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Frontal ins Kanonenrohr – Mirveti (GEO-2)

  • Life 4 Adventures
  • 20. Juli 2021
  • 5 Min. Lesezeit

18.07.2021 – Alles Gute geht in die Richtung nach Magdeburg, liebe Birgit, alles Gute im neuen Lebensjahr!

Es war der erwartet beliebte Platz, sowohl für Autofahrer als auch für Mücken. Weiß jemand, warum es Mücken überhaupt gibt. Erfüllen sie irgendeinen Sinn, außer dass sie stechen und wir wegen ihnen nie lange draußen sitzen bleiben können. Die Jagd war eröffnet, bei 27 °C im Camper, bei denen man sowieso jede unnötige Bewegung verhindert, hieß es: Finde die Mücken. Ein langwieriges Prozedere, nach welchem man am liebsten wieder ins Meer oder unter die Dusche springen möchte.

Augen auf, die Zeit ist voll im Plan, oh nein ist sie nicht, die Uhr im Heck war doch noch gar nicht umgestellt. Mit der Einreise in Georgien haben wir eine weitere Stunde hinsichtlich der deutschen Zeit verloren. Ohne Wolke am Himmel tat die Sonne schon ihr Bestes. Frühstück am Meer, so kann ein Sonntag doch beginnen.

Nach der letzten Nacht in der Ukraine bei wirklich staubigem Untergrund bekamen die Räder heute Morgen mal eine Entstaubungskur. Die Kette wurde mal wieder richtig abgewischt und neu geölt. Surrend wie ein Bienchen ging es vorbei am 300m entfernten Flughafen, der Landebahn und mit etwas Glück kann man den Flugzeugen sogar beim Starten und Landen zusehen. Wir hatten es 😊

Schon jetzt wird uns bewusst, da wir ein Stück auf der Hauptstraße unterwegs sein mussten, dass die Helme notwendig sind, denn der Georgier fährt etwas ruppiger. Doch bald ging es von der Hauptstraße auf eine Nebenstraße und die ersten Gründe, warum wir nach Georgien wollten, zeigten sich. Die Route wurde wellig und vor uns erstreckten sich die ersten Riesen.

Entlang des Flusses … fahren wir immer entlang des Tales, überquerten einige Brücken und waren immer in Acht vor den Kühen, die hier überall herumlaufen. Hinter jeder Kurve sollte man mit einem dieser gefleckten Tiere rechnen. Die Route war vom Tourismusverband ausgeschrieben und es gab auch kleine Karten dafür, ein absolutes Highlight, wir wollten heute gleich zwei Touren verbinden, die nahezu ineinander übergehen.

Das Flusstal erstreckte sich wunderschön vor uns, die Straßen waren ordentlich, ebenso die Abgase und Staub, die wir schluckten. Doch das grünlich schimmernde Gebirgswasser machte alles weg, wir waren schier verzaubert. Am ersten Zielort Mirveti waren ein Wasserfall und eine historische Brücke zu sehen, nur über eine schmale Brücke kam man überhaupt in diesen Ort, der als Ecoline ausgeschrieben war und für Fahrzeuge eine Strafe von 20 Lari vorsah. Die Krux an der Geschichte ist, dass dahinter auf privaten Grundstücken Parkplätze angeboten werden. Der Wasserfall war okay, aber sehr schön gelegen, die Brücke unser erstes Acient hier. Den schönsten Blick verschenkten sich fast alle, denn der war am Wasser. Zurück auf dem Weg mussten wir schier ins Gebüsch hüpfen, damit die Autofahrer ihr Auto an uns vorbeischoben konnten. Dabei wäre es viel leichter gewesen, hätten sie uns erst vorbeigelassen. Naja hier gewinnt anscheinend der, der am meisten drängelt.

Und dann ging es auch schon in die zweite Tour. Wir folgten dem aufgestauten Flusslauf. Der Einstieg in die Route war durch ein Gewehrdenkmal gekennzeichnet. Von nun an ging es immer leicht bergauf und entlang eines Flusslaufes. Auch hier mussten wir uns an einigen Kühen vorbeischieben. Auch einige Straßenhunde kamen uns in den Weg, doch bei der Hitze haben selbst sie keine Lust sich zu bewegen. …… Vorbei am ausgezeichneten Paradies Beach ging es zu einer weiteren Steinbrücke. Hier gab es ein Touristisches Highlight. Man konnte mit einer Zipline über den Fluss fahren. Einige Busse hielten hier mit ihren Touristen, um dies zu unternehmen. Wir fanden es ziemlich unspektakulär und machten nur einige Bilder auf der Brücke. Für uns ging die Tour noch weiter und von nun an sollte es nur noch steil gehen. Laut den Straßenschildern erwarteten uns 12% Steigung. Dies spürten wir auch, der Schweiß tropfte nur von uns herab und wir sehnten uns schon das Ziel vor Augen. In einer Serpentine befand sich ein Wasserfall und davor waren schon einige Stände mit Honig, Wein, etc. aufgebaut. Wie hielten an, um uns den Wasserfall anschauen zu können. Plötzlich stand ein älterer Herr neben uns, war völlig aufgelöst und sehr fixiert auf Hardys Bike. Er versuchte zu fragen, ob er denn mal damit fahren dürfe. Ja warum eigentlich nicht. Er stieg also auf, doch leider war der Sattel viel zu hoch eingestellt, und er versuchte einige Meter zu fahren. Das Bike schwang von rechts nach links und wir wollten am Liebsten die Augen schließen und hofften einfach das nix passierte und alles heile blieb. Glücklicherweise kam er unbeschadet bei uns an. Wir nahmen das Bike und schoben es zum Wasserfall. Da sprach uns doch ein junger Bursche an, wir dachten er wolle schon wieder etwas verkaufen und wir ignorierten ihn einfach. Wir versuchten einige Bilder ohne nervige Menschen hinzubekommen und fuhren weiter. Zurück am Stand des jungen Mannes, hielt er uns nochmal an. Er wollte uns doch einen Schluck des besten kalten georgischen Weines geben. Er wollte dafür kein Geld haben, aber wir waren doch so verschwitzt und er wollte uns das Geben. Der Wein war lecker, aber bei der Hitze auch recht stark. Wir versuchten nun die Tour bis zum Ziel zu fahren, doch aufgrund der hohen Steigung, der angezeigten 40 °C auf dem Thermometer, spürten wir nun, dass es Quatsch ist weiterzufahren, der Kopf begann langsam zu dröhnen und man muss es nicht übertreiben. Also drehten wir um und rollerten den ersten Weg zurück. Am Paradies Beach, gab es eine kurze Badepause im Gebirgsbach. Auch hier kam ein Mann wieder und wollte etwas verkaufen, doch wir kühlten kurz die Beine ab und dann kam der Weg zurück nach Batumi. Die Straßen waren voll und staubig und unsere Energie wurde weniger.

Im Randbereich von Batumi kauften wir noch 3 riesige Fladenbrote direkt vom Steinofen für 3 GEL (kein Euro), etwas Gemüse vom Stand das nach Waage 4,2 GEL gekostet hätte, wir aber nur 2 GEL zahlen mussten und eine völlig überteuerte Milch aus einem Supermarkt für umgerechnet 1,40€. So kamen wir wieder etwas hin und fuhren nur noch zurück zum Auto. Das Meer rief schon nach uns und einer Abkühlung. Hardy erkundete noch das Wasser auf dem Board, war nochmal im Zentrum von Batumi und verpasste nur hauchdünn zwei über sich einfliegende Flugzeuge. Wir hofften auf eine ruhige Nacht, die leider nicht ruhig war. Denn viele Autos mussten wieder zeigen, wie laut sie sein können, einige wollte uns ihre beste Musik vorspielen, die Mücken zerfraßen uns bei Temperaturen von 27°C im Auto und zu guter Letzt weckte uns ein Gewitter um 5 Uhr morgens. Wir brauchen definitiv bessere Schlafplätze und müssen den Bus in Zukunft versuchen irgendwie herunterzukühlen. Doch bei täglichen Außentemperaturen von 36 °C und nächtlichen Temperaturen von 25 °C ist es schwierig einen kalten Bus zu bekommen.

 


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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