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NEU: Länderwechsel - Turtle Beach – Tasucu (TUR-40)

  • Hardy
  • 21. Okt. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Okt. 2021

19.10.2021 – Heute heißt es Reisetag, klar bei uns ist jeden Tag Reisetag und wir genießen jeden Tag und ungelogen hatten wir noch keine Stunde Langeweile seitdem wir das Grundstück meiner Eltern beim Abschied verlassen haben. Doch heute ist es spannender als sonst. In der Nacht wechseln wir das Land, wenn alles klappt. So ungewiss war es noch nie zu planen.

Doch unseren Stellplatz im Naturreservat nutzten wir für einen mehr als ausgedehnten Strandspaziergang auf der Halbinsel. Völlig unbebautes Gebiet, kilometerlanger Sandstrand und fast für uns allein. Die Einheimischen halten sich eher im Anfangsbereich auf. Fast eben sah es stets so aus, als ob knapp vor einem ein riesiger See wäre, doch denkst du, das menschliche Auge lässt sich wie so oft einfach täuschen. Die Sonneneinstrahlung, Wärme und Erdkrümmung ließen Wasser entstehen, wo gar keines war. Hatten wir schon oft blaues Wasser gesehen, viel zu oft bei schlechtem oder bewölktem Wetter auch vermisst, war es heute ein Volltreffer. So schönes Wasser hatten wir wohl noch nie. Nach drei Stunden wieder am Polwan hatten wir einiges gesehen, einige schöne Sandbänke, ganz viel Natur, unendliche Muscheln, aber auch aufgeblähte angeschwemmte Fisch. Von April bis September ist der Strand von 20:00 bis 8:00 gesperrt, dies hat einen guten Grund. Nachts findet hier ein Naturschauspiel statt, große Meeresschildkröten ziehen vom Wasser ans Land, buddeln Löcher, legen ihre Eier ab und gehen wieder ins Meer. Aus diesen schlüpfen dann Schildkrötenbabys, die sich mühevoll an die Oberfläche buddeln und dann noch bis zum Wasser kämpfen müssen.

Der Strand war entgegen anderer Strände wirklich sauber, wir konnten sogar jemanden beobachten, der Müll mit dem Auto einsammelte. Natürlich ganz ohne geht es nicht und wenn man genau hinschaut, zieht sich ein Band aus Kunststoffgranulat am Strand entlang. Solches Granulat und anderer Müll führen dann z.B. zu unserem traurigen Fund einer toten Meeresschildkröte. Die etwa 1 m große Schildkröte hatte nur noch drei Flossen und keinen Kopf mehr. Ob es die überall herumlaufenden Hunde waren? Man weiss es nicht.

Doch definitiv nutzten wir unseren letzten Tag in der Türkei für einen entspannten Strandnachmittag. Die nächsten lagen etwa 150 m entfernt, lustigerweise Hamburger. Da das Mittelmeer hier noch angenehm warm ist, kann man bedenkenlos hineinspringen. Auch heute wehte wieder ein straffer Wind mit Wellengang, so dass das Board erst im nächsten Land auf´s Wasser kommt.

Dann hieß es das Auto grenz- und schiffsfähig zu packen. Die Papiere waren alle vorbereitet, wir hatten getan, was wir konnten. Dann kam 4,5 h vor Abfahrt eine SMS, dass alle ohne PCR-Test 90 TL Testgebühr an die Regierung des nächsten Landes überweisen sollen. Er wird direkt am Ankunftshafen gemacht. Zur fehlenden BIC kam hinzu, dass unser Internetkontingent genau in diesem Moment aufgebraucht war, na bravo. Sollte es jetzt daran scheitern, man muss dazu sagen, in der Türkei gibt es nahezu keine Internethotspots, auf die man mal schnell zugreifen könnte.

Fahrt zur Hafeneinfahrt, der Security verwies uns, dass erst das Ticket zu holen wäre, sein einziges englischen Wort „left“ und drei Finger dazu. Na gut, als Ansage eines Navis eignet er sich wohl nicht, aber wir verstanden ihn. 4 km fahren, wieder in die Stadt Tasucu, ins Hafenbüro, wir fragten uns mal wieder, was hat man vor der Erfindung von GoogleTranslater gemacht. Die Dame war sehr freundlich, half uns bei unserem PCR-Problem – Bezahlung vor Ort wohl möglich. Na schauen wir mal. Tickets in der Hand, wieder zurück zum Securitymann, falscher Eingang, wieder 1,5 km zurück. Ein hoch auf eine Ausschreibung am Hafen. Letzten Endes wurden wir zur Kontrolle eingewunken, Kennzeichen fotografieren, keine Tür öffnen, keine Fahrzeugkontrolle, den Polwan in den Grenzbereich fahren, Passport ausstempeln und Fahrzeug aus der Türkei abmelden lassen. Ruck zuck war das erledigt, was hatten wir uns Gedanken über unseren vollen 20 l Kanister in der Heckgarage gemacht. Erst heute Nachmittag las ich, dass jegliche Zusatzkanister nach Zypern auf dem Fährweg verboten sind. Bedenkt man den Preisunterschied von 0,72 €/l zu 1,41 €/l, bringt uns der Kanister mal 14 € Ersparnis.

Dann begann das lange Trauerspiel, die Fähre kam erst eine Stunde vor eigentlicher Abfahrtzeit um 23:30. Auf die zweite Etage kam man nur mittels Lift, darauf hatte kein LKW-Fahrer Lust und so kamen sie nur sehr spärlich … bis 0:00 waren wir noch lange nicht an Bord. Wie alles weiter ging, erfahrt ihr im nächsten Blog.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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