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Fast einheimisch - Ivano-Frankivs´k (UKR-5)

  • Hardy
  • 2. Juli 2021
  • 3 Min. Lesezeit

01.07.2021 – Von reichlich Besuch am Abend erstreckte sich dieser über die gesamte Nacht und reduzierte die erholsamen Stunden. Trommelten in der Nacht noch eher die Stimmen und Kolben in den Motoren, waren es heute früh wieder mal die Regentropfen auf dem Dach. Blitze erhellten das milchige Grau um uns herum und es stellte sich die Frage, was tun?

Waren wir endlich mal wieder an einem See, war an Paddelvergnügen nicht zu denken, auch unser gedachtes Krafttraining an den aufgestellten Geräten fiel sprichwörtlich ins Wasser. Alles Warten half nichts, wir mussten uns vom See verabschieden.

Heute führte es uns über weitgehend gute Straßen nach Ivano-Frankivs´k. Sah man in den Dörfern vereinzelt Menschen auf der Straße, die versuchten Heidel-, Him- oder Erdbeeren an den Mann zu bringen, war in den Städten stets Hinz und Kunz unterwegs. So auch in Ivano-Frankivs´k.

Nach unseren bisherigen Ukraineerfahrungen waren wir sehr über die vielen großen und interessanten Neubauten verwundert. Hier trauten sich die Architekten mal etwas, sowohl in Form als auch in Farbe. Entlang der vielbefahrenden Hauptstraße ging es ins Zentrum, welches sich über ausgeschriebene rote oder grüne Route besichtigen lässt. Die in der City Hall befindliche Touri-Info ließen wir mal links liegen. So konnten wir Kirchen im unorthodoxen Stil, die Gartenberg Pasage, die City-Hall, eine französisch-ukrainische Kunstausstellung mit Fotoaufnahmen, Plastiken und zwei bemalten Hubschraubern, das kommunistisch anmutende Regionalregierungsgebäude und den Kleidungsmarkt mit vielen Pavillonhütten besuchen.

Unser Highlight war heute ein Einkauf auf dem hiesigen Markt. Zig Händler von Obst und Gemüse, sowie tierischen Produkten säumten in Masse aneinander. Freudvoll konnte man die Preise vergleichen, von einem dies und vom anderen das kaufen. So fanden Bananen, Gurken, Tomaten, Kirschen, Brot, Milchzopf, Kuchen, Kekse und kleine Freunde für umgerechnet 6 € den Weg in unseren Rucksack. Nachteilig sind allerdings die vielen Plastikbeutel, die man auf den Märkten kriegt. Wir empfehlen euch auf jeden Fall ein Mehrfachsackerl mitzunehmen und die Verkäufer die Produkte hineinlegen zu lassen. Sind wir was das Thema Covid angeht nicht ängstlich, aber trotzdem aufmerksam, merkten wir, dass die Enge und das Treiben auf dem Markt doch etwa unangenehm war. Vielleicht sollte man sich für seinen Einkauf im Alltag auch wieder mehr Zeit nehmen und von verschiedenen Anbietern kaufen. Für die Wochen unserer Reise werden wir auf jeden Fall versuchen, noch mehr auf Märkten einzukaufen. Am Anfang unserer Reise war daran kaum ein Gedanke zu verschwenden, da alle kleinen Läden oder Märkte geschlossen waren.

Zurück zum Polwan wählten wir die Schevchenko-Gasse, ein verkehrsberuhigter Bereich, der von der Innenstadt aus laufend mit vielen Kunstwerken jeglicher Art verziert ist. Uns fielen auch die vielen Bronzeköpfe bekannten Ukrainer an den Häuserecken oder Andachtsschilder an den Häuserwänden auf. Diese Gasse führt direkt in einen Park mit toll gestalteten Beeten. Mit einem Abstecher an den großen Stadtsee und den neuen baulichen Errungenschaften beendeten wir den Trip nach Ivano-Frankivs´k. Auf der Weiterfahrt sahen wir die vorher nicht erwartete Größe der Stadt, welche noch mit einigen Kilometern, Ampeln, Spurwechseln, Kreisverkehren und ukrainischer Fahrkunst aufwartete.

Unseren Stellplatz wählten wir mal wieder an einem See, sicher deutlich ruhiger als letzte Nacht, aber an der Seite einer Schotterstraße. Freilufttätigkeit ließ der wieder stark einsetzende Regen und Gewitter nicht zu. So wurde es anstatt dem Paddeln auf Wasser eher das Blättern in den Büchern. Kamen wir doch seit dem letzten Bulgarientag nicht mehr zum Lesen …

Vielleicht klappt es ja morgen früh, die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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