Glück gehabt – Moclin (ESP-23)
- Hardy
- 10. März 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. März 2022
Tag 33: 09.03.2021 Das ist mal ein Morgen. Nachdem ich gestern Abend nach 400 hm keine weitere Lust verspürte, uns die Bergstraßen weiter hochzuhieven, zeigte sich der Wanderparkplatz als Goldgrube. Einerseits hatten wir den Sonnenaufgang seitlich, dann gab es einen Hochsteg mit Mirador und als I-Tüpfelchen eine Wanderkarte mit verschiedenen Routen.
Wir entschieden uns für die Ruta del Collizno. Sie sollte die schönsten Ausblicke und meiste Vielfalt haben. Auf in den Track und schon am ersten MIrador entdeckten wir einen Camper aus St. Ingbert, unserem ersten Übernachtungsort dieser Tour. Vorbei an zwei tratschenden Spanierinnen mit Krückstock ging es zum Castello, vorher noch ein weiterer Mirador, er hatte seinen Namen verdient Wie schön, dass eure Sonnenwünsche nach den gestrigen Vorboten endlich so richtig ankommen. Das Castello, als Highlight von Moclin, war leider geschlossen. So ging es also in die Natur, ein toller vielseitiger Wanderweg, durch Obstplantagen und Aussichtpunkte. Als wir den Fluss schon rauschen hörten, veränderte sich der Weg wiederum, es ging hinein in eine Schlucht mit einigen Wasserfällen. Auch hier überspannte eine wackelige Hängebrücke den Strom …
Von der Ferne war es mal wieder ein Hund, der uns begrüßte, ohne Leine und Herrchen. Na fein, umdrehen geht nicht, denn der Weg zurück ist länger und nur weil er uns den Weg versperrt bestimmt nicht. Entspannt und ohne hektische Bewegungen … so war der Plan. Dann bewegte sich der Hund und entgegen unserer Befürchtung versteckte er sich hinter dem Grundstückstor vor uns und kam erst wieder heraus, als wir vorbei waren … guter Wachhund. Nur 500 m weiter ein freilaufender Hirtenhund, mehr Bär als Hund. Ok, neben uns waren zur Not mehr Laternen als notwendig und der rettende Sprung wohl möglich. Den Blickkontakt hatte er schon gesucht, taxierte uns ausgiebig … wir waren wohl zu rot angezogen, er verkroch sich wieder im Gebüsch ….
An einer Schule in Los Oliveras trafen wir auf Frank Future, seines Zeichens Graffiti-Designer. Nur hatte er es bei seiner Kunst nicht ganz so mit dem Abdecken an scharfe Kanten, so retuschierte er mit weißer Wandfarbe … Dear FRANK, in the FUTURE you have to change something! 😊
Der Himmel ließ nichts Gutes vermuten, das Grau der letzten Tage wäre schön gewesen, es wurde schwarz. Vorbei an einer Schafherde mit 3 Hirtenhunden ging es nun wieder gut bergauf. Das Donnern und Grummel über uns ließ die Schrittfrequenz erhöhen, mit ein paar Tropfen kamen wir aber gut durch.
Auf der Fahrt sollte sich dies schnell ändern, erst Regen, dann Starkregen und dann wurde der Regen klebrig auf der Scheibe. Eine Mischung aus Schnee und Hagel, im Nu war die Straße weiß. Das kannten wir doch von gestern, nur 1500 m höher.
Da war doch noch etwas. Stimmt, die gelbe Motorkontrollleuchte, unser Handbuch sagte unbedingt eine Fachwerkstatt aufsuchen, da sonst Schäden im Abgassystem entstehen könnten. Das Display wollte unbedingt, das der Motor kontrolliert wird. Die Werkstatt war gefunden, in Alcaudete. Dort angekommen, war die Werkstatt verschlossen. Morgen sind wir in einer größeren Stadt und der Polwan rollt ja. Beim Starten des Motors war das Display zu unserer absoluten Überraschung kontrolleuchtenfrei, danke Werkstatt. Es war schon ein Problem, dem Tankwart zu erklären, dass wir gerne Wasser aufnehmen würden, wie problematisch wäre die Erläuterung der Warnleuchte gewesen und dann gäbe es gar keine … manchmal würde ich mir einfach wünschen, bei 70 km/h im 3. Gang zu fahren als Anzeige zu bekommen. 😊
Heute scheint wohl im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne für uns … So konnten wir noch die Highlights von Alcaudete mitnehmen und zum Stellplatz am Stausee Embalse des Voltane fahren.
Wir dachten: Einen Nachmittag mal in der Sonne entspannen. Das sah dann so aus: Camper aufräumen, Grundreinigung, Teppich raus und ausklopfen, Hockeroberfläche schleifen, Schraube für Tisch kleben und THX raus, um den Kanutenkörper nicht ganz zu verlieren.
Der Tag endete sternenklar, der Wetterbericht sieht hervorragend aus und der Polwan glänzt nach einer spanischen Wäsche von außen. Die geht so: Fahre auf 2300 m hoch, warte bis es ordentlich schneit, mit dem Schnee auf dem Dach geht es bergab ins Warme. An den Ampeln durchschnittlich stark bremsen, dass das Wasser nach vorne gut abfließt … viel Erfolg beim Selbstversuch.
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