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HALT! Kopftuch! – Trabzon (TUR-7)

  • Hardy
  • 19. Sept. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

18.09.2021 - Unser kleiner Hafen hielt, was wir von ihm erwartet hatten. Ein paar Abendgäste, aber alles im Rahmen und eine ruhige, erholsame Nacht. So weckte uns die aufgehende Sonne über dem Wasser, einfach immer wieder schön, am Meer zu stehen, die Wellen und Möwen zu hören. Unser erster Besucher hielt viel von Sicherheit beim Autofahren, vorsichtshalber hatte er gleich den Bauhelm auf, begrüßte uns mit „Good Morning“ und freute sich einen Ast über „Merhaba“.

Für unseren ersten Spot standen wir schon goldrichtig. Der gestrige Abendwind ließ die Wellen an der Hafenmole ordentlich einschlagen und hochsteigen, heute war es etwas ruhiger und so konnten wir auf eine Felsformation am Meer klettern, über eine Stahltreppe ging es wieder hinab. Schöne Ausblicke waren garantiert. Ein paar Kilometer später gingen wir wieder auf eine Hafenmole. Fast jede Mole hat eine zweietagige Häuserreihe mit Terrasse und Bootssteg. So auch diese sehr lange Mole, die Häuser wurden übrigens nach dem Vorbild von Excel nummeriert.

Nun aber hinein in die erste große Stadt, die Region Trabzon hat etwa 5 Mio. Einwohner, die Hauptstadt selbst 780.000. Wir stellten uns also auf Stress ein. Doch sowohl auf den Straßen als auch in der Stadt wurde es ein angenehmer Tag. Unser zuerst angesteuertes Ziel, die Touri-Info war geschlossen, wie übrigens an jeden Sams-, Sonn- und Feiertag. Klasse, also genau an den Tagen, an denen man sie braucht ☹

Fassen wir Trabzon mal zusammen, es überraschte uns. Unsere bisher besuchten Städte rissen uns nie vom Hocker, von Trabzon waren wir positiv überrascht. Ein richtiges Zentrum konnten wir in der Stadt nicht ausmachen. Im Bereich der Altstadt wurden viele Häuser traditionell mit Holzbalken im Putz restauriert. Das alte Trabzon war mal eine Burg, die Burgmauern stehen noch heute und in/auf ihr viele Häuser. Das Rathaus ist topmodern und in die Altstadt integriert. Der neue Part stellt sich vor allem durch viele Einkaufsstraßen mit kleinen Geschäften dar. Das Symbol des Schiffs auf Wellen als Stadtwappen in weinrot und hellblau findet man in vielen Bereichen der Stadt wieder. Der hiesige Fußballverein Trabzonspor spielt auch in den Stadtfarben, die Verbindung zum Verein tritt oft erkennbar auf.

Sportlich den Berg hinauf fanden wir eine olympische Fackel … wie in Erzurum fragten wir uns, welche olympischen Spiele hier stattfanden, es waren die European Youth Olympic Games 2011. Vorher besuchten wir noch ein ehemaliges Nonnenkloster, welches kostenfrei besuchbar war. Mittels visuellen Brillen wurden Szenen aus dem damaligen Klosteralltag präsentiert. Es wird wohl auch als Meetingzentrum hoch über der Stadt genutzt. Eine kleine Kunstausstellung kann auch besichtigt werden. Seid ihr in Trabzon, scheut euch definitiv nicht vor dem Weg. Noch etwas höher kommt man auf die Bergkuppe des Boztepe, welche einen richtigen Wald hat. Es war für uns ein Erlebnis, mal wieder richtigen Wald zu sehen und zu spüren.

Auf dem Weg zum alten Kalesi (derzeit Baustelle) und dem Stadttor besuchten wir noch die Residenz „Kanunui Evi“ des Sultan Süleman (Betsy, Sophie, Silke … da ist er 😊) und wie immer in einer Stadt gab es eine türkische Spezialität Dürüm & Ayran. In einem in diesem Jahr eröffneten Park mit Wasserspiel, Brücke und Laufbahn fand genau an diesem Wochenende das Genc-Festival mit verschiedenen türkischen Künstlern und vielen kostenfreien Kinderaktivitäten statt. Zum Abschluss besichtigten wir noch die Agiasophia, eine der ältesten Moscheen der Stadt, die in ihren hellen Mauern noch viele schützenswerte Fresken aufzeigt. Nur die Dame am Eingang hatte alle Hände voll zu tun, dass die Besucher nicht mit Schuhen, Mützen, Damen ohne Bein- und Schulterbekleidung und mit einem Tuch auf dem Kopf hineingingen. Kurz vor unserem Parkplatz wird derzeit eine riesige Moschee „Trabzon Düyüksehir Belediyesi Cami“ neu gebaut, sonst sieht man nur die Menschen in und auch teilweise vor überfüllten Moscheen zu verschiedenen Tageszeiten beten, doch diese wird Hunderte aufnehmen können.

Als wir nochmal in die Stadt gingen, um die Cloud zu füllen, hatten wir den Lacher des Tages. Vor einigen Springbrunnen und einer Art Sitztribüne schlief ein Mann seinen Rausch auf der Kante des Springbrunnens aus. Als zwei Polizisten ihn wecken wollten, hatten sie alle Hände voll zu tun, dass er nicht ins Wasser rollte, im sitzenden Zustand schlief er sofort wieder ein und an Aufstehen dachte er gar nicht. Nur mit Mühe konnten sie ihn nach Hause bringen. Die ganze Tribüne musste grinsen.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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