Bangen hat man immer, wenn die Polizei an den Stellplatz kommt, ein kurzer Gruß und weg waren sie wieder. So stand einer unserer ruhigsten Nächte nichts entgegen. So ruhig haben wir wohl das letzte Mal in Rumänien geschlafen.
Gut genächtigt ging es an die Brombeerbüsche, frisches Obst für das tägliche Müsli gab es wieder direkt von nebenan. Derzeit findet man überall volle Brombeersträucher. Unser erster Gang führte uns zum Kloster Motsameta. Dieses Kloster liegt malerisch auf einem Bergrücken und wird von einem Fluss und anderen Bergen umschlungen. Leider kommt man nicht sehr weit auf das Gelände, nur die Kirche ist zu besichtigen. Das braune Schild für eine Sehenswürdigkeit ist aber gerechtfertigt.
Weiter ging es zum schon in Kutaisi ausgeschriebenen Kloster Gelati, na klar, wer denkt da nicht an feines italienisches Eis. Damit hat es natürlich nichts am Hut, auch findet man wenige Spuren der italienischen Kultur, auch die überall vertretenen Römer findet man nicht. Doch eine Organisation hat auch hier ihren Stempel abgegeben, das Kloster zählt zu den Unesco Weltkulturerben. Am Parkplatz wurden wir gleich von einer Gelbweste abgefangen, die Parkgebühren einsammelte. So ganz sicher waren wir uns nicht, ob es sich noch um ein aktives oder nur ein touristisches Kloster handelt. Gebaut wurde es im 12. Jh. und hat noch viele bunte Wand- und Deckenfresken, die uns stark an die Moldauklöster erinnerten. Derzeit steht sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Kirche ein Gerüst zu Renovierungszwecken. Auf dem Gelände sind bereits eine Versammlungshalle, ein Turm und eine weitere Kirche renoviert, etwas Acient ist auch zu finden. Die Lage hoch über Gelati birgt ein traumhaftes Panorama über die bergige Landschaft. Ein kleiner Wanderweg führt auch noch weiter in die Höhe, bei etwas weniger als 29 °C sicher toll.
Auf einem Plan sahen wir noch weitere Klöster und ein Fortress, welches wir auch geplant hatten, zu besuchen. Doch der Weg erwies sich als unmachbar, bzw. unauffindbar. Da es nicht ein einziges Mal an der Straße ausgeschrieben war, hoffen wir nun, nicht das große Highlight verpasst zu haben.
Landschaftlich ging es bisher in keinem Land so viel hoch und runter, wir lieben es, die Serpentinen hochzustampfen und herunterzubremsen und dabei den Blick immer wieder auf die traumhaften Bergerhebungen zu werfen. Die Tanknadel bekommt die 3,1 t, mit denen wir aktuell unterwegs sind, gewaltig zu spüren, was bei unserem letzten Tankerlebnis von 0,68 €/l nicht ganz so tragisch ist. Doch bergab drückt die Masse gewaltig in die Bremsen, so dass eine Pause bei weichen Bremsen notwendig war. Danach war alles wieder bestens, nicht umsonst stehen an der Großglocknerstraße in AUT ständig Schilder mit der Frage: „Bremsen noch ok?“ Ganz klar eine Empfehlung von uns, wenn ihr nicht regelmäßig in den Bergen unterwegs seid und merkt, dass die Bremse nicht mehr voll wirkt, legt unbedingt eine Pause ein und lasst sie abkühlen!
Der Tag war noch jung, doch wir beschlossen, an einem Wasserreservoirsee unseren Stellplatz zu beziehen. Um uns herum sind viele Wildpferde, die durch das Wasser rennen, sich auf dem feuchten Boden murmeln, miteinander spielen und einfach Spaß am Leben haben. Noch lässt der Wind keine Paddelei zu, der ist nämlich ordentlich stark. So konnten wir die Zeit nutzen, um einige Baustellen zu beheben.
Die von Werbung gecleante Oberfläche musste noch von den letzten Kleberesten befreit, der Polwan und etwas Wäsche mal wieder gewaschen, ein paar ausgerissene Holzlöcher wieder gefüllt und verschraubt, Bilder gesichert werden. Sei Camper, dann hast du immer etwas zu tun 😊. Das was wir eigentlich machen wollten, mal ein Buch in die Hand nehmen, dazu kamen wir nicht.
Kurz vorm Stellplatz sprach mich noch ein Georgier an und wollte uns zu sich zum Biertrinken einladen, er hatte extra vor uns angehalten, doch kurz nach Mittag mussten wir leider ablehnen. Dafür gab es mit den vielen Brombeeren um uns herum noch einen Geburtstagskuchen in Gedanken an meine Oma.
Mit der Aussicht von unserem Stellplatz knüpften wir einen Plan für morgen, bei dem wir schon früh aufstehen müssen, mal sehen, ob es so funktioniert, wie wir es uns vorstellen.
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