Mit SUP gestrandet wie Robinson Crusoe – Pylos
- Hardy
- 20. Apr. 2021
- 3 Min. Lesezeit
19.04.2021 Da ist sie wieder … hat sie uns doch die letzten beiden Tage hängen lassen, so scheint die Sonne schon beim Aufwachen in die Front hinein. Die Nacht wurde nur von kreischenden Flamingos unterbrochen.
Montag ist Schontag … so ging es zum Schonen der Nerven 😊 (Spaß) heute einzeln in die Aktivität. Sarah schaute sich die Ochsenbauchbucht heute auch von der Burg (Navarino Castle) an und ich zog in entlang des Voidokilia-Beach meine Runden auf dem SUP. Das bisherige Üben bei Wellen in jeglicher Form zeigte bei der aktuellen Brandung seine Wirkung, nahezu jede Welle wird nur noch aus den Knien weggedrückt. Auch das Schilfrohrfloß hatte Stapellauf und damit Wassertaufe, doch die Windrichtung war noch nicht für eine große Reise ausgelegt.
So hatte jeder seine Erlebnisse, nur leider fand Sarah die Schildi nicht, doch nach meinen gestrigen Bildern wollte sie sich das Panorama nicht entgehen lassen. Dann wieder eine schwere Frage, auf dem Plan standen 3 Spots, die wir besichtigen wollten. Doch noch immer hatten wir keinen Pausentag.
Ein Kompromiss musste her, fahren wir doch in die nächste Bucht, die wir gestern schon per Pedes besucht hatten. Gesagt … getan. Unsere Umgebung besteht nur noch aus Offroad-LKW´s aus Graz und Linz bzw. einem 4x4 Kastenwagen und uns 😊 immerhin mit Allwetterreifen … schnell war der Kontakt geknüpft … „Griaß enk“
Das Wetter passte, das Wasser sah flach aus also stand einer gemeinsamen SUP-Tour entlang des gegenüber liegendem Bergrücken nichts mehr im Wege. Nur die Wellen zur Meeresmündung galt es zu überwinden. Souverän. Doch dann wirkte die Einfahrt als Düse und wir bekamen Rückenwind, der jeden Surfer oder Segler jubeln ließe. Rückensturm heißt Gegenwind bei der Rückfahrt, schnell waren Höhlen, Gebirgswände und Fotos vergessen. Es wurde gefährlich und unberechenbar, schnell drehten wir die Boards und versuchten an einen flachen Bereich der Insel zu kommen. SUP und Gegensturm verträgt sich nicht. Es war ein Kampf, sobald man die Boards aus dem Wasser holte, drohten sie wegzufliegen oder einen umzureißen. Irgendwie konnten wir sie hinter Felsen etwas windgeschützt verstecken. Da sind wir nun gestrandet, auf einer einsamen, unbewohnten Insel, ohne Verbindung zum Festland. An Weiterpaddeln war bei nunmehr Sandsturm und Windhosen nicht zu denken, das reine Gehen wurde zur Tortur aus Sandpeeling. Kommt Zeit, kommt Rat. Wir fanden einen Weg über Stock und Stein, zu diesem paddelte ich die Boards immer nah am Felsen und scharfem Unterwassergestein und der Gefahr des Aufschlitzens. Boards unter einem Baum verstecken, damit sie nicht wegflogen und den weiteren Weg anschauen. Der Wind ließ überhaupt nicht nach und so musste es einen Weg zurück geben. Zum Glück hatten wir unsere Wassertasche mit Fotoapparat dabei, damit diese nicht ins Wasser kommt, haben wir eine Schlaufenkonstruktion, die wir uns umbinden. Und diese Schlaufe war die Rettung. Damit band ich beide Boards zusammen und gemeinsam auf einem Board ging es so windschlüpfrig wie möglich zurück. Sarah links, ich rechts … Schlag für Schlag, Schlag für Schlag es ging voran Schlag für Schlag, überladen galt es noch die Brandung der Meeresöffnung zu überwinden. Geschafft, ein Abenteuer, über das wir jetzt lachen, welches aber auch anders hätte ausgehen können.
Danach verbrachten wir unseren ersten Strandnachmittag mit Decke, Sonnencreme, Kaffee und Badesachen … herrlich. Ganz konnten wir die daliegen SUP´s nicht liegen sehen. So übten wir das Besteigen des Boards mittels Draufspringen, Drauflaufen und den Kopfstand.
Zum Abschluss des Tages öffnete der Himmel seine Tore, um uns herum. Es regnete wie aus Kannen links und rechts neben uns bzw. vor uns. Der Himmel sah bedrohlich aus. Bei uns kamen nur ein paar Tropfen an, aber dafür auch ein 4-facher Regenbogen bis zum Meer herunter.
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