Kampf gegen die Weihnachtsgans – Agios Ioannis (GRE 2.14)
- Hardy
- 28. Dez. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Dez. 2021
25.12.2021 – Mittlerweile sind wir es schon gewöhnt, nicht mehr ganz so auf den Himmel zu schauen und uns einfach zu freuen, dass die Sonne morgens aufgeht. Normal ist es am 1. Weihnachtsfeiertag doch so, dass man ihn mit der Familie verbringt, eine gute Zeit hat und meistens viel zu viel ist, weil es einfach so gut schmeckt. Das Stück Kuchen müsste zum Kaffee dann schon lange nicht mehr sein, aber heyy, es geht hier um Kuchen 😊. Unsere Familien sind für uns dieses Jahr nicht erreichbar, doch vielleicht kommt es ja heute noch ganz anders …
Ein paar Weihnachtsgrüße noch am Morgen, wartet man doch manchmal vergebens auf Nachrichten von anderen, dann wird man lieber selbst tätig, sonst passiert ja nichts. Schade, manchmal. Das Wasser vor der Haustür schrie danach, bepaddelt zu werden. Oder eher die Location, Wind und Welle waren ok. Gleiche Runde wie gestern, doch heute mal mit dem Fotoapparat, dann habt ihr auch etwas davon. Nachdem wir gestern nach einem Malheur unsere Paddel für uns repariert und hergerichtet hatten, heute der nächste Schock. Es machte nur Krach, Ich hielt den Schaft in der linken und den Rest vom Paddel in der rechten Hand. Im vollen Zug mit Körpervorlage in der Welle rechts über dem Board hängend, reduzierte sich die Chance auf dem Board zu bleiben gegen Null. Ein ungewolltes Bad, zum Glück war die Kamera in einem Wassersack. Jetzt hat es sich erstmal ausgepaddelt. Nass wie ein Pudel ging es zurück zum Polwan. Alles einladen, einen Snack Weihnachtsessen und dann ab auf die Piste. Nachdem wir vorgestern massiv Serpentinen nach unten fuhren, lagen sie nun vor uns, 700 m nach oben. Entspannt im 3. Gang … lass laufen.
Zu unserem Zwischenziel mussten wir wieder 600 m nach oben, deutlich schmaler und an der Bergkante mit unterhöhltem Asphalt. Nur nicht zu nahe, sonst heißts Einbruchgefahr. Oben den Polwan abgestellt und die MTB´s vom Träger. Unsere Tour, nur 8,5 km in eine Richtung, lohnt eigentlich gar nicht. Lohnt doch, denn 900 hm warteten. Erst bergab, vorbei an einem aggressiven und Gefälle, dass man fast über den Lenker ging. Die Kurve so eng, dass das Schritttempo nahe war, der Untergrund, grober Schotter, Geröll oder Beton im steilsten Bereich. Die Bremsen hatten richtig was zu tun. Der Ausblick: fantastisch. Unten, in Agios Ioannis angekommen, die Überraschung ein richtiges Dorf, erwarteten wir hier nur ein paar Fischerhütten, aber nicht, dass sich die Bevölkerung diesen Weg regelmäßig hoch und runter quält.
In Agios Ioannis gibt es ein Felsenkloster, es sind Höhlen, die zugemauert wurden, eine bildet eine Kirche, 4 andere Wohnräume, alte Fresken sind gut erkennbar, der Klostergarten ist sehr schön angelegt, in mehreren Terrassen. Neben zwei Stränden erreicht man über einen knapp 2 km langen Wanderweg eine Höhle mit einer Kirche innen drin. Wir verzichteten, die Zeit drängte, wir mussten ja noch hochkommen, bevor es dunkel wurde. Wie steil es war, kann man an unserer Zeit für 4 km sehen, 45 min und das nicht geschoben, sondern die ganze Zeit im Sattel. Dabei war der kleinste und der zweitkleinste Gang uns hold. Wer plant, den Weg mit dem Rad zu fahren, der bedenke bitte, dass er wohl meistens läuft, mit dem Auto erkundigt euch vorher über den Wegzustand, mit dem Camper, entweder mit Allrad oder auf keinen Fall über 6 m. Wir hätten in einigen Kehre vor- und zurücksetzen müssen. Noch vorbei an einem Hund, der uns mal wieder anging, zum Glück aber an einer Kette war. Die Hirten sperren ihre Felder mit Stahlarmierungszäunen ab, doch manche Durchfahrten können sie nicht schließen, dafür sind hier Hunde angebunden. Bei 9,9 Grad °C erreichten wir den Polwan nach 1,5 h für 8,5 km. Steil wars wahrhaftig, aber hatten wir unten noch an etliche Schiebepassagen gedacht, schafften wir es komplett.
Das Abendrot beleuchtete schon die mit Schnee bedeckten Berggipfel, wir hatten noch eine Stunde Fahrt vor uns, unser Stellplatz war gesetzt. Der Asphalt endete, es ging in Schotter über, der Straßenzustand sollte gut sein. Wir hatten vorher Infos eingeholt. Wenn wir am 1. Weihnachtsfeiertag schon nicht bei unseren Familien sein können, besuchen wir wenigstens unsere Reisefamilie. Ein Wiedersehen nach 2 Wochen, da wird der Abend wohl lang, wenn es unsere Sportmüdigkeit noch zulässt.
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