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Georgien – Länderrückblick

  • Life 4 Adventures
  • 23. Dez. 2021
  • 12 Min. Lesezeit

Flagge:

Fläche: 69 700 km²

Bevölkerung: 4,9 Mio

Sprache: Georgisch & Russisch

Schrift: Georgisch

Hauptstadt: Tiflis (Tbillisi)

 

Wer hätte gedacht, dass wir mit dem Auto nach Georgien fahren, wahrscheinlich keiner. Wir selbst auch nicht, da es so gar nicht auf unserer geplanten Route lag. Doch nachdem wir den Weg schon so oft verändert hatten, wagten wir es mit der Fähre übers Schwarze Meer zu fahren. Zum Einen mussten wir die Fähre nehmen, da Russland derzeit keine Touristen-Visa aushändigt und über die Krim wollten wir nicht fahren und zum Anderen sparten wir uns dadurch viele Kilometer und konnten einmal 2 Tage ausspannen.

So kamen wir etwas gerädert morgens um 5 Uhr in Batumi an und fanden direkt einen Parkplatz in der Innenstadt. Ja, zum Schlafen war es zu spät, also schnappten wir uns die Kamera und spazierten auf der wunderschönen Promenade entlang. Die Stadt hat so viele moderne Gebäude und Hochhäuser, die einfach nicht zum restlichen Land passen wollen. Der Strand ist top modern, mit Liegen, Strandduschen, WIFI und am Alphabettower und Riesenrad warten weitere Attraktionen auf einen. Doch auch die kleine Innenstadt ist mit ihren eher traditionellen Häusern einen Besuch wert.

Wir unternahmen eine Fahrradtour zu versteckten Wasserfällen und durch eine sehr grüne und tropische Landschaft. Hier warteten auch schon die ersten Kühe auf den Straßen auf uns. Diese findet man in ganz Georgien. Sie liegen, stehen oder gehen auf der Straße und man muss sie im Stil eines Slalomfahrers umfahren, denn sie bewegen sich einfach nicht.

Ein Besuch im Botanischen Garten sollte auf jeden Fall dabei sein, denn er ist sehr schön angelegt und man kann den ganzen Tag darin verbringen. Auch ein Camping-Ticket ist möglich und man kann damit im Park schlafen und den nächsten Morgen bis 10 Uhr noch nutzen.

Nachdem wir eine unglaubliche Hitze und Salzluft am Strand von Poti überstanden hatten, ging es Richtung Zugdidi und Mestia. Doch unser Zwischenstopp befand sich an einem Stausee mit der dritthöchsten Staumauer weltweit. Die Fahrt nach Mestia verlief entlang der Bergstraße mit einer mehr oder weniger guten Straße. Wir waren jedenfalls froh, angekommen zu sein und einen Parkplatz fanden wir auf einer Schotterfläche etwas außerhalb der Stadt. Wir unternahmen eine Wanderung zu den Koruldi Lakes, schauten uns die Gletscherzunge an und wagten uns mit einem Mitsubishi Delica Fahrer nach Ushguli. Der Tag war wunderschön und auch hier lohnte sich die Wanderung zum Gletscher. Nachdem wir 3 Tage in Mestia verbracht hatten, ging es wieder ins Tal nach Kutaissi.

Wir fanden einen ehemaligen verlassenen Kurpark, in dem auch schon Stalin Urlaub machte. Von hier aus ging es in die riesigen Prometheus Höhlen und in den Okatse-Canyon. Beides sind stark frequentierte Touristenorte mit Eintritt, die sich aber auf alle Fälle lohnen. Auch der Okatse Wasserfall, der größte Georgiens ist einen Ausflug wert.

Unsere Route führte uns etwas durchs Hinterland nach Tkibuli und seinem See. Leider war der Wasserstand nicht hoch genug, um die Boards auszupacken, aber für diese Idylle lohnte sich der Weg. Die Radtour auf den Pass bescherte uns tolle Ausblicke und eine Traumabfahrt und zurück am See konnten wir den Wasserbüffeln und Wildpferden zuschauen.

In Borjomi wussten wir nicht so recht, ob es uns gefallen soll oder eher nicht. Wir nahmen diesen Umweg auf uns, da die Stadt von vielen empfohlen wurde. Es handelt sich um eine Stadt, die sehr reich an Mineralquellen ist und auch schon viele Preise mit ihrem Mineralwasser gewonnen hat. Wir testeten das Wasser und müssen sagen, dass es gewöhnungsbedürftig ist. Es schmeckt sehr nach Mineralien und Schwefel und hat auch etwas natürliche Kohlensäure. Aber es soll eben gesund sein. Viele Araber schwören darauf und verbringen hier ihren Urlaub. Die kleine Wanderung, die wir in Borjomi machten, zeigte uns den kleinen Kaukasus mit seinen Bergrücken und Gipfeln.

Weiter ging es dann Richtung Stefantzminda. Doch Stopp, da liegt doch ein wunderschöner Stausee mit einem Kloster auf dem Weg. Dieser Zwischenstopp war ein Glücksfall. Wir konnten baden und das Board auspacken, den Ausblick genießen und das Kloster besuchen. So kamen wir doch erholt im hohen Kaukasus in Stefantzminda an. Den optimalen Stellplatz fanden wir an einer Bar mit Wlan und einem täglichen Blick auf den Kazbeg. Wir wanderten an der Gergeti Kirche vorbei zum Kazbeg-Gletscher und standen nun auf 3600 m über NN. Am nächsten Tag fuhren wir zu einigen Wasserfällen, einer unberührten und ewig langen Wiesenlandschaft und am dritten Tag wanderten wir von Juta auf den Chauki Pass und genossen den Ausblick auf die bunten Seen. Es war wohl einer der Tage, an dem es nicht hätte besser sein können. Die Landschaft, Berge, Wiesen es hat einfach alles zusammengepasst. Leider mussten wir nun Abschied vom hohen Kaukasus nehmen und fuhren wieder ins Tal hinab.

Nun wartete das heiße Tiflis oder auch Tbilissi auf uns. Die Hauptstadt Georgiens befindet sich in einem tiefen Tal, durch welches der Fluss Kura fließt. Wir gingen am späten Nachmittag in die Stadt und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Wir besuchten die Thermalbäder, einen Wasserfall und erhaschten einen ersten Blick über die Stadt von der alten Festung und der riesigen Statue Tamara. Unser Stellplatz befand sich am Tifliser See, etwa 10 km außerhalb des Zentrums. Der Weg dorthin war für Radfahrer eher schlecht. Radwege sind Fehlanzeige und der Verkehr macht was er will, hinzu kommt eine Smogwolke, die unsere Lungen wohl ganz schön belastet hat. Am zweiten Tag besuchten wir die Altstadt, die viele kleine Gassen und versteckte Highlights bietet. Besonders gut gefiel uns die Streetart an verschiedenen Objekten. Nach einigen Prunkgebäuden und vorbei an einigen westlichen Shopping Malls ging es noch zum Präsidentenpalast und der großen Kathedrale. Unsere Tage in Tiflis waren super und wahrscheinlich gibt es noch viel mehr zu entdecken.

Wir fuhren in die Weinregion Kachetien und wurden in Telavi und Signaghi nicht enttäuscht. Kleine niedliche Städte, die an jeder Ecke mit Wein werben. Signaghi wird von einer alten Stadtmauer umgeben, die für den Touristen teilweise frei begehbar ist. Auch hier wirbt man für den heimischen Hauswein und man bekommt teilweise 1 Liter Wein für 7 Gel (1,90 €).

Die Reise ging nun etwas weiter in Richtung Südosten, in den Vashlovani Nationalpark. In diesen großen Park kamen wir leider nicht hinein, da ein Allradfahrzeug zu den Eingangsbestimmungen gehört. Wir entdeckten eine Schlucht, eine Burgruine und eine Felsenkirche. Wenn auch unerwartet, erwartet einen doch auch immer etwas Neues. Auch die Landschaft veränderte sich und das so grüne Georgien wurde karger und wüstenähnlicher. Wir waren umgeben von Steppengras, Hitze und Sand. Am Klostergelände David Gareja wurden wir überwältigt, vom Nix in der Landschaft. Diese Weite, die man sehen konnte. Lediglich einige kleine Dörfer, einige Grenzpolizisten in Richtung Aserbaidschan und das Höhlenkloster David Gareja. In diesem leben immer noch einige Mönche, daher ist es auch nur teilweise zu besichtigen. Die in den Felsen geschlagenen Höhlen sind deutlich zu erkennen. Das Kloster liegt auf der Grenze zu Aserbaidschan und somit wurden wir stets von den Polizisten sicher überwacht. Ein Grenzübertritt Richtung Aserbaidschan wurde uns durch Corona untersagt und somit mussten wir uns vorerst von dem Gedanken der Einreise nach Aserbaidschan verabschieden.

Nach einer dreiwöchigen Unterbrechung und der Reise nach Armenien kehrten wir wieder nach Georgien zurück. Unser vorletztes Highlight in Georgien wartete in Vardsia auf uns. Vardsia ist ein altes Höhlenkloster mit über 400 Höhlen in denen einst ca. 2000 Mönche gelebt haben sollen. Königin Tamara, die uns in ganz Georgien begleitete, hatte hier ebenfalls ihre eigene Höhle mit Panoramablick. Wer Georgien einmal besuchen sollte, darf diesen Ausflug nicht verpassen.

Der letzte Stopp fand nach unwetterartigen Regenfällen in der Stadt Rabati mit ihrer imposanten Festungsanlage statt. Ein Mix aus orientalischen und arabischen Bauten, Pavillons und Ornamenten bereiteten uns auf das vor, was im nächsten Land auf uns warten sollte.

Wir fühlten uns in Georgien sehr wohl und haben die Abwechslung, die das Land bietet, in vollen Zügen genossen. Nie hätten wir gedacht, hier 5 Wochen zu verbringen. Auch wenn wir viel gesehen haben, gibt es noch so viele Nationalparks, Gebirgsstraßen und Orte, die mit Sicherheit spannend sind und zu einem weiteren Georgienbesuch einladen.


Bezahlung

Georgien gehört zu Europa, aber nicht zur EU und somit gibt es keinen Euro. Die georgische Währung heißt Lari und der Wechselkurs zum Euro betrug zu unserer Reisezeit 3,6 GEL : 1 €. Es gibt in jeder größeren Stadt mehrere Banken, die obendrein oft freies WLAN haben. Bezahlen kann man mittlerweile größtenteils mit Kreditkarte. Vor allem Tankstellen und Supermärkte akzeptieren sowohl die Karte als auch Bargeld. Bei kleineren Geschäften, Kiosken ist dies nicht immer der Fall. Es empfiehlt sich also einiges an Handgeld dabei zu haben. Denn auf Märkten bzw. an kleinen Imbissbuden wird keine Karte angenommen.


Verkehr & Straßen

„Abenteuerlich“ ist wohl das richtige Wort. Ein Großteil der Autos weist keine Frontschweller oder Heckschweller auf, manche fahren einäugig oder verzichten ganz auf das Vorderlicht. Die Kennzeichen sind mit Kabelbindern am Kühler befestigt. Man kommt sich dann schon in einer anderen Welt vor, der deutsche TÜV würde vor den vielen Gebrauchten aus allen Ländern die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Beliebt sind gebrauchte Importwagen aus Japan, doch Achtung vor diesen Fahrern, sie fahren mit Rechtslenkern im Rechtsverkehr, sehen meist nicht, was von links kommt und biegen einfach auf die Straßen ein. Der Verkehr, gerade in den Städten Batumi und Tbilisi ist ziemlich rücksichtslos, Reißverschlussverkehr ist ein Fremdwort und manchmal muss man fahren, sonst wartet man ewig. Es ist also eine besondere Vorsicht vor anderen Verkehrsteilnehmern geboten. Angst braucht man nicht zu haben, man fügt sich der Fahrweise relativ schnell und fließt mit.

Die Hauptstraßen sind in einem relativ guten Zustand, dennoch kann stets und ständig ein Schlagloch oder eine Straßenabsenkung im Gebirge kommen. Straßen sind am Hang abgerutscht, durch Muren zerstört oder mit Steinschlag belegt, nichts unnormales, die Flickarbeiten entsprechen schlechter Qualität.

Es gibt eine Autobahn, bzw. derzeit Teile einer Autobahn zwischen Batumi und der Hauptstadt Tbilisi. Die bereits fertigen Abschnitte sind sehr gut, gerade im Gebirge bauen die Chinesen einen Tunnel nach dem anderen. Die alte und derzeit aktuelle Hauptstraße ist eine Quälerei. Es gibt eine Nord-Süd-Achse, die Straße von Stephantsminda Richtung Borjomi ist die Hauptverbindung zwischen Armenien und Russland. Armenien gilt als Kornkammer und Hauptobstlieferant der Russen, daher sind hier sehr viele LKWs, vor allem langsame und qualmende Kamaz unterwegs. Bei Steigungen schleichen sie, auf Abfahrten fahren sie teilweise wie die Henker. Henker ist auch das richtige Sprichwort für die vielen privaten Taxifahrer. Vor allem im Gebirge bieten viele Mitsubishi-Delica-Fahrer ihren Dienst an, sie fahren mit deutlich überhöhten Geschwindigkeiten, Unfälle passieren regelmäßig. Solltet ihr also die Dienste in Anspruch nehmen, informiert euch über den Fahrer und schaut euch die Reifen an, einige fahren mit Slicks.

Hinter jeder Kurve muss man damit rechnen, dass gerade im ländlichen Gebiet Kühe, Schweine oder Gänse auf der Straße stehen. Stehen bleiben sie auch, sie sind den Verkehr gewohnt und weichen keinen Zentimeter, ein Klapps auf den Hintern hilft manchmal. Ansonsten lernt man das Slalomfahren zwischen Kühen und ihren Kuhfladen 😊.

Wir haben uns mit dem Verkehr sehr gut arrangiert, waren aber immer wieder froh aus Batumi ausfahren zu können. Das Fahren in Georgien ist anspruchsvoll, man achte unbedingt auf die Bremstemperaturen, aber mit etwas Vorsicht kommt man gut durch das Straßennetz.


Tanken

Je nachdem, wo man in Georgien unterwegs ist, fällt auch das Tankstellennetz aus. Sollen es eher die entlegeneren Regionen sein, ist das Tankstellennetz etwas dünner. Nicht jedes Dorf hat eine Tankstelle, doch verdursten sollte der Tank nie. In den Städten findet man ein sehr dichtes Netz an Tankstellen. Insgesamt hatten wir nie Probleme, den Tank zu füllen. Man sollte immer bedenken, dass man viele Höhenmeter zurücklegt und je nach Gefährt ordentlich Verbrauch hat. Wenn es richtig ansteigt, liegen wir auch mal locker über 30 l als Kastenwagen, der Verbrauch schwererer Wohnwagen ist da doch ungemein höher. An den Tankstellen wird nicht immer EuroDiesel angeboten, so sollte man Acht darauf geben, auch AdBlue ist kein Standard. In Georgien fahren fast nur Gebrauchtwagen 2., 3. oder 4. Hand, da ist AdBlue noch nicht überall angekommen. Ein kleiner Vorrat ist evtl. empfehlenswert. Auch preislich unterscheiden sich die Tankstellen um etwa 10 Cent. Wer pünktlich tankt, spart ungemein bei einem durchschnittlichen Preis von 75 – 85 EuroCent zu unserer Reisezeit. Wissol- und Gulftankstellen sind sehr verbreitet, sie bilden aber auch die teuren Tankstellen. Jede Tankstelle hat einen Tankwart, der für euch das Tanken kostenfrei übernimmt, sie sprechen i.d.R. kein Englisch, daher helfen meist die Hände. Russisch ist noch sehr verbreitet, gerade bei den Älteren.


Menschen

Die georgische Bevölkerung ist anfangs etwas mürrisch. Viele wirken wir kleine Banditen, da sie durch ihre dunklere Hautfarbe und den schwarzen Haaren für uns etwas ungewohnt sind. Doch grüßt man sie mit einem freundlichen Kamadschoba, lachen uns meist zahnlose Münder entgegen. In den großen Städten ist es oft anders, doch Zahnpflege ist aufgrund von hohem Tabakkonsum oft schwierig. Auf den Straßen oder Feldern sieht man vorwiegend alte Menschen, die ihre letzte Kraft dafür verwenden. Es gibt außerdem sehr viele Taxifahrer, die einen Touren im Land anbieten aber nicht unbedingt aufdringlich sind. Nur im Touristenort Stefantsminda sollte man etwas Abstand von der Taximafia nehmen. Denn sie haben sehr wohl verstanden, dass die Touristen Geld bringen und dies nutzen sie nun mit ziemlich übertriebenen Preisen aus. Bedankt man sich außerdem mit Matloba, freuen sie sich und geben einem sogar noch zusätzlich einen Pfirsich oder etwas Gemüse. Auch die hiesige Melonenmafia, kann wohl keiner mit diesen Preisen schlagen. Gekauft wird direkt aus dem Ford-Transit. Die Melone wird gewogen und meist wird der Preis abgerundet. Alles in allem sind die Georgen ein etwas raues aber nettes Volk, wir kamen mit ihnen sehr gut klar, also lasst euch nicht von dem Gelesenen abschrecken, Mitreisende bestätigen unseren positiven Eindruck.


Fauna

Die Tierwelt Georgiens besteht größtenteils aus Kühen, Schweinen, Hühnern und Pferden und diese sind überall. Abgezäunte Weideflächen gibt es kaum bzw. eigentlich nie. Als Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger muss man förmlich im Slalom um sie herum fahren, denn für eine Auto oder Bus von der Straße zu weichen … Fehlanzeige. Dementsprechend liegen natürlich auch die Hinterlassenschaften auf der Straße, es war eine wahre Freude, was alles so hinter den Rädern am Auto klebte, denn jedem Kuhfladen auszuweichen fällt eher schwer.

Außerdem gibt je Menge Straßenhunde und diese treten meist in Gruppen auf. Egal welcher Größe sind sie meist sehr lieb und greifen so gut wie nie an. Auch auf Radfahrer reagieren sie nicht so aggressiv wie bspw. rumänische Hunde. Einige von ihnen hatten wir an unseren Stellplätzen richtig liebgewonnen. Die Hunde werden meist von Anwohnern gefüttert, sind alle geimpft und registriert. Man erkennt dies an der Kuhmarke im Ohr. Dennoch sind wir der Meinung, dass es viel zu viele sind und man etwas dagegen unternehmen sollte.

Rundum kann man sagen, ein Leben in Georgien ist wie Urlaub auf dem Bauernhof.

Im südlichen und östlichen Teil sollte man etwas vorsichtig im hohen Gras sei. Es gibt einige gefährliche Schlangen, die sich aber nur im Steppengras aufhalten. Betritt man dies mit einem wachsamen Auge und nicht bei Dunkelheit, sollte es keine Gefahr darstellen.


Flora

Die Flora Georgiens ist sehr weitläufig. Man könnte meinen, Georgien umfasst mehrere Klimazonen. So ist der Westen an der Schwarzmeerküste sehr grün und durch die salzige Meerluft sehr feucht und warm. Es herrschen tropische Temperaturen und die Bepflanzung reicht von Palmen über Weinreben bis hin zu sämtlichen tollen Blumen und Bäumen.

Begibt man sich in die Berge und somit in den kleinen und großen Kaukasus, wird der Bewuchs karger. Es wachsen einige Nadelbäume, Sträucher und Büsche, die ab einer gewissen Höhe keinen Lebensraum mehr finden. Erstaunlicherweise gibt es bei uns in den Alpen eine Baumgrenze 1800-2200m, dies gilt im Kaukasus nicht. Hier stehen auch noch Bäume auf 3000 m. Im Zentralen Teil Georgiens ist es wiederum grün bis steppenartig und sehr trocken. Das Gebiet rund um Tiflis ist trocken und mit nur wenigen Büschen umzingelt. Die Weinregion Kachetien im Osten des Landes ist wiederum sehr grün mit Weinreben, Obstplantagen und vielen Dornenbüschen.

Der Süden des Landes wird immer karger und wüstenähnlicher. Es gibt nur noch Steppengras und keinen Bewuchs mehr.


Sicherheit

Die Sicherheit in Georgien ist sehr gut. Wir empfanden keinen Moment, in dem wir uns nicht sicher fühlten. Einige Stadtteile der Hauptstadt wirken nicht so, dass man das Auto abstellen möchte, aber dies kann nur von außen so aussehen. In den Städten und auf dem Märkten gelten die allgemeinen Regeln für Reisende. Aber von Taschendieben etc. haben wir nix wahrgenommen. Auf dem Land und in den Bergen, parkten wir das Auto meist am Straßenrand und hatten nix zu befürchten. Die Menschen schauen meist etwas, aber es ist eher die Neugierde.

Lediglich in der Touristenhochburg Mestia haben wir gehört, dass ein Camper aufgebrochen wurde, da dieser 3 Tage unberührt stand. Sollte man also eine längere Wanderung planen, raten wir, das Auto eher auf den Campingplatz abzustellen. Auch in der Region in und ringsum von Tiflis solltet ihr schauen, dass das Auto gut steht. Bewachte Parkplätze sind dafür nicht notwendig, aber einfach ein Blick in die Umgebung.

Georgien ist ein immer interessanter werdendes Reiseland, jedoch aber auch ein armes Land mit meist armer Bevölkerung, die aber sehr herzlich ist. Wir raten generell nicht unbedingt alles zu zeigen, was man hat.


Freistehen

Mit dem Camper durch Georgien zu reisen, ist sehr angenehm und unproblematisch. Schöne Stellplätze gibt es genügend und erlaubt ist es außerdem. Das einzige Problem, welches wir oft hatten, war die Erreichbarkeit des Platzes. Die Straßen sind abseits der Hauptstraße meist schlecht und löchrig. Wir empfehlen vor dem Befahren von Stellplätzen kurz die Straße, den Untergrund und das Abchecken eurer Möglichkeit zu überprüfen. In den Park Apps gibt es viele Plätze die Camper bereits eingezeichnet haben. Das Netz ist relativ dicht und man muss keine Angst haben. Für die von euch, die lieber auf einen Campingplatz fahren, denen sei gesagt, dass es zwar einige gibt, das Netz dieser sich nur auf die Touristengebiete bezieht. Die Preise der Campingplätze sind sehr unterschiedlich, aber günstiger als die deutschen Preise. Die Qualität der Campingplätze soll sehr sehr unterschiedlich sein.


Kulinarik

Wer auf Brot und Käse steht, ist in Georgien im Paradies. Gefühlt gibt es an jeder Ecke Stände mit Teilchen und Käsefüllung 😊. Die Kulinarik lässt kaum Wünsche offen. Obst und Gemüse gibt es zu unschlagbaren Preisen auf den Märkten. Je nach Jahreszeit und Saison kann man mit den heimischen Produkten nix falsch machen. Die Spezialitäten Georgiens sind Kachapuri und Chinkali. Kachapuri ist ein Hefeteigbrot in ovaler Form mit zwei Zipfeln. Oft ist es gefüllt mit Käse und Ei. Auch gefüllte Teigtaschen mit Käse oder roter Linsenpaste sind an jedem Imbiss zu finden. Teilweise gibt es diese Teigtaschen auch mit einer Hackfleischfüllung.

Chinkali sind Nudelteigtaschen, gefüllt mit Hackfleisch, Pilzen oder Käse. Diese werden gekocht und dann pur gegessen. Sie kann man auch einzeln in verschiedensten Sorten im Supermarkt im Tiefkühlfach erwerben.

Süßigkeiten gibt es in verschiedenen Varianten. Mit Fruchtsaft ummantelte Walnüsse und Haselnüsse, sowie große flache Gummisaftstreifen findet man auf den Märkten. Außerdem gibt es eine große Auswahl verschiedener Keks- und Schokoladensorten.

Auf jeden Fall solltet ihr den georgischen Wein versuchen, die Region Tuchetien ist sehr bekannt für ihre guten Weine. An Straßenständen verkaufen Einheimische meist 5l-Flaschen mit einer Art Wein-Most, dieser soll sehr lecker sein.

Auch wer gerne Essen geht, wird sich über die gute Küche und die günstigen Preise freuen.


Klima – Reisezeit

Hauptsaison: März – Juni, Sept.-Nov. (je nach Region, Hochgebirge kalt und viel Schnee)

Zwischensaison: Jul – Aug (sehr warm)

Nebensaison: Dez. - Feb.

 




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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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