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Klammer dich an die Felswand – Horma (TUR-16)

  • Hardy
  • 29. Sept. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

27.09.2021 – Heute gehen unsere Geburtstagsgrüße wieder mal ins Erzgebirge, liebe Nicole alles Gute und liebe Kinder. Jetzt, wo der kleine "Große" in die Krippe geht.


Da wartet doch schon wieder die Hundebande auf eine aufgehende Schiebetür. Auch unser türkischer Nachbar, der fast im Polwan geparkt hatte, stromerte schon auf der Suche nach uns herum. Es ist einfach wieder schön, morgens mit Sonne aufzuwachen und den Tag zu beginnen. Die morgendlichen Wellen in unserer Bucht von Cakraz waren auch gut, da musste das Board auch wieder auf´s Wasser. Auf dem Meer nicht immer möglich, waren heute 4 Buchten auszufahren und wieder viele Eindrücke vom türkischen Ufer einzuholen. Das rote Gestein liegt hier schichtweise senkrecht. Sarah war beim zweiten Versuch erfolgreich, Sport auf der Matte zu tätigen, beim ersten Versuch positionierten sich 3 Hunde gleich 30 cm neben ihr.

So einen schönen Strand hatten wir schon lange nicht mehr, der Sand war perfekt, der Meereseingang flach und ohne Steine. So richtig Baden waren wir schon lange nicht mehr, auch wenn das Wasser des Schwarzen Meeres spürbar kühler wird. Die etwa 1 km lange Bucht endete beiderseits mit roten Felsklippen, eine davon besuchten wir und genossen über längere Zeit einfach den Blick von oben auf das türkisblaue Meer. Sarah´s Zitat: „Wenn man so die griechischen Inseln sieht, das blaue Wasser und wie schön es dort ist … alles haben wir hier.“ Das stimmt, uns geht es gerade so richtig gut, wir sind so richtig in der Türkei angekommen und wissen es zu schätzen. Da hatten wir schon ganz andere Momente während der Reise.

Um nicht dieses deutsche Sprichwort vom Rasten und Rosten nutzen zu müssen, sattelten wir den Bus, schmissen die Maschine an und Abfahrt. Da verpasste ich doch glatt die gerade mal busbreite Hafenausfahrt … Rückwärtsgang und hindurchfädeln.

114 km standen auf dem Plan, anfangs gut ausgebaute Schnellstraße, kämpften wir uns die letzten 70 km durch schmale Bergauf- und -abwege. Es wirkte fast surreal, morgens am sonnigen Sandstrand, durchfuhren wir nun einen Waldweg mit Tannenbäumen links und rechts neben der Straße. Bergauf steht beim Momentanverbrauch doch schnell mal über 30 l, doch bergab mit Motorbremse nur 2 l.

Am Zielort angekommen, wartete das große Holztor des Küre-Nationalparks in Horma. Ein großer Parkplatz, einige Pavillons zum Picknick und das Wissen, auf keine Menschenmassen zu treffen. Es parkten nur 5 Autos. Wir waren auf knapp 1000m und besuchten etwas, was wir beide sehr mögen. Der Eintritt für Erwachsene liegt bei 7 TL p.P. (0,70 €). Eine Länge von 3.000m liegt vor uns, es geht entlang von Felswänden auf Holzstegen. Wir waren im Horma-Canyon zu Besuch, über viele Brücken und immer entlang des Bergbaches, der sich Jahr für Jahr immer tiefer in das Gestein hineinschmiegt und so bizarre Formen bildet. Nicht immer ist man sich sicher, ob das Holzgeländer hält, die schrägen Trittbretter einen bei feuchter Oberfläche zum Rutschen bringen. Ein Teil ist im Überhang gebaut, hier muss man sich kräftig bücken, um hindurch zu kommen, Vertrauen in die Konstruktion ist absolut von Vorteil. Besonders schön erscheint, dass keine Bäume für den Stegweg gefällt worden, denn dort wo Bäume stehen, wurde eine Öffnung in den Steg gebaut. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Kinderwagenschieber hier Freude haben. Zwischenzeitlich trafen wir einen Türken, der sich total freute, dass wir Deutsch sprechen, er arbeitet in der Nähe von Kappadokien im Mercedes-Werk und war auch mehrfach in Deutschland. Ohne mehrere Fotos mit uns ließ er uns nicht gehen 😊 Am Ende des Weges erwartet den Besucher ein netter Wasserfall und einige Picknickplätze. Wer nach den letztendlich 3.500 m so kaputt ist, dass der Weg zurück unmöglich erscheint, auf den wartet das Canyon-Taxi für überschaubares Geld.

Wir nahmen natürlich den Weg zurück und hatten so auch das Rückerlebnis. Am Ziel stiegen wir noch auf einen Aussichtsturm. Wir hatten lange hin- und herüberlegt, ob wir den Umweg und die schlechtere Straße für den Canyon in Kauf nehmen sollten und wie wir ihn am besten anfahren. Routentechnisch lag er einfach unglaublich schlecht, doch nun können wir sagen, dass es sich definitiv gelohnt hat. Den Restnachmittag nutzten wir beide einfach mal für die Kommunikation mit Freunden, wir sind zwar weit weg, aber freuen uns trotzdem immer, von euch zu hören, lesen oder mit euch zu sprechen. Da hatte es sich für uns gelohnt, mal nicht Kilometer zu schrubben und wie sonst abends anzukommen.

Neben uns gesellten sich ein paar ältere Türken zum Picknick, schnell war der Grill angeschmissen, wir hatten auch einige Sätze gewechselt. Was soll ich sagen, der Gastgeber brachte uns zwei Miniburger, zwei kleine Buletten mit einheimischen Pilzen und Chickenwings vom Grill. Das war wieder sehr freundlich. Diese Gastfreundlichkeit wissen wir dermaßen zu schätzen und möchten euch davon einfach berichten.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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