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MTB wieder mit Hundeangriff? – Iskele (TNCR - 4)

  • Hardy
  • 6. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

02.11.2021 – Erstaunlich, fährt einem ein Müllauto im Schlaf förmlich durch den Kopf. Bei dem Gedanken, dass es ein Traum sei, erfolgte der Blick aus dem Heckfenster und dann zur Uhr. Die Lichter und das Klappen der Container – Wirklichkeit und die Uhrzeit – unglaublich 00:34. Sensationell, aber schön, dass überhaupt der Müll abgeholt wird, da können sie meinetwegen zu jeder Uhrzeit kommen.

Etwas gerädert und noch im Dunkeln starteten wir in den Tag, der Sonnenaufgang verschiebt sich von Tag zu Tag etwas nach hinten und im Gegensatz zu Deutschland gibt es auf Zypern keine Zeitumstellung. So müssen wir wohl auch morgens langsam das Licht anschalten oder einfach länger liegen bleiben, was sowieso nicht passiert 😊. Auch heute Nacht hatte es wieder geregnet und der Wind war noch frisch, doch bei abflauendem Wind konnte das SUP wieder auf´s Wasser und etwas die Umgebung erkunden. Am Ufer stand ein Hotel mit interessanter Architektur, von vorn sah es wie ein H aus, hatte zudem noch einige Rundtürme und zwischendurch immer wieder bunte Dächer. Danach nochmal schnell ins Wasser gesprungen und am Picknickplatz nebenan mit unserem Wasserschlauch geduscht und den Wassertank aufgefüllt. Die allmorgendliche Routine, Bad sauber machen, Polwan ausfegen, ein zweites Mal ausfegen, meist auch ein drittes Mal, die Scheiben rundum vom Staub und Salz durch Putzen befreien, Tisch umdrehen, Schränke zuclipsen, Sitz umdrehen, Hocker umstellen, die mobilen Wassertanks richtig hinstellen, Gashahn zudrehen, Vorhang zuknöpfen, Board reinschieben, Jalousien runter, Schlüssel drehen und Gas geben. Ganz schön viele Sachen, die mittlerweile einfach zur Routine gehören.

Nach 20 km Fahrstrecke einbiegen auf den Strandparkplatz, Polwan wieder zur Sonne ausrichten, Parkplatz mit etwas Neigung suchen und den Kühlschrank im Schatten parken. Doch die Badehose und der Bikini blieben im Bus. Es ging auf die Räder. Bei der Einreise nach Nordzypern hatten wir an der Touri-Info, welche direkt an der Grenze steht, ein Prospekt mit MTB-Touren gefunden. Da Nordzypern nicht so viele Punkte wie die Republik Zypern bereithält, genau das richtige für uns. Wir entschieden uns heute für die Tour Nr. 12 mit Start in Bogaz hinter Iskele. Die Tour startete direkt am Parkplatz, sie war mit 30 km ausgeschrieben, unser Routenplaner gab uns 34 km und 800 hm aus. Letztendlich konnte man sich durch das ausgeschriebene Ziel fast gar nicht verfahren. Doch das Ziel vom Weiten auszumachen war gar nicht so einfach. Wir deklarierten einfach einen Gipfel mit exponierter Lage, wurden aber immer weiter westlich geführt und nahmen davon Abstand. Über in die Jahre gekommenen und mehrfach gestückelten Asphalt ging es immer am Berg entlang geschlängelt hinauf. Kein Verkehr, wunderbare Aussicht auf den Südteil Zyperns und zahme Hunde ließen den Aufstieg gar nicht so schlimm erscheinen, dann das braune Schild Kantara. Pustekuchen, der Ort war richtig, doch das Ziel noch mind. 2 km entfernt. Wieder bergab und komischerweise kamen wir doch an dem exponiert liegenden Berggipfel an, welcher das Kantara Castle auf sich trägt. Ein großes Castle und noch in beachtlichem Zustand, gebaut aus gleichfarbigem Gestein des tragenden Gipfels fiel es erst in der letzten Kurve auf. Eintritt 10 TL p.P. (1€) – für uns heute gratis, die Kasse war unbesetzt. Nach Erkundungstour im Castle und einer Jausenhöhenpita ging es an den von 50 Treppenstufen stöhnenden und uns wegen der Fahrräder ungläubig anschauenden Gesichtern vorbei.

Der Aufstieg hatte sich nicht nur für das Castle gelohnt, nach fast ganztägigen dunklen Wolken bisher hatte sich die Wolkendecke während unserer Zeit im Castle geöffnet, die Burgmauern in Fotolaune erscheinen lassen und den Blick sowohl in den Norden als auch Süden auf´s Mittelmeer freigegeben. Gelohnt hatte sich der Aufstieg auch noch aus einem zweiten Grund, einer etwa 13 km langen Abfahrt zum Rollen, in die Kurve lehnen und Vorderradgabel arbeiten lassen.

Zurück am Polwan ging es dann in den Nachmittagsmodus, Board raus, Decke raus, Bücher raus, Sonnencreme ins Gesicht, Sonnenbrille und Cappy auf. Unser Strandnachmittag bei Wechselsonne war eine echte Belohnung. Für mich ging es bei ordentlich Welle nochmal auf´s Board. Schön wäre in solchen Situationen ein bisschen Wlan, um das normale Tagesgeschäft von Blog, Instagram, Whatsapp und Cloud erledigen zu können. Doch für 5 Tage in einem Land muss es auch ohne gehen.

Für uns ging es dann noch knappe 60 km weiter in den Osten auf das zypriotische Kap, dieses wollen wir morgen erkunden, wie und was wir erleben, lest ihr dann im nächsten Blog.

 

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Unsere 4 Augen - HS Life on Road

Das sind wir, Hardy und Sarah. Wir waren mit unserem Citroen Jumper "Polwan" ein Jahr auf Tour und haben dabei viel erleben dürfen. Schaut doch einfach selbst, was alles geschah.

 

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