Land der Zipfelberge – Göreme (TUR-30)
- Hardy
- 9. Okt. 2021
- 2 Min. Lesezeit
09.10.2021 – Was ist da draußen nur los. Eine heulende Frau, ein Mann, der auf sie einredete gegen 2:00. Eine rennende Sarah gehen 3:00, ein Typ, der um 4:00 nur 20 m neben und ein Feuer macht. Dann kommen Bauern um 5:00, aber nicht nur einer, Straßenbauarbeiten schon vor Sonnenaufgang. Wo waren wir denn hier gelandet.
Ganz einfach – in Kappadokien. In diesem Gebiet gibt es nicht nur unbeschreiblich interessante Gebirgs- und Steinformationen sondern das absolute Highlight sind zum Sonnenaufgang startende Ballons. Sie werden schon im Dunkeln aufgeblasen und befeuert, was sie wie Feuerbälle aussehen lässt. Je heller es wird, steigen sie nach oben. Heute Morgen zählte ich etwa 150 Heißluftballons und da waren schon einige unterwegs oder noch nicht gestartet. Sarah wohnte diesem Spektakel so lange bei, wie es der Körper hergab. Gemeinsam mit Gerd stand ich bei einem Cay noch lange in den sonnigen Morgen hinein. Auch seine Frau Marina kam von ihrem Fotoshooting der Heißluftballons wieder. Gemeinsam frühstückten wir ganz entspannt vor ihrem Explorer-LKW Tiger.
Sarah und ich hatten heute so gar keine Hektik. Mich plagen seit 2 Tagen die Nasennebenhöhlen, auch das wird nicht besser, sondern eher schlechter. Irgendwie zog sich unser Frühstück bis kurz vor 16:00. Wir hatten so viel zu erzählen, dass die Zeit nur so verflog. Beide reisen open end und sind seit etwa 2 Jahren unterwegs. Älter als wir, sind sie aber nicht minder verrückt. Marina arbeitet immer wieder für Reiseveranstalter und kennt die Gegenden hier unten ziemlich gut. Meist ist sie bei eher sportlichen bis hin zu extremen Touren engagiert oder hält Vorträge über besuchte Länder vor großen Gruppen. So verstanden wir uns noch mehr. Schön wars.
Nachmittags zogen die beiden weiter, doch schon morgen Vormittag treffen wir sie wieder. Wir hatten die Attraktion sprichwörtlich vor der Haustür und gingen direkt hinein. Der Boden ist hier sehr sandig. So hat die Witterung von Wind und Regen bizarre Formen geschaffen, in die die Heißliftballone am Morgen fast eintauchten. Jeder Fluganfänger hätte Panik und einen Anfall bekommen, die Piloten steuerten absichtlich hinein, der Korb mit bis zu 20 Person schleifte fast am Felsen, doch immer gingen alle wieder in die Höhe.
Ähnlich wie in Warzia (GEO) nutzte die damalige Bevölkerung das weiche Gestein, um darin Lebensraum zu schaffen. Viele Räume sind bereits witterungsbedingt zerstört, doch einige Felsenkirchen stehen noch, ein betriebenes Felsencafé lädt ein, auch zu übernachten. Durch einen langen unterirdischen Tunnel ging es immer weiter in das Gelände hinein. Sicher kennen einige von euch die Bilder aus den Rocky Mountains, auf denen Menschen instagramlike durch ausgespülte Sandwände laufen. Genauso fühlten wir uns heute. Es hatte sich gelohnt, auch wenn der Spaziergang uns an die Grenzen der Kräfte brachte.
Kurz vor Sonnenuntergang füllte sich der Parkplatz extrem, Menschenmassen wollten ihn sehen, positionierten sich an jeglichen Kanten, die Fotoapparate knipsten nur so. Unserer auch 😊. Dieser Stellplatz war ein Hauptgewinn, auch wenn er uns diese Nacht wieder nur wenig Schlaf gönnen wird. Doch wir sind breit und schlafen eh früh.
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