Für einen Abstecher nach Berlin - Madrid (ESP-27)
- Hardy
- 16. März 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. März 2022
Tag 37: 13.03.2021 Da waren wir gestern Abend extra angereist, um mal wieder eine Hauptstadt bei Abend- und Nachtbeleuchtung zu sehen. Im Palazzio Real fand zufällig auch ein Staatsakt mit Großraumabsperrung und Wachwechsel statt. So ein Empfang war doch nicht notwendig 😊 Im gleichen Zuge wurde die nebenstehende Cathedrale mal ohne Messe besucht und eine schöne Empalada zum Abendbrot geholt. Wisst ihr noch, als es im Januar hieß: Verkehrschaos in Madrid wegen Schneefalls? Madrid liegt auf etwas mehr als 700 m ü. NN und ein schneebedecktes Gebirge ist nicht fern.
So kam es, wie kommen musste, auch diese Nacht war frostig und mit Eis an den Rädern beim Auspacken hätte wohl keiner von uns gerechnet. Bei voller Sonne und einem vollen Grad schwangen wir die Pedale vom Casa de Campo, einem ehemaligen royalem Jagdrevier und heutigem Stadtpark / -wald Richtung Innenstadt.
Entlang des Flusses, naja Flüsschen … die Madrilenen lieben ihr Gebiet entlang des Flusses, denn vor ein paar Jahren führte hier noch die Stadtautobahn M-30 entlang, welche nun unterirdisch verläuft. Dadurch konnte wieder ein Flusslauf mit reichweitigem Park über viele Kilometer entstehen. Samstag Morgen heißt wohl für viele Sportzeit … die Wege waren voll von Läufern, Rollschuhfahrern, Radlern und Hunden, die mit ihren Herrchen Gassi gingen. Hier und da futuristische Brücken und dann hineingestürzt in die spanische Hauptstadt. Altstadt, Bahnhof, viele prunkvolle Gebäude bis zu einer Bücherstraße. Aus einem anfänglichen Bücherflohmarkt ist nun eine täglich geöffnete Bücherstraße mit 30 Läden, die bis oben hin mit Büchern voll sind, geworden. Ein deutsches Buch fanden wir auch: Die Streiche des Till Eulenspiegels. Viele Grüße damit in meine Heimatstadt … 😊
Ein überfüllter Park, die Polizei hat zum Spazieren und Sonnenbaden wegen Covid nur die Hauptwege offen gelassen, ziemlich logisch, denn dadurch ballten sich hier die Menschen … posende Menschen. Posen scheint die Freizeitbeschäftigung Nr. 1 hier zu sein. In extravaganter Kleidung wird an jeder Ecke gepost und selbst Papierkörbe zum Anlehnen genutzt. Terrassen, Cafés und Bars sind ganztags voller gackernder Menschen … schon Hemingway schrieb:“ In Madrid geht keiner schlafen, bevor er nicht die Nacht umgebracht hat.“
Über mehrere Paläste (Palazio de Cristal, de Velázquez, de Cibeles …) fuhren wir entlang der Paseo de la Castellana zum Schmuckkästchen von Real Madrid, momentan wohl eher Großbaustelle, dem Estadio Bernabeau ... da kriegt Europas erfolgreichster Verein ein neues Stadiondach … dafür musste wohl ein Königlicher verkauft werden. Unweit des Estadio fällt der Kurztrip nach Berlin leicht. Berlin ist die Partnerstadt Madrids und gemeinsam haben sie ihr Wappentier, den Bären. Dafür haben die Madrilenen den Berlinern einen eigenen Park mit drei originalen Teilen der Berliner Mauer (stehen in einem Springbrunnen), einem Berliner Bären und der Büste von Ludwig von Beethoven gewidmet.
Etwas außerhalb der Stadt stehen große moderne Tower, die wie Stifte hervorragen und ein ganz anderes Stadtbild zeigen. Wer Madrid von oben sehen möchte, kann mit dem Faro 92 m in die Höhe oder mit der Seilbahn Teleférico bis zum Casa de Campo fahren.
In der ganzen Stadt sind etwa 50 Leihstationen für E-Bikes verteilt, die Stadt fußläufig zu erkunden, können wir definitiv nicht empfehlen. Radfahren ist in Madrid jedoch etwas gewagt. I.d.R. befindet sich rechts ein Taxi- und Busstreifen, in der Mitte dürfen Radfahrer fahren, aber auch alle anderen Verkehrsteilnehmer mit Tempo 30 und links ist eine normale Autospur. Die Straßen werden teils 6-spurig. Wer weder per Pedes noch Bici unterwegs sein möchte, dem empfehlen wir das sehr gut ausgebaute Metronetz.
Einen tollen abschließenden Blick bekommt der Madridbesucher vom Templo de Debod in Richtung Madrids Westen, aber auch zum Palast und der Kathedrale. Hinweisen möchten wir darauf, dass viele Museen Zeiten haben, zu denen sie kostenlos besucht werden können. Für einen Euro gibt es in der Touriinfo dafür ein Hinweisheft, auch in Deutsch, dieses lohnt wahrlich.
So endete ein ziemlich anstrengender Hauptstadttrip, fahren lassen wollten sie uns dann doch nicht so schnell, Hauptstadtstau und wahrliche Menschenmassen, die ihre Stadt am Samstagabend lebendig machten … doch wir sind sehr beeindruckt und legen euch diese Stadt nahe, glaubt nicht jedem Reiseführer, der nur Barcelona heraushebt.
Comments