In der Welt des Don Quijote – Puerto Lapice (ESP-26)
- Hardy
- 13. März 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. März 2022
Tag 36: 12.03.2021 Jalousien auf, Kaffee kochen, Frühstück pappeln, SUP´s ablassen und nichts vergessen, so starteten wir wieder durch. Nach einem fahrfreien Tag hieß es wieder, die Welt weiter zu entdecken. Offroad hin heißt auch wieder Offroad zurück, Schlaglöcher, steile Kurven, enge Serpentinen kennen wir schon, aber die Schräglage am Morgen war beachtlich, aber nicht genießbar. Ab wie viel Grad hat ein Jumper bei normaler Beladung eigentlich seinen Kippmoment? Ein toller Stellplatz ist manchmal mit einigen Strapazen für den Polwan verbunden.
Auf dem Plan stand ein Fahrtag mit vielen Kilometern und kleinen Stopps. Man merkt nun eine ganz klar veränderte Landschaft, waren es erst Gebiete mit vielen Orangen- und Zitronenplantagen, dann Hoch- und Mittelgebirge, in denen die Berge fast wie am Reißbrett geplant mit Oliven- und Granatapfelbäumen bepflanzt waren, ging es entlang der A4 immer mehr ins Flachland mit Hügeln und normaler Landwirtschaft über.
Auf der Strecke besichtigten wir die Cueva de los Muñecos. Eindrucksvoll sind hier riesige Steine (einige 100 m) aufeinander geschichtet und bilden höhlenartige Spalten. Über 8000 Jahre alte Höhlenmalereien ließen sich nicht finden. Dazu gab es etwa 150 m höher noch einen schönen Mirador am Corre des Castello über den Parque Despañaperros. Übrigens der spanische Buchstabe ñ wird als nj ausgesprochen und ist danach mit einem Vokal verbunden.
Etwas bereut haben wir den weiteren Autobahnweg durch 3 aufeinanderfolgende Tunnel gewählt zu haben, denn parallel führte die N-IV als Bergpassstraße Desfiladero des Despañaperros durch einen Sattel, den würden wir bei gleicher Strecke nun eher wählen.
Eine Pflichtaufgabe besteht immer wieder darin, nicht nur Wasser aufzufüllen, sondern auch den WC-Behälter zu leeren, dafür gibt es in Spanien viele kostenlose Plätze, die auch Wasser zur Verfügung stellen. So führte uns eine App nach Puerto Lapice, einem Ort in der Manche der Province Ciudad Real und ein Hauptort von Don Quijote. Kennt ihr auch das Sprichwort: „Gegen Windmühlen kämpfen“, wenn die Anstrengung überhaupt keinen Sinn ergibt? Dieses Sprichwort geht zurück auf Don Quijote, ein kleiner Landadliger, der alles an Ritterromanen verschlingt, was er bekommen kann. Nur kann er zwischen Roman und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden, putzt seine rostige Ritterrüstung auf und spannt sein klappriges Pferd Rosinante ein. So zieht er in seine Abenteuer, sein treuer Schildknappe Sancho Pansa versucht ihn dabei vor größerem Unheil zu bewahren. Don Quijote hält sich für einen stolzen Ritter und kämpft unteranderem gegen Windmühlen. Am Ende seiner Abenteuer endet er meist nicht als Ritter sondern traurige Gestalt.
Nach dem Zwischenstopp führte es uns weiter gen Norden zu unserem Stellplatz am Casa de Campo. Morgen wird es real (königlich) ….
Comments