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Lostplace World Friendship and Peace Village – Fethiye (TUR-63)

  • Hardy
  • 23. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

22.11.2021 – Keine Nacht ohne Charme – oder Polizeieinsatz. So krachte es gestern Nacht ordentlich im Hotel neben uns, ein Sicherheitsmann lief mit seiner Taschenlampe wie von einer Tarantel gestochen herum, schnell waren auch Polizeiautos mit Tatütata da. Geschlafen hatten wir trotzdem bedenkenlos.

Der Morgen begann unerwartet, kein Blau am Himmel, im Gegensatz Wolken über Wolken. Waren wir froh, nicht heute zu fliegen, sondern es gestern bei feinem Wetter und guter Sicht getan zu haben. Heute Morgen kamen sie trotzdem vom Himmel geflogen, wir beobachteten sie vom Wasser aus und richteten die Boards für mögliche Wassernotlandungen aus. In der Lagune nahmen wir uns mal etwas Zeit, die Fische zu beobachten, in bunten Schwärmen schwammen sie unter uns, Kalmare waren auch dabei. Sarah hatte sogar das Glück, eine Schildkröte beim Atmen zu beobachten. Ein extrem wilder Fisch, ungefähr 80 cm lang, jagte vor uns seine Beute.

Es galt mal wieder zu organisieren, der gewechselte Reifen musste einen rollfesten Platz in der Heckgarage finden und ihr glaubt nicht, wie dreckig ein Reifen nach 25.000 km ist. Der Bremsstaub zog das Wasser beim Putzen regelrecht ein. Wie ihr in den Blogs erfahren habt, sind es keine Autobahnkilometer, sondern meistens Strecken in den Bergen. Noch ein letzter Blick in die Lagune und zum Babadag und weiter ging die Fahrt. Wieder mal 300 hm steil bergauf und wieder bergab über Asphaltrumpelstraßen nach Kayaköy. Tui Blue schreibt dazu: „Die griechische Geisterstadt, die sich auf einem sanft abfallenden Hang entlang erstreckt, ist ein wertvoller Architekturkomplex. Er steht unter Denkmalschutz und wurde von der UNESCO als „World Friendship and Peace Village“ ausgezeichnet. Bis 1923 wurde Kamilassos, heute Kayaköy, von Griechen bewohnt. Mit dem griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch infolge des Friedensvertrages von Lausanne, der Kleinasien komplett zu türkischem Nationalgebiet erklärte, verließen die Einwohner diese Ansiedlung. Die Häuser wurden zu Ruinen und schlussendlich zu einem Lost Place.” Man kann den Charme der Zeit förmlich einatmen, wenn man durch die Gassen der 760 Bauwerke geht. Eine Schule, 14 Kirchen und stets ähnlich Architektur. Drei verschiedene Arten von Kaminen, Außentoiletten in einem gemauerten Rondell und gemörtelte Regenrinnen. Allen fehlen die alten Holzdächer und -fenster. Ein Besuch lohnt sich, wir empfehlen für die glattgelaufenen Steine rutschhemmende Schuhe und gute Puste. Der Eintritt kostet 12,5 TL p.P. (1,25 €). Es gibt sogar einige Häuser, die restauriert und derzeit bewohnt werden.

Von Kayaköy fuhren wir praktisch nur über den Berg in die nächste Stadt Fethiye, hier suchten wir uns einen hoffentlich polizeifreien Platz fast am Ende einer Mole. Vor uns liegen ein paar bewohnte Inseln, die förmlich danach schreien, umrundet zu werden, doch nicht heute. Dafür ging auf die Räder, wir hatten in Fethiye einiges zu erledigen. Vorher gab es noch etwas, was wir bei einem richtigen Bäcker erstanden hatten. Drei Stück Kuchen, eines in Art von Baklava mit Eischnee, eines mit weißer Schokoladencremefüllung und rotem Krokantteig und eine Schokorolle. Die ersten beiden waren so mächtig, dass das dritte Stück noch verschont wurde. Morgen ist es dann fällig. Unsere Touristen-SIM-Card läuft offiziell in 10 Tagen ab, eine Nachricht kündigte ein bereits früheres Auslaufen an. Leider gelten unsere 17 Tage Zypern in den Vertrag mit hinein, sie werden nicht wie die 90 Visumstage auf 180 Tage verlängert. Einmal in der Stadt beginnt der Alltag, neue Bremsbelege für die MTB´s besorgen und ein bisschen in den Geschäften schnaken. Zum Glück merkt man hier überhaupt nicht, dass in einem Monat Weihnachten ist, keine Weihnachtssachen in den Lebensmittelmärkten, Weihnachtsmärkte mit Kinderpunsch usw. Mit einer Partnerin aus dem deutschen Weihnachtsland darf ein bisschen Weihnachtsdeko und -stimmung natürlich nicht fehlen. Wenn wir dekoriert haben, kommt sicher ein Bild. Aber nicht vor Mitte Dezember 😊

Nicht ganz gewollt, kamen wir an einem Sightseeing nicht vorbei. So sahen wir in einem nahen Bergmassiv Felsengräber, die kostenfrei von außen zu besichtigen waren. Bei diesen Felsengräbern kann man im Gegensatz zu Myra auch hineingehen, Eintritt 12,5 TL p.P. Auf dem Weg dorthin fuhren wir an einer Fläche mit Sarkophagen vorbei. Einer davon steht mitten auf der Straße, die Asphaltstraße für in eine Richtung links, die andere rechts vorbei … etwas gewöhnungsbedürftig 😊.

Noch schnell eine Stippvisite am Castle von Fethiye, welches auf einem Rock im Stadtbild integriert ist. Generell empfehlen wir euch, den Radweg entlang des Wassers zu nutzen. Dieser ist als hellblauer Streifen sehr gut ausgebaut und führt in beide Richtungen. Das Fahren auf den Straßen war gerade im Feierabendverkehr ein Abenteuer … Wer im Camper mit Kindern reist, muss hier unbedingt halten, an der kilometerlangen Promenade ist für jedes Kindesalter ein Spielplatz vorhanden. Sarah mochte am liebsten nochmal klein sein. Die gesamte Promenade ist sehr schön, mit vielen Seitenkanälen, kleinen Windmühlen erinnert sie fast ein bisschen an die Niederlande.


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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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