Fährtag / Länderwechsel, ist es möglich? – Bari
- Hardy
- 11. Apr. 2021
- 3 Min. Lesezeit
09.04.2021 Gut geschlafen, kein schaukelnder Bus, keine klappernde Plane, keiner an den Fahrrädern … unsere hoffentlich letzte italienische Nacht war sehr erholsam, notwendig war es. So starten wir fit in unseren zweiten Geburtstag, denn Sarah ist das Geburtstags- und somit Entscheidekind des heutigen Tages. So wartete ein gedeckter Frühstückstisch mit dampfendem Kaffee und gestern gebackenem Kerzenkuchen auf sie.
Gewünscht hatte sie sich vieles, vieles, was einfach klappen sollte. So haben wir noch immer unser Paket nicht und keine Fährtickets gebucht, alles war voneinander abhängig. Wenn etwas nicht klappt, sitzen wir in Italien fest, da die Einreisepapiere für das nächste Land schon eingereicht und mittels QR-Code bestätigt wurden.
Manfredonia liegt etwa 150 km nördlich von Bari, so war auch einiges an Fahrstrecke zu bewältigen. Pünktlicher Start am Morgen, es gab einen einzuhaltenden Zeitplan … auf der SP 5 war die Höchstgeschwindigkeit mit 50 km/h wieder etwas träge, auf der SS16 mit 90 km/h schon sportlich für Italia. Der Morgenverkehr sorgte für einigen Verzug, zwei kurze Stopps an den roten Salzseen für ein paar Drohnenaufnahmen mussten auch her.
Da mir Bari letztes Mal, dank einiger direkter Blicke in den Polwan unsicher vorkam, parkten wir direkt vor der Guardia Finanza, es war der letzte Parkplatz, es war unser Parkplatz und wir passten hinein 😊
Bevor irgendetwas anderes in den Sinn kam, ging es per Rad gleich zum DHL-Service-Point. Viel hin und her, ist das Paket da? Ja! Dürfen sie es uns aushändigen? Nein, denn eigentlich dürfen sie gar keine Pakete annehmen. Jetzt kriegen wir unser Paket nicht ohne weiteres. Erst musste eine Kopie des Reisepasses her, als Absicherung für den Shop. Einen eigenen Kopierer hatten sie nicht, der Copyshop gegenüber war geschlossen, so ging es wieder einige Straßen weiter, um den Ausweis zu kopieren. Alle Angaben wurden auf die Kopie übertragen, alles händisch und alles sehr kompliziert. Nach 30 min hatten wir dann endlich unser Paket. Die Gasadapter sind nun da.
Als nächstes stand an, Fährtickets zu buchen, in der Hoffnung, dass für den Abend überhaupt noch Tickets vorrätig und preisstabil geblieben waren. Alle Angaben waren gemacht, dann die Überweisung via Kreditkarte, doch die Bestätigung mit der Bank-App hinderte nur noch unsere Buchung. Alles war geschafft und Sarahs Geburtstagswünsche schon mittags fast erfüllt.
So schauten wir uns noch Bari an, beobachteten noch SUP-Paddler, eine nahm ein Bad, ein anderer zog seinen Hund auf einem zweiten SUP hinterher. Der Hund genoss das Sonnenbad auf Wasser sichtlich und rührte sich keinen Zentimeter.
Bari selbst hat ein paar schöne Spots, die Hafen- & Küstenpromenade, einige Plätze und das Wirrwarr der vielen kleinen Gassen wirkte wie ein Labyrinth, aus dem kein Weg herausführen sollte. Direkt am Castillo und einem schönen Platz fanden wir eine geöffnete Gelateria … endlich ist etwas offen … es gab das erste italienische Kugeleis 😊 in toller Umgebung.
Dann hieß es Abschied nehmen, Sachen packen, es ist Fährzeit. Das Hafengelände war praktisch neben unserem Parkplatz und so fuhren wir am entspannten Check-In-Mitarbeiter 3 km bis zu unserem Terminal. Die Dame am Schalter war wenig lustvoll, unterhielt sich lieber mit ihrer Kollegin als mit uns. So erhielten wir die Tickets und einen roten Anhänger mit unserem Zielhafen. Also auf zur Fähre, die steile Rampe hinauf … HALT noch nicht ganz, vorher kam noch jemand auf uns zugelaufen, ich hielt ihn für einen Bettler, er war etwas verranzt. Fuhr langsam weiter Richtung Fähre, doch dann hatten wir einen Ausweis der Guardia Finanza an der Scheibe kleben, unausweichlich mussten wir zur Kontrolle ran. Kommt jetzt die bittere Rechnung, obwohl wir gedacht hatten, es geschafft zu haben. Kein Covid-Test … müssen wir jetzt doch dableiben, Strafzahlung? Ein kurzes Intermezzo, sind wir im Urlaub? Nein! Was dann? Ein Jahr unterwegs! Dann bitte das Aufenthaltsvisum … er hatte es falsch verstanden. Also Heckgarage auf, kurzer Blick hinein, alles fein. Bargeld in Höhe von mehr als 10.000€? Hätten wir sicher gerne, aber nein … Dann die steile Rampe hinauf, den Polwan irgendwie zwischen die Haltpunkte geparkt, Gang drin lassen, Handbremse anziehen und nichts für die nächsten 18 Stunden vergessen. Die restliche italienische Zeit nutzten wir, um noch eines herunterzuladen, Blogs und Bilder zu bearbeiten. Es gibt immer etwas zu tun, wir hatten in über 2 Monaten noch nie Langeweile, eher im Gegenteil, die Tage laufen viel zu schnell an uns vorbei … Abfahrt!
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