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Is it your van? – Pafos (CYP-7)

  • Hardy
  • 28. Okt. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

26.10.2021 – Den Stellplatz nicht gewechselt, weil er einfach so schön war, hieß es heute Morgen wieder von den Wogen der Wellen geweckt zu werden. Auch die Insel war noch da, also ab auf´s Wasser und rum um den Klotz. Die Wellen waren heute hoch und mehrseitig, hab ihr schonmal versucht, euch bei Wellen einfach in ein Boot oder auf ein Board zu setzen und die Wellenbewegung zu genießen? Nein? Versucht es einfach mal, man kriegt den Kopf so richtig frei, weil man eine Welle sowieso nicht beeinflussen kann.

Es hieß Abschied nehmen und den Ort zu wechseln, unsere Zypernzeit rennt und wir haben doch noch so viel vor. Dafür hieß es mal wieder, die Schubladen mit Nahrung zu füllen. Noch bleiben wir geschockt von den zypriotischen Preisen, nehmen aber trotzdem, was unser Herz begehrt, was hier produziert wird und was Einheimische essen. Gestern berichtete ich von den Bananenplantagen, heute landeten zypriotische Bananen in unserem Korb und vieles mehr. Doch könnt ihr euch vorstellen, wie verdutzt wir aus der Wäsche schauten, als wir schon gefüllte Regale mit Weihnachtssüßigkeiten sahen? Darauf waren wir nun gar nicht vorbereitet. Genauso unerwartet kam die Frage der benachbarten Kassiererin. „Is it your van?“ Sie musste uns beobachtet haben, na gut wir parkten auch direkt vor der großen Scheibe im Halteverbot, weil auf Zypern alle Parkplätze des Diskounters vor Sonne schützend überdacht sind, wir mit unseren 2,7 m Höhe das Dach allerdings rasieren würden. Sie berichtete, dass so ein Caravan ihr großer Traum wäre, fragte, wie teuer er war und ob wir ihn auf Zypern gekauft hätten. Wir berichteten beim Kassieren eines anderen Kunden und Einpacken unseres Einkaufes kurz über unserer Reise und dass der Caravanmarkt auf Zypern sehr rar sei. Funny Fact 😊

Den Polwan stellten wir mal wieder direkt vor einem Spot ab, Parkplätze sind i.d.R. alle kostenlos auf Zypern vor den Spots. Marina empfahl uns eindringlich die Ausgrabungsstätten von Pafos. Dem wollten wir heute nachkommen. Zuerst besuchten wir die Königsgräber, Könige wurden hier übrigens nie begraben, aber ranghohe Würdenträger. Die Anlage ist weitläufig und umfasst 7 Grabkammern. Es ist erstaunlich, in welchem Zustand man sie vorfindet. Man kann sich fast den Archäologen vorstellen, wie er sich immer weiter in die Verzweigung oder in die Tiefe der Kammer gegraben hat. Viele Grabkammern haben prachtvolle Vorkammern mit Säulen. Die Anlage liegt mit perfektem Blick direkt am Meer. Auch ein Dresdner konnte seine Heimat bei einem Gespräch so gar nicht verheimlichen … Der Eintritt kostet 2,50 € p.P. und ist es definitiv wert.

Etwas knapp bei Strom, war der Polwan gut zur Sonne ausgerichtet, das Panel nochmal geputzt und nun auch ohne Räder. Auch heute ging es nicht ohne. Hinein nach Pafos und in den Hafen. Hier ist man auf die anstürmenden Touristen mit zahlreichen Souvenirläden, Malern, Cafés und Restaurants vorbereitet. Im alten Castle kann der Besucher für 2,50 € p.P. eine Ausstellung zu Meeresmüll und der Entstehung des Castles anschauen. Leider ist die gesamte historisch rekonstruierte Mole mit zusätzlichen Betonelementen unschön gegen Wellen geschützt, so auch jeder Blick zum Meer. Am Meer findet der Pafos-Besucher einige Kunstwerke, Stege und Sitzkästen aus dem Jahr 2017, denn da war Pafos die Kulturhauptstadt Europas. Läuft man den Flanierweg am Meer entlang, umrundet man eine weitere Ausgrabungsstätte. Wir haben lange mit uns gerungen, ob wir sie besuchen sollten, wie die Königsgräber gehören sie auch zum Weltkulturerbe Unesco. Seit Griechenland nicht unbedingt die „Stein“-Freunde reizte uns das Interesse. WIFI am Eingang - schnell noch die nächsten Navi- und Wanderkarten runtergeladen und dann hinein. Die ausliegenden Pläne sind anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da die Geländegrenzen nicht mit den eingezeichneten alten Stadtmauerverlauf übereinstimmen und Gebäude eingezeichnet und nummeriert sind, die außerhalb des Geländes stehen. Auf dem Gelände sind Gebäude aus der hellenistischen, romanischen und französisch geprägten Zeit zu besichtigen. Zypern und seine Götter … dies merkt man auch an der Bezeichnung der Gebäude, bzw. den ausgegrabenen Grundstrukturen. Im Gegensatz zu Griechenland bekommt man hier einen sehr guten Eindruck, wie die Häuser man aussahen, Räume zeichnen sich noch einigermaßen ab und gefundene „Steine“ liegen nicht nur nebeneinander, sondern auch aufeinander. Im Haus von Thessus liegen noch einige gut erkennbare Mosaike, auf den Fluren läuft man sogar direkt darauf. Teilweise leider mit Schotter abgedeckt, gibt es einen extra überdachten Bereich, in dem alle Mosaike frei liegen. Schon allein dafür hatte sich der Besuch gelohnt. Würde die Denkmalpflege diese regelmäßig mit Wasser reinigen, würden sogar die kräftigen Farben erstrahlen. So sehen sie gedämpft staubig aus. Des Weiteren kann man ein Leuchtturmareal, Reste der alten Stadtmauer, einer Basilika und Katakomben besuchen. Aus der romanischen Zeit wurden ein Amphitheater, Reste eines Hauses und einer Agora ausgegraben. Die französische Epoche hinterließ ein klassisches Castle, wie man es auch aus Frankreich mit Wachtürmen und Burggraben kennt. Etwas irritierend wirken die „wild herumliegenden“ Säulen, sie wirken wie platziert, um eine Asymmetrie zu schaffen. Der Eintritt beträgt 4,50€ p.P., das Gelände können wir euch empfehlen.

Die Füße schon lahm vom Tag waren wir froh, die Räder zur Fortbewegung zu haben. Eine ehemalige Kulturhauptstadt muss noch weitere schöne Ecken habe, das kannten wir schon aus Plovdiv. So ging es nochmal am Hafen mit dem Fischerjungen und einer neuen Kirche entlang. Interessant war das Gelände Basilika von Chrysopolitissa, auf dem 4 Kirchen aus verschiedenen Epochen übereinander und ineinander gebaut und Reste von Vorhallen zu sehen waren. Ein Relikt der osmanischen Zeit bildet das vernachlässigte Hammam. In der Stadt fanden wir noch ein paar schöne restaurierte Häuser, die allerdings etwas künstlich wirkten.

Zurück am Polwan, natürlich die letzten auf dem Parkplatz, ging es noch etwa 25 km bis zu unserem nächsten Stellplatz mit der größten göttlichen Bedeutung für Zypern. Wo wir genau stehen und was wir dort machen, erfahrt ihr wie immer im nächsten Blog.

 



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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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