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Gipfelblick – Juta (GEO-20)

  • Hardy
  • 7. Aug. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

05.08.2021 – Wurdet ihr schon mal geweckt, weil euer Auto wackelte? Diese neue Erfahrung mussten wir heute früh machen, erst dachten wir, es wären die Kühe, die bisher jeden Morgen da waren, doch dazu waren die Geräusche einfach nicht passend. Als ich dann schnell rausging, stellte es sich als die Eselbande heraus, die im Wald nebenan wohnt. Auch die örtlichen Wildpferde waren mit dabei und akzeptierten einen unter ihnen nicht – das Eselpfohlen. Es hatte sich wohl in der Familie geirrt. 😊

Etwas wehleidig mussten wir uns von unserem Stellplatz verabschieden, hatten wir es doch mit täglicher Musik und Internet ziemlich gut hier. Doch Veränderung tat Not, fühlte es sich schon fast wie Urlaub an. Weit schafften wir es nicht, ein Highlight hatten wir uns noch aufgehoben. Nach 10 km schotterte es ordentlich unter den Reifen und die Schlaglöcher auf der Gravelroad hießen für uns, von 4 auf 2 Räder wechseln. Außer uns quälten alle ihr Auto die weiteren 7 km und 350 hm hinauf. Warum eigentlich? Der Parkplatzsheriff von Juta war völlig von den Socken, dass wir anstatt einem Lenkrad nur einen Lenker in den Händen hielten. Schnell zeigte er uns noch den besten Platz und versteckte unsere Radtasche, damit sie nicht wegkam.

Von 2 Rädern auf 2 Füße und aufi, am Eingang unseres Trails stand schon ein Schild „1000 Steps to Camp …“ – coole Idee. Die waren schnell erledigt, auch an einem anderen Campingplatz waren wir schnell vorüber. Es sind tolle Camps mit vielen Ideen und einem Hammerausblick. In die Hängematte und der Tag wäre perfekt hier. Doch für uns hielt der Weg noch ein paar Steps bereit. Neben uns floss die gesamte Zeit ein Bach, der von mehreren kleinen Bächen gespeist wurde. Für kaltes Wasser war gesorgt. Einfach erstaunlich, wie viele hier wandern und campen, Wildcampen ist im gesamten Gebirge erlaubt, Traumsports gibt es in Hülle und Fülle. Schöne Wasserfälle, einige Wasserüberquerungen machten den Weg noch interessanter.

Doch vor uns erstreckte sich einfach eine Wand, wir waren in einem Kessel, es ging immer weiter hinauf und ein Übergang war nicht ersichtlich. Unterwegs trafen wir noch ein paar Franzosen und Österreicher. Die Wegverständigung wurde meist vom Wetterthema übertroffen, denn in den letzten Tagen hatte es nachmittags stets geregnet. Die Franzosen mussten nach Ushguli sogar nach Unwettern einen ganzen Tag rasten, weil der Fluss einfach zu viel Wasser und Strömung hatte. Die Ösis wurden jeden Tag nass. Nach einem langen Tal kam es wie immer, am Ende steil. Die 3000m-Marke war bereits Geschichte, die Oberschenkel von den letzten Tagen etwas schwer und die Luft dünner. Doch bei 3300 m erreichten wir den Chauki-Pass und hatten einen Blick von oben auf unser Ziel, die malerischen Bergseen mit den Namen White, Green & Blue Lake. Ihre Namen kommen von ihrer Färbung, tiefe Farben leuchteten bei Sonneneinstrahlung. Die 15 km und 1700 hm hatten sich für die Seen und den Blick über die Gipfelwelt des Großen Kaukasus echt gelohnt.

Sarah schoss von den Franzosen noch ein paar Bilder von oben, verrückt, wie klein und unbedeutend ein Mensch in der Natur erscheint. Bei ihrer Ankunft hatten wir noch ein tolles Gespräch und tauschten noch Emailadressen aus. Wir erwischten sie, wie sie dann auch uns knipsten. Auf unserem Rückweg siegte wieder der Bergtourismus, die Menschen ließen sich mit Pferden auf den Berg bringen, konnten bei kleinen Hindernissen kaum einen Fuß vor den anderen setzen …

Doch ein Pass kommt selten allein, mit dem Polwan mussten wir wieder zurück und überfuhren den Vari-Pass mit einer Höhe von 2395 m. Es ist erstaunlich, wie gut die Motoren selbst mit der dünnen Luft zurechtkommen. Zwar quälen sich die LKWs abschnittsweise mit tw. 10-15 km/h hier hoch und man tut gut daran, sie zu überholen, denn der 2. Gang ist bei der Steigung und Geschwindigkeit zu schwach. Neben dem Passfoto besuchten wir noch einen Friedhof für deutsche Kriegsgefangene. Unser heutiger Stellplatz und wir sind keine Unbekannten, am Stausee Ananuri hieß es schnell noch das Board aufpusten und ab auf´s Wasser vorm Essen. Auch unsere alten Hundefreunde begrüßten uns wieder.

 


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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